Der Dax konnte zu Wochenbeginn nur vorübergehend an seine Aufwärtsbewegung von Freitag anknüpfen. Nach einem Anstieg bis auf ein Tageshoch von 16.114 Punkten machte der deutsche Leitindex letztlich schlapp. Schwächere US-Börsen bremsten ihn am Nachmittag aus, sodass er zurück unter die 16.000-Punkte-Marke fiel. Am Ende des Tages stand schließlich ein Minus von 87 Punkten (0,54%) bei 15.963 Zählern zu Buche.
Schwache Konjunkturdaten aus den USA sowie eine falkenhafte EZB-Präsidentin sorgten kurzfristig für Gegenwind im Dax. Christine Lagarde stellte vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Damit erstickt sie jeden Funken Hoffnung auf eine baldige Zinspause im Keim, trotz zuletzt deutlich nachlassendem Preisdruck in der Eurozone. An den US-Börsen ist die Zinshoffnung dagegen ausgeprägt. Der Markt erwartet mit großer Mehrheit, dass Fed-Chef Powell in der nächsten Woche eine Zinspause verkündet.
Aufgrund von Zinshoffnungen und einem charttechnischen Ausbruch im S&P 500 und Dow Jones hat sich die Stimmung an der Wall Street deutlich aufgehellt, wovon derzeit auch der Dax profitiert. Der heutige Handelstag könnte Hinweise darüber liefern, ob es sich bei dem gestrigen Rücksetzer nur um eine Verschnaufpause handelte, um genügend Kraft für den nächsten Impuls in Richtung des Rekordhochs zu sammeln.
Konjunkturdaten
Am Dienstagmorgen stehen hierzulande zuerst die Auftragseingänge der Industrie im Fokus der Dax-Händler, ehe am Mittwoch die Industrieproduktion folgt. Die Industriedaten stehen besonders im Blickpunkt, da der Sektor zuletzt deutlich eingebrochen war. Analysten erwarten für heute einen Rückgang der Auftragseingänge von 2,2% zum Vormonat (vorher -10,7%). Um 11:00 Uhr erscheinen dann die Einzelhandelsumsätze der Eurozone.
Dax: Ringen um die 16.000-Punkte-Marke
Long: Verteidigt der Dax das Doppeltief bei 15.922/928, dann könnte er den nächsten Anstiegsversuch zur 16.000er Marke und höher starten. Über 15.971 dürfte er zunächst den Bereich bei 16.002/012 anvisieren. Bei einem Ausbruch darüber eröffnet sich zusätzliches Potenzial bis 16.076. Nimmt er auch diese Hürde, rückt das gestrige Tageshoch bei 16.114 und die Kurslücke bei 16.152 ins Visier. Ab hier wird die Luft dünn. Spätestens bei 16.188 könnte der Index in den Rückwärtsgang schalten. Hält er sich dagegen auf dem hohen Niveau, wären weiter Anstieg bis 16.224 und 16.275 denkbar.
Short: Ein Bruch des Tiefs 15.922 würde zu weiteren Abgaben in Richtung 15.872/862 führen. Der horizontale Bereich ist richtungsweisend. Fällt der Dax wieder darunter, so könnte sich der Abwärtsdruck erhöhen. Zuerst dürfte er das Gap bei 15.853 schließen, ehe er die 15.816 anpeilt. Sollte er auch an dieser Stelle keinen Halt finden, ist mit einem Rücklauf an die Unterstützungen bei 15.730 und 15.700 zu rechnen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.922/928 – Doppeltief 02.06. / 05.06.
15.890 – Pivot S1
15.872/862 – Horizontale
15.853 – Gap 01.06.
15.816 – Pivot S2
15.734 – Tagestief 01.06.
15.700 – ex Range-Unterkante
15.675/662 – US-Zone
16.664 – Gap 31.05.
15.625/629 – Tagestief 11.04. / Tagestief 31.05.
15.597 – Gap 06.04.
15.558 – 127,2% Ext. (16.331 – 15.726)
Dax Widerstände (WS):
16.002 – Pivot Punkt
16.076 – Pivot R1
16.114 – Tageshoch 05.06.
16.152 – Insel-Gap 23.05.
16.188 – Pivot R2
16.224 – Tageshoch 23.05.
16.267 – Tageshoch 22.05.
16.275 – Gap 19.05.
16.290 – ex Allzeithoch
16.331 – Rekordhoch
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
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Richtigerweise müsste es heißen ringt um die 6300er Marke, den alten Hochs aus dem März 2000 ( 6266) und April 2015 ( 6340).
In dieser Range ist der einzig wahre DAX, der Kurs DAX gefangen.
Alle anderen Indizes ( Dow, Nasdaq, CAC 40,Nikkei 225 usw) werden ja auch als reine Kursindexe dargestellt, warum unser auch nicht…. ? !
Mit jedem Jahr wird’s schlimmer und damit die Abweichung größer. Am Ende ist deshalb auch die Chart- Analyse reine Kaffeesatzleserei oder wird vielleicht der Dow Jones Total Return Index irgendwo analysiert …?
Wird er nicht, weil’s nichts bringt. Die Dividenden und Bezugsrechte aus Kapitalerhöhungen werden eben nicht reinvestiert, sondern überwiegend ausgezahlt, das ist der Knackpunkt.
Also der Kursdax ringt mit den 2000er Hoch. Bisher konnte er diese Unterstützung verteidigen. Langfristig betrachtet ist er in dieser Range gefangen, kurzfristige Ausschläge nach oben oder unten nicht ausgeschlossen.
Lesehinweis: „Die brutale Wahrheit über den Dax “ aus dem Januar 2020. Der Artikel ist immer noch im Internet zu finden.