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Dax: Der Antäuscher

Nach wie vor sind die Aktienmärkte in einer Patt-Situation, man wechselt zwischen den Sektoren hin und her, aber die großen US-Indizes schließen in den letzten Tagen meist unverändert. Staut sich da etwas auf, was sich dann entladen wird? Weil die Aktienmärkte aber die Fed nicht ernst nehmen, obwohl diese mehrfach klar gemacht hat, dass die "financial conditions" zu lax seien, sehen wir das größere Potential auf der Unterseite, wenn die Märkte dann schließlich doch registrieren, dass die Fed nicht nur redet, sondern wirklich handelt..

FMW-Redaktion

Der Dax ist derzeit vot allem ein Antäuscher! Am Freitag letzer Woche täuschte der Dax nach unten an durch das Brechen der lange festen Unterstützung bei 12708 Punkten, drehte dann aber bei der wichtigen 12670er-Marke nach oben, um dann gestern nach oben anzutäuschen durch Überwinden der Widerstandszone 12800/12820. Bei 12840 Punkten aber war dann Schluß, nun ist der Index wieder ziemlich in der Mitte:

Faktisch hat sich die Seitwärtsange von zuvor 12708 bis 12820 Punkte nun auf 12670 bis 12840 Punkte ausgeweitet. Heute aber der X-Dax zur Abwechslung mal wieder mit einem kleinen Abwärtsgap, sodass nun die untere Spanne der Seitwärtsrange in den Vordergrund rückt, besonders eben die 12670er-Marke. Bricht diese, wäre das Verlaufstief vom 15.Juni bei 12615 Punkten die nächste Anlaufstation.

In den USA gestern Finanzwerte und Versorger (Utilities) stark, Tech schwach, auch die FANG-Aktien, die ja so maßgeblich die Rally seit Jahresbeginn getrieben hatten. Aber im Tech-Sektor ist das Sentiment nun angeschlagen, zumal nachdem gestern der amerikanische Supreme Court das Einreiseverbot der Trump-Administration zumindest teilweise bestätigt hat.

Was derzeit auffällt ist, dass die Bilanzsumme der drei großen Notenbanken (Fed, EZB, Bank of Japan) rückläufig ist, die Liquidität reduziert sich also. Und das könnte so weiter gehen, wenn die Fed das umsetzt, was sie sagt: die Bilanzsumme zu reduzieren (vermutlich 50 Milliarden Dollar pro Monat) und die Zinsen weiter anzuheben.

Da die Märkte nicht so wirklich an weitere Zinsanhebungen glauben (zumindest nicht in dem Umfang, wie von der Fed geplant), besteht hier das Potential für eine negative Überraschung durch die heutigen Fed-Redner, vor allem bei der Rede von Janet Yellen (19.00Uhr; wir berichten zeitnah). Heute um 10.00Uhr die Rede von Mario Draghi, und die Frage ist, ob sich Draghi zu den Insider-Berichten äussern wird, wonach die EZB große Schwieirgkeiten haben wird, kaufbare deutsche Anleihen zu finden.

Nach wie vor sind die Aktienmärkte in einer Patt-Situation, man wechselt zwischen den Sektoren hin und her, aber die großen US-Indizes schließen in den letzten Tagen meist unverändert. Staut sich da etwas auf, was sich dann entladen wird? Weil die Aktienmärkte aber die Fed nicht ernst nehmen, obwohl diese mehrfach klar gemacht hat, dass die „financial conditions“ zu lax seien, sehen wir das größere Potential auf der Unterseite, wenn die Märkte dann schließlich doch registrieren, dass die Fed nicht nur redet, sondern wirklich handelt..



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