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Dax: Deutsche Aktien stürzen unter das Blasen-Niveau des Jahres 2000

Dax: Deutsche Aktien stürzen unter das Blasen-Niveau des Jahres 2000

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Dax-Performance-Index und dem Kursindex. Während der in den Medien zitierte Dax jahrelang von Allzeithoch zu Allzeithoch kletterte, tritt der Dax Kursindex auf der Stelle. Nachdem der Dax offiziell in einen Bärenmarkt eingetreten ist, sendet er im heutigen Handel ein erstes Lebenszeichen. Tagelang ging es für den Deutschen Aktienindex steil bergab. Unter dem Strich hat er in der Spitze bereits über 23 Prozent von seinem Allzeithoch nachgegeben. Im heutigen Handel gelang es dem Dax ein höheres Tief zu markieren, was die Hoffnung auf einen Boden wachsen lässt. Dafür müsste der Leitindex aber noch sein gestriges Tageshoch bei 13.154 Punkten nachhaltig überwinden.

Blicken wir jedoch auf den Dax Kursindex (DAXK), dann zeigt sich das wahre Gesicht. Denn der Kursindex ist am Freitag wieder unter das Blasen-Niveau von 2000 gefallen. Das bedeutet, dass der Kurs aktuell auf dem Level von vor über 20 Jahren notiert. Zwei Jahrzehnte des Gelddruckens der Europäischen Zentralbank haben den DAXK gerade einmal auf das Niveau von vor über zwanzig Jahren befördert.

Dax Kursindex als Underperformer

Wenn wir von dem Dax sprechen, dann meinen wir meistens den Performance-Index, in dessen Berechnung auch Dividenden enthalten sind. Der Dax-Performance-Index ist allerdings nicht mit einem Preisindex wie dem S&P 500 Index vergleichbar, da dieser keine Dividenden enthält. Der weniger häufig zitierte Dax Kursindex hingegen ist ein Preisindex, der keine Dividenden enthält und demnach mit dem S&P 500 Index und den meisten anderen großen Aktienindizes vergleichbar ist.

Der DAXK fiel am Freitag erneut um 4,4 Prozent. Unter dem Strich gab der Index in der letzten Woche um 10,1 Prozent auf 5.517 Punkte nach. In dieser Woche setzte sich die Talfahrt sogar bis 5.250 Punkte fort. Seit dem Allzeithoch von 6.875 am 5. Januar 2021 ist er also genau wie der Dax-Performance-Index um circa 23 Prozent gesunken. Aber halt…es gibt einen großen Unterschied zu dem Performance Dax. Denn der DAXK konnte in über 20 Jahren nur 10 Prozent über dem Blasenhoch im März 2000 ansteigen, während sich der Dax in dieser Zeit verdoppelt hat. Man beachte die gigantische Volatilität, die die Anleger in diesen 22 Jahren durchgemacht haben, um am Ende unter ihrem Ausgangsniveau zu landen.

Weltweit gibt es eine Reihe weiterer Aktienindizes, darunter große Indizes wie der japanische Nikkei 225 und die chinesische Shanghai Stock Exchange, die heute unter ihrem Blasenhoch von vor vielen, vielen Jahren notieren. Im Vergleich zum Beispiel zum S&P 500 Index, der sich von seinem 2000er-Niveau mehr als verdreifacht hat, ist der Dax Kursindex „günstig“ bewertet. Aus der Perspektive des S&P 500 kann man natürlich auch behaupten, dass sich die US-Börsen in der vielleicht größten Aktienmarktblase aller Zeiten befinden.

Dax Vergleich Kursindex (DAXK) - Performance-Index

Fazit

Das zeigt, dass die Buy-and-Hold-Strategie an vielen großen Aktienmärkten der Welt nur funktioniert, wenn man niedrig kauft und hält, bis die Kurse hoch sind, und dann verkauft, bevor sie wieder einbrechen. Der Dax Kursindex ist dafür ein gutes Beispiel. Es kommt also doch auf ein grundlegendes Markt-Timing an. Wer in den Phasen großer Korrekturen kauft, fährt am Ende deutlich besser. Andernfalls könnte man für Jahrzehnte aufgeschmissen sein – der Nikkei liegt immer noch knapp 30 Prozent unter dem Höchststand von 1989. Ein weiterer Faktor ist die Auswahl der Einzelaktien, dabei spielt auch etwas Glück eine Rolle. Um die Indizes auszuperformen, muss man zumindest größtenteils auf die richtigen Pferde setzen.

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