Nach einem schwachen Vortag hat der Dax zur Wochenmitte wieder den Weg nach oben gefunden – zumindest vorübergehend. Der deutsche Leitindex stieg zunächst bis auf 18.363 Punkte, bevor er am späten Vormittag seine Gewinne vollständig abgab und ins Minus drehte. Für einen Ausbruch nach oben hat es wieder nicht gereicht. Zum wiederholten Male scheiterte das Börsenbarometer damit an der Hürde bei 18.350/370 Punkten, an der auch die für den Trend wichtige 50-Tage-Linie verläuft. Der deutssche Leitinidex sackte bis auf 18.045 Punkte ab und testete damit den unteren Bereich seiner anhaltenden Seiwärtsspanne. Er konnte die zwischenzeitlichen Verluste aber bis zur Schlussglocke auf moderate 22 Punkte (0,12%) bei 18.155 Zähler eindämmen.
Bislang fehlt es an entscheidenden Impulsen, die für einen Ausbruch nach oben oder unten sorgen, weshalb der Dax zwischen zwei Trendlinien eingekeilt bleibt. Auf der Unterseite bewahrte die 100-Tage-Linie (aktuell bei 18.036 Punkten) den Index zuletzt vor einem weiteren Abrutschen, während die SMA50 bei 18.365 Punkten den Anstieg bremst. Der deutsche Aktienmarkt verweilt somit in einer Schaukelbörse, eine klare Richtung kristallisiere sich derzeit nicht heraus. Allerdings dürfte es nicht mehr all zu lange dauern, bis es zu einem Ausbruch kommt – vielleicht schon morgen, wenn in den USA frische Inflationsdaten erscheinen.
Konjunkturdaten
Da hierzulande keine nennenswerten Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, richtet sich der Blick heute in die USA. Um 14:30 Uhr erscheinen dort gleich eine Reihe von interessanten Wirtschaftsdaten. Neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe stehen ebenfalls die endgültigen BIP-Zahlen (Q1) sowie die Auftragseingänge langlebiger Güter (Mai) auf dem Terminplan. Um 16:30 Uhr folgt dann noch das Atlanta Fed GDPNow-Modell (Q2), das eine Schätzung des realen BIP-Wachstums auf der Grundlage der verfügbaren Wirtschaftsdaten für das aktuell Quartal gibt. Die mit Spannung erwarteten PCE-Preisdaten werden jedoch erst am Freitag veröffentlicht. Das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß könnte wieder neue Impulse für die Aktienmärkte liefern, nachdem diese zuletzt seitwärts gelaufen waren.
Dax zwischen zwei Trendlinien eingekeilt
Long: Der Dax notiert vorbörlich etwas tiefer. Hält er sich über seinem Zwischentief bei 18.086 (durchl. Kurse), dann könnte er seine gestern Nachmittag begonnene Gegenbewegung in Richtung 18.182 und 18.214 fortsetzen. Im besten Fall steigt er bis auf 18.260 an, bevor es wieder abwärts gehen dürfte. Ein Anstieg über 18.260 könnte ihn noch bis 18.320 führen, was derzeit aber nicht das präferierte Szenario ist. Denn die gestrige Abwärtsbewegung deutet eher auf weiter fallende Kurse hin.
Short: Unterhalb von 18.182 zeigt die Tendenz heute nach unten. Fällt der Dax unter sein Zwischentief bei 18.086, so ist mit einem Test des gesrigen Tiefs (18.045) und der 100-Tage-Linie bei 18.036 zu rechnen. Darunter drohen weitere Abgaben bis 18.000 sowie 17.951. Ein Tagesschluss unter der SMA100 eröffnet weitere Korrektur-Ziele bei 17.902 und 17.800.
Dax-Chart von TradingView
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken