Was für ein Debakel an den Börsen am Freitag. Nicht nur, dass Trump mit den reziproken Zöllen den nächsten Ausverkauf auslöste, China beschleunigte ihn auch noch mit seiner Zoll-Antwort. Der Crash ließ den Dax zeitweise um 1.280 Punkte auf 20.437 Zähler einbrechen, ein Minus von fast 6 Prozent, bevor er seine Verluste etwas eindämmen konnte. Dennoch beendete er den Handelstag mit einem fetten Minus von 1.075 Punkten (4,95 Prozent) bei 20.641 Zählern. Zu Wochenbeginn könnte gleich der nächste Einbruch folgen, denn der Leitindex notiert vorbörslich bereits unter 20.000 Punkten. Noch ist kein Ende des Ausverkaufs in Sicht. Da die Märkte derzeit politisch getrieben sind, könnte wohl erst eine gute Nachricht im Zollkrieg für Entlastung sorgen.
Auch an den US-Börsen sieht es nicht besser aus. Der Leitindex S&P 500 verlor am Freitag rund 6 %, nachdem er bereits am Vortag um 5 % eingebrochen war – der größte Zweitagesverlust seit dem Covid-Crash. Der Nasdaq 100 ist mittlerweile in einen Bärenmarkt abgeglitten und hat seit seinem letzten Hoch mehr als 20% verloren. Die US-Aktienfutures notieren zu Wochenbeginn tiefer, während der Hang Seng Index in China um rund 10 % eingebrochen ist. Die Schnäppchenjäger, die sich bereits am Donnerstag massiv in den Dip eingekauft hatten, wurden am Freitag kalt erwischt.
Die Dynamik des Ausverkaufs ist so stark, dass trotz zwischenzeitlicher Erholungen mit einer Fortsetzung der Talfahrt zu rechnen ist. Der Volatilitätsindex VIX schloss am Freitag auf dem höchsten Stand seit dem Corona-Crash, der Fear and Greed Index fiel auf 4 und zeigt damit „extreme Angst“ an, beides deutet auf Panik hin. Wenn der Markt in Panik gerät, ist eine Gegenbewegung meist nicht mehr weit. Insgesamt bleiben aber die Abwärtsrisiken sowohl für die Weltwirtschaft als auch für die Aktienmärkte aufgrund des eskalierenden Zollkrieges hoch.
Handelskrieg eskaliert
Der sich zuspitzende Handelskrieg zwischen den USA und China hat am Freitag den Kurssturz an den Aktienmärkten beschleunigt. China kündigte nicht nur Gegenzölle von 34 Prozent auf alle US-Waren an, sondern will auch den Export von Seltenen Erden in die USA regulieren. Eine scharfe Antwort Pekings auf die von Trump am Mittwoch verhängten Zölle von ebenfalls 34 Prozent, zusätzlich zu den bereits verhängten Zöllen von 20 Prozent. Die Zölle treten bereits am 10. April in Kraft, so dass die Auswirkungen der amerikanischen und chinesischen Zölle schon bald in der Wirtschaft zu spüren sein dürften.
China hat sich zudem bereit erklärt, noch enger mit der EU zusammenzuarbeiten, um das multilaterale Handelssystem zu erhalten, das Trump gerade auf den Kopf zu stellen versucht, und natürlich auch, um einen Teil der Zollschäden abzufedern. Auch die EU hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, will dabei aber vorsichtiger vorgehen, um den Handelskrieg nicht weiter zu eskalieren.
Technisch angeschlagen
Aus charttechnischer Sicht hatte sich die mittelfristige Lage für den Dax bereits mit dem Unterschreiten der 50-Tage-Linie bei 22.250 Punkten eingetrübt. Da es nicht gelang, die Schlüsselzone um 22.230/300 Punkte zurückzuerobern, war ein weiterer Rückgang wahrscheinlich. Dass dieser so stark ausfallen würde, war zunächst nicht absehbar. Mit der Auflösung der 1.200-Punkte-Range hatte sich ein rechnerisches Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 21.000 Punkten eröffnet, der Dax fand am Freitag jedoch erst bei 20.437 Punkten einen Halt und dürfte am Montag seinen jüngsten Crash fortsetzen.
Dax unter 20.000 Punkten
Long: Der Dax notiert vor dem Start in die neue Woche deutlich tiefer, das nächste Abwärts-Gap droht. Der Verkaufsdruck an den asiatischen Börsen drückte den Index in der Nacht zum Mittwoch zeitweise bis auf 19.400 Punkte. Vorbörslich notiert er noch unter 20.000 Punkten. Die wichtige Zone um 19.650/550 hat aber vorerst gehalten. Diese gilt es zu verteidigen, um eine Erholung in Richtung 20.000 und darüber zu ermöglichen. Eine erste Anlaufstelle wäre der 200-Tage-Durchschnitt bei 20.345 Punkten.
Short: Bleibt der Dax unter 20.100 Punkten, könnte sich der Ausverkauf zunächst fortsetzen. Der Index könnte dann Kurs auf die markante horizontale Unterstützungszone bei 19.650 Punkten und das vorbörsliche Tief bei 19.400 Punkten nehmen. Auch wenn der Abwärtsdruck derzeit noch hoch ist, könnte es schon bald zu einer kräftigen Gegenbewegung kommen. Short-Covering könnte den Pullback beschleunigen. Ein Rücklauf bis zum 200-Tage-Durchschnitt bei 20.345 ist dann wahrscheinlich. Wann und wo die Erholung einsetzen wird, ist noch nicht absehbar. Allerdings befindet sich im Bereich von 19.680 bis 19.550 Punkten eine markante Unterstützungszone, in der auch die alten Rekordstände liegen. Hier könnte der Dax durchaus Halt finden und eine Gegenreaktion zeigen.
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Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
19.674 – ex Allzeithoch 17.10.2024
19.555 – Horizontale
19.400 – außerbörsliches Tief 07.04.
19.261 – Gap 27.11.
19.000 – Psycho-Marke
Dax Widerstände (WS):
20.100 – Zwischenhoch
20.345 – 200-Tage-Linie (EMA)
20.437 – Tagestief 04.04.
20.452 – Doppeltief
20.641 – Gap 04.04.
20.744 – Zwischentief
21.000 – Psycho-Marke
21.240 – Abrisskante
21.320 – Horizontale
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Da sich die im obigen Bericht genannten Auswirkungen auf den Nasdaq sicherlich auch auf den Lufthansa Star Alliance-Partner United Airlines auswirken, ist es wichtig, daß Lufthansa Partner einer Satelliten-Politik, welche Innovationen zugunsten von Satelliten, mit dem Ziel, daß Satelliten Internationale Raumstation ISS-Erdbeobachtungspotentiale, sowohl im zivilen, als auch im nachrichtendienstlichen Bereich erlangen, fördert, wird, auch auf Grundlage entsprechender luftverkehrspolitischer Rahmenbedingungen am Lufthansa-Heimatmarkt Luftverkehrsstandort Deutschland.
Immerhin ist das Thema der steigenden Zinsen aufgrund der zusätzlichen 900 Mrd Schulden kein Thema mehr.