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Aktie steigt nach Katastrophen-Quartalszahlen „Das Wunder von Tesla“

Tesla hat katastrophale Quartalszahlen gemeldet. Die Aktie crasht nicht, sondern steigt. Elon Musk hat sich zu Wort gemeldet.

Elon Musk. Foto: Jamie Kelter Davis/Bloomberg

Nicht das Wunder von Bern, sondern „Das Wunder von Tesla“. Was war denn da los gestern Abend nach Börsenschluss in den USA? Ich mache eine Blitzanalyse der kurz nach 22 Uhr veröffentlichten Quartalszahlen. Umsatz, Gewinn, Marge, Autoumsatz in Dollar – katastrophal, nochmal viel schlechter als von den Analysten erwartet (hier die Tesla-Daten von heute Nacht). Eigentlich hätte die Aktie nachbörslich crashen müssen um vielleicht 10 %, 20 % oder noch mehr? Aber gut, immerhin war die Aktie vom Hoch im Dezember bis gestern Abend schon um 48 % gefallen, der Nasdaq 100 „nur“ um 17 %.

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Chart vergleicht Tesla-Aktie mit Nasdaq 100 seit Dezember 2024

Tesla-Atie nach Katastrophen-Zahlen im Plus

Aber von der ersten Sekunde an konnte sich die Aktie gestern Abend nachbörslich plus minus Null halten, und stieg dann nachbörslich sogar um letztlich 5,39 % an. Auch heute früh im deutschen Handel bei Tradegate sehen wir ein Plus in der Tesla-Aktie von 5,15 %. Einerseits kann man (im Nachhinein immer einfach) sagen: In den Tagen und Wochen vorher ist die Aktie massiv abgestraft worden. Aber Quartalszahlen nochmal viel schlimmer als erwartet, und dann kein Aktienabsturz? Vielleicht waren viele Anleger insgeheim auf noch viel schlimmere Zahlen vorbereitet, und atmeten auf?

Aber nachbörslich gab es auch die Telefonkonferenz von Elon Musk mit den Analysten. Und offenbar klammern sich Tesla-Investoren wie in den letzten Jahren auch dieses Mal wieder „in schlimmster Not“ an die Aussagen von Elon Musk. Zwar dürfte er durch seine Nähe zu Trump und AfD und sein „Wüten“ im US-Staatsapparat mit seiner DOGE-Truppe viele seiner bisherigen Stammkäufer verprellt haben, die nun Elektroautos lieber bei der „guten“ Konkurrenz kaufen. Aber eine seit geraumer Zeit angedachte Abkehr von DOGE und Hinwendung zu Tesla, und Fortschritte beim Robotaxi – diese Aspekte könnten Anleger wieder einen Tick hoffnungsfroher auf die Aktie blicken lassen?

Hoffnung verbreiten bei Robotaxis etc – das hilft immer?

Zerohedge berichtet: Elon Musk zeigte sich gestern Abend zuversichtlich, was die Entwicklung von Tesla angeht. „Ich bin nach wie vor äußerst optimistisch, was die Zukunft von Tesla angeht“, sagte er und verwies auf die Ambitionen des Unternehmens im Bereich autonomer Fahrzeuge und humanoider Roboter. Er bekräftigte seine Prognose, dass Tesla das wertvollste Unternehmen der Welt werden wird, und wies darauf hin, dass Robotaxis bis Mitte 2026 einen bedeutenden finanziellen Einfluss haben werden. Er verriet auch, dass Tesla bis Ende des Jahres Tausende seiner humanoiden Optimus-Roboter in Fabriken in Betrieb nehmen will und plant, innerhalb von fünf Jahren auf eine Million Einheiten pro Jahr zu skalieren – ein Tempo, das er als schneller als jedes andere Produkt in der Geschichte des Unternehmens bezeichnete. Tesla bestätigte, dass die Pläne für neue, erschwinglichere Fahrzeugmodelle weiterhin für die Produktion in der ersten Hälfte des Jahres 2025 geplant sind, räumte jedoch ein, dass diese Modelle zu weniger drastischen Kostensenkungen führen könnten als bisher erwartet.

Elon Musk will die Zeit bei der US-Regierung begrenzen

Bloomberg berichtet: Elon Musk sagte gestern Abend, dass er seine Arbeit mit der US-Regierung ab Mai „deutlich“ zurückfahren wird. „Ich denke, dass ab dem nächsten Monat, also im Mai, mein Zeitaufwand für das DOGE deutlich sinken wird“, sagte er gestern Abend während eines Telefonats mit Analysten und bezog sich dabei auf die Bemühungen der US-Bundesregierung zur Kostensenkung, die als Department of Government Efficiency bezeichnet werden.

Er sagte voraus, dass er für den Rest der Amtszeit des Präsidenten“ weiterhin in gewissem Umfang involviert sein wird, aber bald mehr Zeit für Tesla aufwenden wird. „Ich werde mich weiterhin ein oder zwei Tage pro Woche mit Regierungsangelegenheiten beschäftigen, solange der Präsident dies wünscht und solange es nützlich ist“, sagte er und fügte hinzu, dass er sich weiterhin für niedrigere Zölle einsetzen werde.

Die Performance von Tesla rutschte ab und Musks persönliches Vermögen sank, da der Milliardär in den letzten drei Monaten einen Großteil seiner Zeit mit DOGE verbrachte. Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump im Januar sind Musk und seine Gefolgsleute schnell in Bundesbehörden vorgedrungen, wo sie Zugang zu einigen der sensibelsten Datenbanken der Regierung haben. DOGE hat dazu beigetragen, den enormen Personalabbau auf Bundesebene durchzuführen und Programme zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration zu kürzen.

Musk kann als „spezieller Regierungsangestellter“ nur 130 Tage pro Kalenderjahr arbeiten, und Trump hat begonnen, darüber zu spekulieren, dass der milliardenschwere Unternehmer seine Arbeit bei der DOGE bald aufgeben könnte. „Ich finde Elon großartig, aber er hat auch ein Unternehmen zu leiten, oder eine Reihe von Unternehmen zu leiten“, sagte Trump Anfang des Monats zu Reportern. „Wir haben es nicht eilig, aber es wird einen Punkt geben, an dem Elon gehen muss.“

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Wenn die Mehrheit ein „berechenbares“ Ergebnis erwartet, dann kommt es anders als die Mehrheit denkt. Statt auf irgendwelche leeren Kerzencharts zu schauen wäre die Investition in einen Echtzeitdatenfeed inkl. der Markttiefe hilfreich. Dann sieht man schon etwas mehr welche Seite zum Preis dominant gehandelt wird.

  2. Moin, moin,

    wann sollte der Investor kaufen?

    1. Wenn alle besten Nachrichten im Kurs enthalten sind?
    2. Wenn alle schlechtesten Nachrichten im Kurs enthalten sind?

    It’s up to you

    1. @asyoulike: Ja, es liegt an einem selbst sich die Mühe zu machen die Handelsmechanik zu verstehen. Data Mining ist angesagt wenn man keine „Überraschung“ haben möchte. CQG, Rithmic oder Denali wären hierbei einige genannte Echtzeitdatenfeed Resourcen. Dann erübrigen sich die zwei Fragen ganz schnell. CFD Müll und sonstige Derivate von Sekundärmärkten sollte man vermeiden wenn man keinen Informationsnachteil haben möchte. Es hat schon einen guten Grund warum Optionsscheine in den USA und für US-Bürger verboten sind.

      Einfach irgendeinen Pommesbuden-App Broker zu nehmen ist schonmal der erste Fehler. Der zweite ist, nicht lernen zu wollen. Der dritte ist, kein Risikomanagement zu betreiben und nach einem 100 Prozent System zu suchen.

  3. Der Wunderwuzzi ist zurück.

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