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15.000-Punkte-Marke im Fokus Dax deutlich erholt nach Bankenbeben und 500-Punkte-Absturz

Dax deutlich erholt nach Bankenbeben und 500-Punkte-Absturz

Der Dax musste am Mittwoch erneut kräftige Verluste hinnehmen, nachdem die nächste Hiobsbotschaft aus dem Bankensektor die Anleger verschreckt hatte. Nach dem Kollaps dreier US-Banken geriet ebenfalls die Schweizer Credit Suisse in den Fokus. Der Großaktionär der Investmentbank, die saudische National Bank, schloss weitere Hilfen für die angeschlagene Bank kategorisch aus. Daraufhin fiel der Aktienkurs auf ein neues Allzeittief und zog andere Banken, wie beispielsweise die Commerzbank und Deutsche Bank, mit hinunter.

Der Kursrutsch im Dax nahm im Laufe des Vormittags zunehmend an Fahrt auf und endete schließlich erst bei 14.702 Punkten. Damit hat der deutsche Leitindex seit seinem Jahreshoch am 7. März bei 15.706 Zählern insgesamt 1.000 Punkte eingebüßt. Die Zwischenerholung nach den Verlusten zu Wochenbeginn hat sich wie vermutet als Bullenfalle erwiesen. Nach dem steilen Einbruch stand unter dem Strich ein Minus von 497 Punkten (3,27%) bei 14.735 Zählern zu Buche.

Das deutsche Börsenbarometer fiel also nicht nur unter die runde 15.000-Punkte-Marke, sondern durchbrach auch noch die wichtige technische Unterstützung bei 14.800 Zählern. Sollte der Index nicht zügig den Bereich zwischen 14.890 und 14.930 Punkten zurückerobern, drohen noch tiefere Notierungen. Im nachbörslichen Handel kam es zu einer Entspannung an den Aktienmärkten, nachdem die Schweizerische Nationalbank SNB bekannt gegeben hatte, dass man der Credit Suisse Liquidität im Austausch gegen Sicherheiten bereitstellen würde. Am heutigen morgen meldete Bloomberg zudem, dass die Schweizerische Nationalbank die Credit Suisse mit bis zu 50 Milliarden Franken zusätzlicher Liquidität stützt.

Konjunkturdaten

Mit der Zinsentscheidung der EZB steht heute ein wichtiges Event auf der Agenda. Aufgrund des Stresses im Bankensystem stehen die Währungshüter besonders im Fokus. Kann die EZB trotz der Verwerfungen im Bankensektor die Zinsen wie geplant um 50 Basispunkte anheben oder macht sie einen Rückzieher? Vor knapp einer Woche hätte sich die Frage gar nicht gestellt. Doch mit den Banken-Pleiten und den Problemen der Credit Suisse hat sich die Lage verändert. Dax-Händler sollten demnach den Zinsentscheid um 14:15 Uhr und die anschließende Pressekonferenz der EZB-Präsidentin Lagarde um 14:45 Uhr im Blick behalten.

Dax: 15.000-Punkte-Marke im Fokus

Der Dax notiert vorbörslich über 200 Punkte höher und dürfte demnach mit einem großen Aufwärts-Gap in den Handel starten. Im außerbörslichen Handel ist er dreimal an der Marke von 14.992 gescheitert, diese gilt es aus Sicht der Bullen zu überwinden. Oberhalb von 15.000 ergibt sich dann weiteres Aufwärtspotenzial bis 15.056. Hier könnte die Gegenwehr der Bären wieder zu nehmen. Sollte es jedoch erneut zu einem Short-Squeeze kommen, wären auch noch Notierungen bis 15.150 denkbar. Damit sich das Chartbild wieder aufhellt, muss der Index über die Hochs bei 15.246 und 15.272 ansteigen.

Unterhalb von 14.990 könnte es zunächst zu einem Rücksetzer kommen. Fällt der Dax unter das Zwischenhoch bei 14.930, dann rücken der Pivot bei 14.894 und die gestrigen Zwischenhochs bei 14.869 in den Fokus. Verteidigt der Index die Zone, könnte es zu einem weiteren Aufwärtsimpuls kommen. Unter 14.869 richtet sich dagegen der Blick wieder nach Süden. Die wichtige Horizontale im Bereich von 14.820 wäre der nächste Anlaufpunkt. Ein weiterer liegt bei 14.750. Darunter dürfte der Dax das Gap bei 14.735 schließen und die gestrigen Tiefs testen.

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

14.930 – Zwischentief

14.894 – Pivot Punkt

14.869 – Zwischenhochs

14.816 – Abrisskante 2022

14.735 – Gap 15.03.

14.702 – Tagestief 15.03.

14.675 – Horizontale

14.610 – Gap 06.01.

14.570 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

15.065 – Horizontale

15.086 – Pivot R1

15.150 – Tief 02.03.

15.246 – Tageshoch 15.03.

15.271/272 – Zwischentief / Tagestief 14.03.

15.350 – Horizontale

15.435 – Tageshoch 13.03.

15.485 – Horizontale

15.495 – Tageshoch 10.03.

15.633 – Gap 09.03.

15.667 – Tageshoch 08.03. / 09.03.

15.706 – Jahreshoch 07.03.

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen..



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3 Kommentare

  1. Sind wir also direkt wieder am schön reden ja? Immer weiter steigende Kurse und neue Wunder am Aktienmarkt vorraus?

    Einfach weiter ausblenden was man nicht sehen möchte.

    1. Moin Anton,
      nach einem 1000-Punkte-Absturz im Dax war mit einer Erholung/Gegenbewegung zu rechnen. Allerdings kommt diese am Vormittag schon wieder unter Druck. Tiefere Kurse im Dax sind durchaus wahrscheinlich, aber es wird immer wieder Pullbacks geben.
      Beste Grüße

      1. Hallo Stefan,
        manchmal muss ich mir schon die Frage stellen warum ein steigender Aktienkurs oder Indize als die Norm angesehen wird.

        Die Sachlage wird gerne ausgeblendet und negative Entwicklungen ganz schnell abgeschüttelt. Allein die Abwesenheit einer Katastrophe reicht um Sätze zu lesen wie „starker DAX schreitet voran; der DAX steigt weil er letzte Woche schon gestiegen ist; DAX stärker als US Indizes“. Aber was soll das bitte bedeuten „starker DAX“, es sollte nur die numerische Darstellung von Unternehmern und deren Entwicklung darstellen.

        Kurz um, wir haben schon lange den Bezug zur Realität verloren was den Markt anbelangt. Da die meisten von steigenden zahlen profitieren werden diese nach oben gewünscht.
        Wenn wir ehrlich sind würde der DAX bei 13800 Punkten lediglich mit den US Indizes gleich ziehen und von da an wäre die Fallhöhe zum Boden hin immer noch sehr groß.
        Dann von 15000 Punkten als „Ziehlmarke“ zu reden ist jenseits einer sachlichen Analyse in meinen Augen.

        Man sollte nicht vergessen das wir seit Oktober gut 30% gestiegen sind und das vollkommen ohne in der Wirtschaft Entwicklungen zu sehen die dies ansatzweise begründen könnten. Die Abwesenheit der Angst reichte.
        Ganz zu schweigen von dem „all time high“ und „to the moon“ gerede. All time high in 2023, wirklich?

        Man hört auch ständig buy the Dip, die Indizes sind überverkauft. Noch nie habe ich gehört „wir sind überkauft Leute, wir sollten zurück Ruder“.

        Beste Grüße

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