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Dax: Die Inflation macht sich in den Kursen bemerkbar!

Der DAX lebt derzeit von der Hoffnung – und profitiert bereits jetzt von einer Art Inflation. Gehandelt werden schon die Kurse für das nächste Jahr 2021. Die Aussichten, dass ein Impfstoff gefunden werden kann, dass die Opferzahlen zurückgehen, dass die Öffnung sukzessiv erfolgt und dass genügend Geld in den Markt gepumpt wird – all das gibt dem Börsianer das Gefühl, dass wir über den Berg seien.

In diesem Fall könnte man aber auch Theo Waigel (Ex Finanzminister) zitieren: „Wir sind über dem Berg und jetzt geht es nur noch bergab“. Es liegt noch ein langer Weg vor uns. Gerade die Quartale zwei und drei werden den DAX und uns Deutsche bzw. Europäer in 2020 noch auf den Prüfstand stellen. Die staatlichen Hilfen sind nicht unendlich – und wenn die Finanzspritzen jetzt für die kleineren Unternehmen und Arbeitnehmer nicht ausreichen, wird kaum noch Luft für Berlin zum erneuten Nachschießen bleiben. Dabei ist noch nicht einmal eine mögliche zweite Pandemie-Welle berücksichtigt.

Als Börsianer muss man dennoch optimistisch sein, da die DAX-Aktien geschichtlich gesehen immer gestiegen sind. Da ist es nur vernünftig, gute Einstiegskurse, auf die so viele seit langem gewartet haben, zu nutzen. Dennoch sollte, wer langfristig denkt, sein Pulver nicht auf einmal im DAX verschießen. Der größte Erfolg liegt wahrscheinlich darin, einen guten Mischkurs durch stetiges Nachkaufen zu bekommen.

Die Inflation macht sich in den Kursen beim DAX bereits bemerkbar

Geld verschwindet nicht auf dieser Erde. Je mehr Geld vorhanden ist, desto stärker steigen die Preise, zumindest wenn es vernünftig verteilt ist. In den letzten Jahren war eine starke Konzentration des Kapitals auf eine kleine elitäre Menschengruppe zu beobachten. Daher stieg angeblich der Wohlstand auf breiter Front – aber nicht das Vermögen. Dies ist auch aktuell zu erkennen. Viele kleinere Unternehmen, die nicht im DAX gelistet sind, sind nicht in der Lage, zwei Monate durchzuhalten ohne Konkurs anmelden zu müssen. Die möglichen 10-15.000 bevorstehenden Pleiten von Unternehmen – die zuvor fast alle gesund waren und normal wirtschafteten – belegen das. Rücklagen konnten nicht aufgebaut werden. Jetzt werden gigantische Summen an neuem Kapital auf den Markt geworfen. Zusätzlich sind die Zinsen bei null.

Das Kapital muss daher an die Finanzmärkte wandern – davon wird auch der deutsche Aktienmarkt profitieren. Die starke Inflation, auf die der ex-EZB Chef, Mario Draghi, immer so gehofft hat, fand bis dato nur an den Wertpapiermärkten statt. Dieser ganze Effekt der Geldvermehrung wird jetzt noch einmal verstärkt. Daher bleibt dem DAX & Co gar keine andere Wahl, als zu steigen – obwohl die kurzfristigen Aussichten desaströs sind. Auf den ersten Blick ist die fundamentale Situation absolut unlogisch für die Entwicklung der letzten zwei Wochen. Aus der monetären Betrachtungsweise aber nachvollziehbar – es ist eine Inflation der Vermögenspreise. Dennoch sollte man nicht blind in den steigenden deutschen Leitindex investieren.

Ausblick für den deutschen Leitindex

Am Ende einer Handelswoche blicken die Journalisten und Analysten immer zurück, ob es eine gute Handelswoche für den DAX war oder nicht. Diese ganze Arbeit hat der deutsche Leitindex schon am Anfang dieser Handelswoche erledigt. Es ist daher absolut verständlich, dass die Marktteilnehmer erst einmal abwarten. Zu groß ist auch die Gefahr als Bulle in eine Korrektur zu laufen. Es ist daher gut möglich, dass der DAX erst einmal ein wenig konsolidieren wird. Gerade mit dem morgigen Feiertag und dem daraus entstehenden Brückentag, wird der Markt dünn sein. Oft gibt der DAX an solchen Feiertagen nach. Dies geschieht nicht aus einem Verkaufsdruck, sondern aus Mangel von Kauforders. Auf jeden Fall befindet sich der Index in einer sehr engen Handelsrange von ca. 10.960 und 11.081 Punkten. Diese Marken gilt es zu durchbrechen, wenn eine neue Richtung eingeschlagen werden soll. Der Rest der Woche wird wahrscheinlich sehr ruhig auf diesem Level auslaufen. Spannend könnte noch der Freitag werden, da die japanische Notenbank eine Sondersitzung einberufen hat. Die BoJ (Bank of Japan) ist bekannt dafür, dass geklotzt und nicht gekleckert wird. Es besteht daher die Hoffnung, dass auch im fernöstlichen Wirtschaftsbereich jetzt noch einmal die Geldschleusen geöffnet werden. Das könnte dem DAX erneut einen weiteren Push auf der Oberseite geben.

Der Dax in seiner weiteren Entwicklung

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Dax steigt - das ist eine Art Reaktion auf die erwartete Inflation



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1 Kommentar

  1. „Oft gibt der DAX an solchen Feiertagen nach“. – Oder bricht nach oben aus !!!

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