Anleihen

Dax: auf den Ausbruch warten

Alles noch offen an den Märkten - aber am US-Anleihemarkt tut sich Ungewöhnliches..

FMW-Redaktion

In Zeiten des Sommerlochs bekommt ein Ereignis wie die Rede Janet Yellens eine umso größere Bedeutung: seit Tagen warten die Märkte auf dieses Ereignis. In den USA gestern der zweite Verlusttag in Folge, es sind die Biotech-Werte nach den Aussagen Hillary Clintons, die den Gesamtmarkt drücken (siehe dazu „Kommt jetzt der nächste Crash bei US-Biotechs wegen Hillary Clinton?“).

In Asien Gewinne in China, Verluste in Tokio nach enttäuschenden Verbaucherpreisen, die in der Kernrate um 0,5% gefallen sind und damit noch stärker als erwartet (und das trotz der extremen Geldpolitik der Bank of Japan):

Shanghai Composite +0,27%
CSI300 +0,19%
ChiNext +0,90%
Nikkei -1,04%

Der X-Dax startet über der 10500er-Marke und setzt damit die Pendelei in dieser Zone fort – gewissermaßen etwas tiefergelegt, denn ein Tag vorher war es noch die 10600er-Marke, um die der Dax gekreist war:

Dax260816

Damit ist die Handelsrange weiter intakt: 10390 auf der Unterseite, 10660 auf der Oberseite. Alles dazwischen ist gewissermaßen charttechnisches Niemandsland, ist die neutrale Zone. Es erscheint wenig verlockend, sich hier schon zu positionieren, solange die Richtung völlig unklar ist. Mehr Sinn macht es, einfach abzuwarten, wo der Markt hin will – wenn Yellen Relevantes zu erzählen hat heute Nachmittag. Daher bietet sich eine prozxklische Positionierung an, sollte Dynamik in die Märkte kommen: den Ausbruch nach oben long handeln, den Ausbuch nach unten short (ausführlicher dazu der Trade des Tages von gestern zum Dax).

Welche Richtung wird kommen? Unglücklicherweise haben wir keinen diekten Zugang in das Gehirn von Janet Yellen (aber wir arbeiten daran!), aber es gibt doch ein paar Hinweise, vor allem am amerikanischen Anleihemarkt: dort sind gestern die Renditen gestiegen, obwohl die Aktienmärkte Verluste verbuchten. Noch ungewöhnlicher aber ist, dass die Zinskurve zwischen 2-jährigen und 30-jährigen US-Staatsanleihen so flach ist wie seit dem Jahr 2007 nicht mehr. Das gilt auch für den 12-Monatslibor und die 10-jährigen US-Anleihen – das war zuletzt der Fall, als Lehman kollabierte.

All das muß noch nichts heißen – zeigt aber, dass sich am US-Anleihemarkt die Ungewöhnlichkeiten häufen und damit gewissermaßen Großereignisse ankündigen..



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2 Kommentare

  1. Es gibt noch einen Indikator der mich aktuell beschäftigt und einen Vola-Schub zu antizipieren scheint: Der Dollar!

    Man schaue sich den USD/JPY mal im 4-Stunden-Chart an: Seit Mitte letzer Woche sehen wir ein mustergültiges eng zulaufendes Dreieck –> Eine kontinuierliche Verringerung der Vola, wie sie im Bilderbuch stehen könnte. Und da ja bekanntlich auf Ruhe Bewegung folgt, rechne ich mit einem „Ereignis“ heute Nachmittag. Wir werden es sehen, wird ein spannender Tag…

    1. ja, da wird was kommen … das sehe ich auch so. Alle wichtigen Charts stehen in der Korrektur, teils C-Korrektur (z.B. Dax, Gold). Es kann sein, dass es erst einen Schuss nach oben gibt und dann kommt der gnadenlose Abverkauf, da werden Stopps ohne Ende fliegen und den Impuls noch verstärken. Man darf gespannt sein …

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