Der Dax hat am Dienstag seine fulminante Gewinnserie von 9 Handelstagen mit einem Plus von über 10 % beendet. Belastet vom Hickhack um die Kanzlerwahl und schwächelnden US-Börsen rutschte er zunächst um rund 2 % auf 22.861 Punkte ab, bevor er wieder die Flucht nach vorne antrat. Am Ende eines volatilen Handelstages stand schließlich ein moderates Minus von 94 Punkten (0,41%) bei 23.249 Zählern auf der Kurstafel. Neue Impulse dürfte schon am Mittwochabend folgen, wenn die Fed ihren Zinsentscheid verkündet.
Die Niederlage von Friedrich Merz im ersten Wahlgang zur Kanzlerschaft schockte die Anleger kurzzeitig und sorgte für Unsicherheit und eine erhöhte Volatilität im Dax und am Anleihemarkt. Im zweiten Anlauf klappte es dann und Merz wurde als Bundeskanzler bestätigt, was die Märkte wieder beruhigte. Zudem belasteten schwächere US-Börsen den deutschen Leitindex. Enttäuschende Quartalsberichte und die Aussicht auf neue Zölle sorgten den zweiten Tag in Folge für Kursverluste an den US-Börsen. Die laufende Berichtssaison ist besonders geprägt von der Unsicherheit über den Welthandel und die möglichen Auswirkungen auf die Konjunktur, was sich zunehmend auch in den Ausblicken der Unternehmen niederschlägt. Nachbörslich erholten sich die Aktienmärkte jedoch wieder, nachdem die USA und China angekündigt hatten, noch in dieser Woche Handelsgespräche aufzunehmen.
Unbeeindruckt von den zahlreichen Risiken bleibt der Dax in Schlagdistanz zum Rekordhoch von 23.476 Punkten. Ein neues Allzeithoch des deutschen Leitindex dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein. Die gestrige Schwäche könnte sich als kurzfristige Konsolidierung erweisen, nachdem der Index zuletzt etwas zu heiß gelaufen war. Die US-Börsen müssen dagegen aufpassen, dass sie nicht abrutschen. Der US-Leitindex ist an einem wichtigen charttechnischen Widerstand bei 5.675/5.740 Punkten gescheitert. Sollte diese Zone nicht bald überwunden werden, droht ein größerer Rücksetzer. Dann dürfte auch der Dax mit Gegenwind zu kämpfen haben.
Dax: Rückschlag am Rekordhoch
Long: Wie im gestrigen Ausblick beschrieben, endete die Gewinnserie und eine Konsolidierung setzte ein. Doch die Bullen waren wieder einmal zur Stelle und fingen die Rücksetzer auf. Der Index notiert wieder in Schlagdistanz zu seinem Allzeithoch. Hält er sich heute über dem Pivot Punkt bei 23.167, könnte es direkt weiter nach oben gehen. Um ein neues Rekordhoch zu erreichen, muss er jedoch den Widerstand bei 23.385/410 überwinden. Dann sollte es auch mit einem neuen Rekordhoch klappen. Spätestens bei 23.550 könnte ihm aber die Puste ausgehen.
Short: Fällt der Dax unter 23.160 Punkte, sind Abgaben bis in den Bereich 23.097 bis 23.025 Punkte wahrscheinlich. Sollte er dort nicht drehen, müssten weitere Abgaben bis 22.944 einkalkuliert werden. Das kurzfristige Chartbild würde sich aber erst eintrüben, wenn das gestrige Tief bei 22.861 unterschritten wird. Dann rücken die Marken von 22.764 und 22.575 ins Visier. Die Fed-Sitzung am Abend könnte die entscheidenden Richtungsimpulse liefern.
nter 23.257 drohen Abgaben bis 23.151 und 23.064 Punkte. An diesen Marken besteht dann wieder die Chance auf eine Drehung. Ein Bruch des gestrigen Tiefs bei 23.064 würde hingegen weiteres Abwärtspotenzial bis 22.970 und 22.851 freisetzen. Auch ein Test der Horizontalen bei 22.765/750 ist möglich, bevor es wieder aufwärts gehen sollte.
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Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen:
23.167 – Pivot Punkt
23.097 – Zwischentief
22.944 – Pivot S1
22.861 – Tagestief 06.05.
22.764 – Tagestief 02.05.
22.575 – vorher WS
22.496 – Gap 30.04.
Dax Widerstände:
23.230 – 161,8% Extension
23.389 – Tageshoch 06.05.
23.408 – nachbörsliches Hoch 05.05.
23.476 – Rekordhoch/Doppeltop
23.550 – 161,8% Extension
23.695 – Pivot R2
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