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Dax: Der Treibstoff für die Aktienmärkte

Der Treibstoff wird teurer, den die Aktienmärkten für ihren Motor brauchen!

Das wird heute ein wichtiger Tag für den Dax! Der Index hat sich am Freitag wieder einmal schwach gezeigt, nun ist auch erstmals seit Langem die Wall Street unter Druck. Und das durchaus aus gutem Grund: der schnelle Anstieg der US-Anleiherenditen verteuert faktisch Geld und verknappt somit die Liquditität. Damit wird gewissermaßen der Treibstoff weniger, den die Aktienmärkten für ihren Motor brauchen – daher erlebe wir derzeit wohl die schwierigste Phase für die Wall Street seit dem Abverkauf Anfang Februar. Man könnte sagen: die Preise für Benzon steigen, das Autofahren wird teurer – also läßt manch einer jetzt das Auto erst einmal stehen..

Was aktuell passiert, verrät viel über die Märkte: während die Sorgen um einen eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China nur kurz die US-Aktienmärkte beeinflußten, weil man irgendwie davon ausgeht, dass die beiden Supermächte sich schon irgendwie einigen würden, geht man bei der leisesten Andeutung des Fed-Chefs Powell, dass die Zinsen weiter steigen könnten als die Märkte zuvor geglaubt hatten, in die Knie.

Heute sind aufgrund des Columbus Day in den USA die US-Anleihemärkte geschlossen, mithin muß man also heute nicht auf die Renditen der US-Anleihen starren. Wir werden sehen, ob das positiv oder sogar negativ ist (eine Art Gespenst im Hintergrund, vor dem man sich fürchtet). Charttechnisch sind die US-Indizes angeschlagen (vor allem der Nasdaq), aber der Leitindex S&P 500 hat wichtige Unterstützungen noch verteidigen können.

Die Vorgaben aus Asien sind mau (Japan geschlossen, Chinas Märkte deutlich im Minus nach der 1-Wochen-Pause). Der X-Dax eröffnet knapp unter der 12100er-Marke:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Widerstand beim Dax nun an der 12200er-Marke sowie bei 12250 Punkten – in diesem Bereich verläuft auch der Abwärtstrendkanal seit der zweiten September-Hälfte. Auf der Unterseite rückt nun die Marke bei 12040 Punkten ins Blickfeld, die im September von großer Relevanz war. Sollte der Dax unter diesen Bereich fallen, ist ein Wiedersehen mit dem Verlaufstief bei 11860 Punken wahrscheinlich.

Heute ist zu achten wieder einmal auf die Renditen italienischer Anleihen, nachdem die EU-Kommission in einem Brief am Freitag an Rom ihr Mißfallen über den Haushalt scharf ausgedrückt hat – das könnte heute harsche verbale Antworten nach sich ziehen von Salvini & Co. und damit den Konflik verschärfen. Zur Eröffnung steigen die Renditen für die 10-jährige italienische Anleihe auf 3,5% und damit auf ein neues Jahreshoch. Man sieht: Anleihen sind jetzt das Thema, Zinsen sind jetzt das Thema. Heute ist ein wichtiger Tag für Dax und Co!

 

 

Fehlt bald die Energie an den Aktienmärktn, weil der Treibstoff immer teurer wird?

By cgo2 – https://www.flickr.com/photos/cgo2/4170973543/sizes/o/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9521999



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1 Kommentar

  1. Wie Markus Fugmann schon letzte Woche festgestellt hat, könnte uns ein volatiler Oktober bevorstehen. Dieses ist schon statistisch signifikant, in diesem Jahr kommen in den USA noch zwei Faktoren sehr negativ hinzu. Ab heute fehlen für 4 Wochen Aktienrückkäufe in Höhe von geschätzt 100 Mrd.$, zudem reduziert die Fed ihre Bilanz um 50 Mrd.$. Da müssen schon sehr gute Unternehmensergebnisse kommen, um dies zu kompensieren.
    Der Dax hingegen, hängt in großem Maße von China ab, als großer Abnehmer von Waren und seit geraumer Zeit als Leitindex auf Aktienseite. Zusätzlich kommen die altbekannten Euroland-Probleme.
    Italiens Banken haben seit Mai 25% ihrer Marktkapitalisierung (37 Mrd.€) verloren, Griechenlands Pendant allein am letzten Mittwoch 9%. Da sollte es nicht sehr viel weiter gehen, bis zum Zwang von Kapitalerhöhungen.
    Dürfte also für die Märkte nicht leicht werden, nicht in den Korrekturmodus zu fallen, oder diesen zu verstärken.
    Gruß

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