Indizes

Dax: Das Ziel liegt bei 10820 Punkten – das Leiden der Dax-Bullen

Der Dax hat ein erhebliches Potential auf der Unterseite, wenn die Lawine ins Tal rollen sollte!

Wer Dax-Bulle ist, hat es heutzutage nicht leicht! Vorbei die Zeiten, als man vor Potenz strotzte und Allzeithohs erreichte, vorbei die Zeiten, als es reichte, dass Mario Draghi den Mund aufmachte, um die Kurse steigen zu lassen. Auf einmal ist alles anders, der Dax-Bulle scheint auf dem Weg zur Schlachtbank..


By Josemanuel. – Own work, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1284536

Dabei zeigte sich zuletzt wieder ein bekanntes Muster: wenn die Wall Street stark ist, kann der Dax nicht genauso stark ansteigen, wenn die Wall Street schwach, rumpelt es gleich umso heftiger beim deutschen Leitindex. Stärke sieht anders aus.

Trotz der starken US-Indizes am Freitag (Nasdaq mit stärkstem Anstieg seit März, Dow Jones seit April, S&P 500 seit Mai) eröffnet der X-Dax heute schwächer, weil die asiatischen Märkte die Erholung nicht mitmachen und deutlich im Minus liegen:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Der deutsche Leitindex produziert also immer wieder neue Tiefs – kein gutes Zeichen. Und der Blick auf den Tageschart zeigt, dass die charttechnische Lage durchaus dramatisch ist:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Das sieht doch sehr nach einer abgeschlossenen Top-Bildung aus, und aktuell handelt der Dax in Sichtweite der zentralen Marke bei 11430 Punkten, die bereits im Jahr 2015 wichtig war (Hoch aus Anfang Dezember 2015) sowie Ende 2016 gewissermaßen als Basislager diente für den Aufstieg auf den Gipfel (das Allzeithoch bei 13600 Punkten).

Eines aber ist doch wahrscheinlich: wenn die 11430er-Unterstützung bricht, dann ist charttechnisch Platz bis 10820 Punkte, also jenes Hochplateau, an dem sich der Dax in der gesamten zweiten Jahreshälfte 2016 die Zähne ausgebissen hatte, um dann doch Ende 2016 den Anstieg darüber zu schaffen. Konkret bedeutet das: der Dax hat ein erhebliches Potential auf der Unterseite, wenn die Lawine ins Tal rollen sollte!

Rettung kann scheinbar nur von den US-Indizes kommen – aber es wird sich zeigen, um die heute nicht ausschließlich mit sich selbst beschäftigt sind und den freitaglichen technischen rebound wirklich fortsetzen können. Wir sehen eine eher geringe Wahrscheinlichkeit für die Wideraufnahme eines Aufwärtstrends an der Wall Street – auch dort sind die Charts im Grunde „kaputt“. Warum auch immer – wobei da schon ein paar Gründe auf der Hand liegen: die Geldpolitik der Fed (Geld wird teurer, Liquidität knapper), die Kosten steigen womit die Margen sinken, sodaß auch die Dauer-Optimisten in Trump-Land nun einsehen, dass die nächsten Quartale nicht so erfreulich werden dürften wie die Honig-Zeit im ersten Halbjahr 2018 mit den Steuersenkungs-gedopten Bilanzen der US-Firmen..



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