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Dax: 13.000 – oder warten auf Godot?

Dem Dax geht es derzeit so, wie den beiden Landstreichern in dem Stück von Samuel Beckett "Warten auf Godot"! Man wartet auf diesen Godot, aber er kommt einfach nicht - so wie der Dax auf die 13.000 wartet, und bisher kommt sie einfach nicht..

FMW-Redaktion

Dem Dax geht es derzeit so, wie den beiden Landstreichern in dem Stück von Samuel Beckett „Warten auf Godot“! Man wartet auf diesen Godot, aber er kommt einfach nicht – so wie der Dax auf die 13.000 wartet, und bisher kommt sie einfach nicht. In Becketts Stück kommt ein Ziegenhirte und kündigt an, dass sich die Ankunft Godots verzögern werde, aber bestimmt werde er dann kommen – und was bei Beckett der Ziegenhirte, sind beim Dax die Analysten, die uns versichern, dass die 13.000 ganz sicher kommen werde, auch wenn sich die runde Zahleben etwas verspäte..

Aber vielleicht kommt Godot, äh, die 13.000 beim Dax ja doch heute noch. Da von Seiten der Konjunktur keine Impulse kommen und die Wall Street auf die am Donnerstag beginnende US-Berichtssaison wartet, sind die Impulse dünn gesät heute. Aber oft passieren gerade an solchen eigentlich „dünnen“ Tagen dann doch relevante Bewegungen!

Einer der Marktbeweger ist sicher die Entwicklung in Katalonien – und hier sieht es so aus, wie Kataloniens Regionalpräsident Puigdemont heute Morgen durchblicken ließ, dass er nicht die sofortige Unabhängigkeit, sondern eine „graduelle Unabhängigkeit“ heute Abend vor dem Parlament verkünden wird. Man will sich also gewissermaßen an die Abspaltung herantasten, vermutlich wird das so nicht funktionieren, weil Madrid dann interveniert und doch die „nukleare Option“ mit dem Artikel 155 der spanischen Verfassung ziehen wird.

Die zweite, schon im Videoausblick angesprochene Thematik ist Nordkorea, das heute den 72.Geburtstag der kommunisschten Partei feiert – wenn man dann noch eine Raketen-Test veranstalten will, muß man sich beeilen. Perfider wäre der 18.Oktober als Termin, also dem Beginn des Parteikongresses in Peking weil man dann China die Schlagzeilen „klauen“ und gleichzeitig signalisieren würde, dass auch das Reich der Mitte im Fokus eines möglichen Angriffs sein könnte (bekanntlich sieht Pjönjang China als „Verräter“, nachdem Peking den neuen Sanktionen zugestimmt hat).

Wie auch immer – der X-Dax eröffnet wenig verändert, nach dem Siegeslauf seit Ende August ist irgendwie die Luft raus:

Und das größere Bild:

Bei Becketts Stück wird irgendwann irgendwie klar, dass Godot nicht kommt. Aber nachdem man so lange gewartet hat, kommt es zu folgendem Dialog zwischen den beiden Protagonisten:

Estragon: Komm, wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ah!

Und so können auch wir unmöglich jetzt gehen, schließlich warten auch wir auf Godot, nein, auf die 13.000 beim Dax natürlich..


Szene aus dem Stück Warten auf Godot, 1978 in Avignon



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7 Kommentare

  1. Moin, moin,
    was sollen uns die 13000 Dax-Punkte sagen? Wofür sind sie wichtig? Waren die 5000, 6000 oder 8000 wichtig? Für mich ist das nur eine kurzfristige Zahl.
    Aber egal, Spannung muss her und dafür sind die 13000 Punkte gut. Soll ich den Sekt schon öffnen?

    1. 13000 ist wichtig für die Abergläubigen. Frei nach Nostradamus: „ Wenn das kleine Raubtier(Dachs) den 13. Berg besteigt, wird großes Unglück die Welt ereilen. Das goldene Vließ(Trump) wird den dicken feuerspeienden Mann(Kim) und sein Volk dem Erdboden gleichmachen und damit die ganze Welt verbrennen“.

      1. >13.000 sind auch wichtig für die Zertifikateemittenten.
        Da liegen eine Menge KO Zertis.
        Sobald die sich ausrechnen können, daß der finanzielle Aufwand sich rechnet, schieben die den Dax Future in die KO’s rein.
        Je dünner der Handel, umso wahrscheinlicher ein schneller Spike über die 13k.
        Ein „möglicher“ Short Trade wäre dort einen Stop Sell zu setzen, denn dann wollen die nach dem Erfolg ja wieder covern. Nur mal so als Idee..

        1. sorry, ich meinte natürlich ein normales sell limit

        2. @PK, Sie haben übrigens meine Stimmung aufgehellt, als Sie vor ein paar Tagen schrieben, Sie hätten den Aktienanteil verringert und Gold aufgestockt.

        3. PK, bitte aber auch zu berücksichtigen, dass bei den echten Knockoutscheinen die Basispreise jeden Tag angepasst werden. Deshalb gibt es m.E. mehr Scheine mit gebrochenen Basen querbeet durch alle Zahlenreihen als die mit runden Preisen.

          Bei klassischen Optionsscheinen oder Optionen ist das natürlich anders. Die werden bestenfalls bei Dividendenzahlungen oder Kapital- Veränderungen angepasst.

        4. Ich bin ohnehin der Meinung, dass der DAX einzig deshalb erfunden wurde, um Zertifakte- und KnockOut Emittenden eine Platform zum Gelddrucken zu bescheren ….
          Alternativ dient er den Voigts und Lüddemännern dieser Welt als Instrument um tausenden Möchtegern Tradern für zig-tausende von Euros Seminare zu Charttechnik anzubieten – wovon diese zwei genannten die seriösesten sind .
          Beide kennen mich gut und teilweise seit 18 -jahren. Ich darf diese Wort so schreiben :-)
          @PK
          Den „möglichen“ Short Trade sehe ich nicht im Spike.
          Wenn die Optionsleute die 13000-er voll covern müssen, dann geht ersteinmal die Post nach oben ab
          Im Moment läuft sehr viel Absorption.
          Die hohe Rückkaufquote eigener Aktien ist ungewöhnlich
          Ich vermute, dass eine Zinsänderung eingepreist wird und/oder eine Veränderung im Euro/Dollar Verhältnis.
          Nach Distribution sieht es jedenfalls nicht aus.
          Mir fehlt für einen starken Upmove noch die Volumenbasis zwischen 12600 und 12850
          Wenn ich Glaskugel spielen müsste:
          Abbbruchkante für Downmoves sind
          12925
          12835
          Wer hier seine Stops plaziert wird rasiert

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