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DAX daily: Der Ausbruch aus der Range rückt näher – Wochenausblick

DAX daily: Warten auf den Ausbruch aus der Range - Wochenausblick

Und täglich grüßt das Murmeltier. Derzeit wiederholt sich immer das gleiche Phänomen im Dax. Auf einen deutlichen Abverkauf folgt postwendend ein steiler Anstieg. Die seit Juni etablierte Seitwärtsrange wird dabei unentwegt ausgereizt. Der Bereich bei 15.450/300 bietet wohl eine attraktive Einstiegsgelegenheit, während Anleger die Zone bei 15.700/800 bereitwillig nutzen, um Kasse zu machen. Die volatilen Bewegungen innerhalb der Range weisen jedoch auf eine gewisse Nervosität hin. Man könnte es als Warnsignal werten oder dem dünnen Handelsvolumen zuschreiben. Bedingt durch das dünne Handelsvolumen fallen die Kursschwankungen dynamischer aus. Der Rebound am Freitag hat dem Dax folglich ein Plus von 267 Punkten (1,73%) bei 15.687 Zählern eingebracht. Die Differenz zur Vorwoche beträgt aber nur 37 Punkte.

Technische Lage im Dax

Der Dax steht weiterhin auf der Stelle und ist in einer Patt-Situation gefangen. Die Entscheidung, ob die Dax-Bullen oder die Bären das Rennen machen, dürfte jedoch bald fallen. Früher oder später wird die knapp 500 Punkte Range aufgelöst. Je nachdem in welche Richtung der Ausbruch erfolgt, könnten die Marken bei 16.200 bzw. 14.800 mögliche Zielbereiche sein. Erste Signale für einen Ausbruch könnte der Dax schon in dieser Handelswoche liefern. Gelingt ein Tagesschlusskurs über dem hartnäckigen Widerstand bei 15.700 Punkten, dann ist der Weg frei für ein neues Allzeithoch. Andererseits würde ein nachhaltiger Bruch der 50-Tage-Linie weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Ausschlaggebend wird sein, ob die US-Indizes ihre Rekordjagd fortsetzen können. Die entscheidenden Impulse für eine Richtungsentscheidung könnten demnach von der beginnenden US-Bilanzsaison kommen.

Fundamental trübt sich die Lage ein

Aus fundamentaler Sicht bekommt der Wirtschaftsaufschwung erste Risse. Der Blick nach China zeigt, dass die beeindruckenden Konjunkturdaten nach der Pandemie wieder abflauen. Da uns China hinsichtlich der Pandemie-Bewältigung beziehungsweise beim anschließenden Wirtschaftsaufschwung weit voraus ist, dient die Entwicklung im Reich der Mitte als Frühindikator. Zuletzt hat die Konjunktur-Dynamik in China deutlich nachgelassen, auch die Börsen dortzulande zeigen eine starke Divergenz zum Dax und den US-Pendants. Während der Dax weiterhin in Reichweite des Allzeithochs notiert und die Wall Street immer neue Bestmarken markiert, sind die chinesischen Indizes schon seit Wochen auf dem Rückzug.

Nun muss man sich die Frage stellen, ob der europäische und US-Markt eine ähnliche Entwicklung nehmen. Der Peak der Konjunkturerholung könnte bereits erreicht sein oder kurz vor dem Höhepunkt stehen. Anzeichen dafür gab es zuletzt auch hierzulande, insbesondere die Industrie, die bei uns als Motor des Wirtschaftsaufschwungs gilt, hat sich abgeschwächt. Dementgegen steht aber noch ein Aufschwung im Dienstleistungssektor, der aufgrund der Corona-Lockerungen weiter an Schwung gewinnt. Eine andauernde Inflation sowie die Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind weitere Belastungsfaktoren für die Märkte. Aber auch die Engpässe in den Lieferketten bleiben ein Problem.

News und Konjunkturdaten

Der Beginn der Berichtssaison steht in dieser Woche auf der Agenda. Dabei richtet sich der Blick zunächst auf die US-Banken, die wie üblich die Bilanzsaison eröffnen. Am Dienstag geht es mit Goldman Sachs und JP Morgan los, am Mittwoch folgen dann die Zahlen von Blackrock, Citigroup und Bank of America, bevor am Donnerstag schließlich Morgan Stanley die Bücher öffnet. Insgesamt dürfte die kommende Bilanzsaison erneut stark ausfallen. Alles deutet darauf hin, dass die Unternehmensgewinne weiter sprudeln. Allerdings sind die Erwartungen diesmal deutlich höher, da die vorherigen Quartale in vielen Sektoren sensationell ausgefallen sind.

In der neuen Handelswoche stehen zudem die Verbraucherpreise aus Deutschland, den USA und der Eurozone im Fokus. Die Daten könnten neue Hinweise über die Inflationsentwicklung geben. Nachdem die Teuerung in den USA im Mai um 0,7% angestiegen war, erwarten Analysten für Juni ein Anstieg von 0,4% zum Vormonat. Die Kernrate dürfte weiterhin deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der US-Notenbank liegen. In Anbetracht eines wachsenden Preisdrucks liegt das Augenmerk der Investoren auch auf den US-Einzelhandelsumsätzen am Freitag. Zuletzt konnte bereits im Mai ein Rückgang bei den Erlösen der Einzelhändler beobachtet werden, auch für den Juni erwarten Experten nachlassende Umsätze von 0,4%.

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