Indizes

DAX – Die Stimmung trübt sich ein, kommt die Korrektur?

Die zukünftige Entwicklung des DAX sah gestern noch so gut aus. Die Wirtschaftsdaten waren so schlecht, wie seit Langem nicht mehr – und dennoch stiegen die Indizes. Das wurde von der Geldflut der Staaten und der Notenbanken beflügelt. Dieses neue Geld machte sich nicht nur beim DAX, sondern auch an den anderen Weltbörsen gewissermaßen inflationär bemerkbar. Ursprünglich nannte man diese Erscheinung Inflation, heute ist es Wirtschaftshilfe zur Rückkehr zum Wachstum.

Nach über 10 Jahren Aufschwung – und um diesen erhalten zu können – wurde von den Notenbanken jegliches Pulver verschossen. Jetzt hilft nur noch die Notenpresse. Die Konsequenzen kennen wir schon aus der Geschichte. Wenn wir schon dieses interessante Fach in der Schule genießen durften und daraus lernen sollten, dann sollte uns auch der weitere Lauf der Dinge bereits bekannt sein: Die Zinsen können die nächsten Jahre nicht steigen, aber die Preise werden steigen. Die Notenbanken werden ad absurdum geführt. Es gibt kaum mehr Instrumente zum Arbeiten für diese. Selbst die verzweifelte EZB wird vom Bundesverfassungsgericht geblockt. Das wird sich auch im DAX widerspiegeln.

Die Autos und die Politik fahren den DAX bergab

Manchmal glaubt der Mensch Dinge erst, wenn er den Beweis schwarz auf weiß zum Lesen bekommt. Die Absatzzahlen der deutschen Autohersteller sind ein Desaster. Die Autohersteller sind Schwergewichte im DAX. Damit hat eigentlich jeder gerechnet. Bekommt man aber die Zahlen sprichwörtlich auf den Tisch gelegt, entsteht doch ein gewisses Gänsehautgefühl und der mittelfristige Ausblick wird eine wenig mehr grau. Das kann jedoch ab jetzt eigentlich nur besser werden, da ab heute die Produktion bei BMW und Audi unter strengen Vorschriften wieder anläuft. Dennoch denken im Moment nur wenige Menschen über Autokäufe nach.

Auch die Kanzlerin hat gestern wieder den Finger gehoben: Wenn die Bürger unvorsichtiger würden, würden die Maßnahmen wieder verschärft werden, so waren ihre Worte zu hören. Zudem kommt laut dem RKI (Robert Koch Institut) jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit die zweite Welle der Pandemie. Diese zweite Welle wird unter anderem unterlegt, dass erneut Covid-19 Fälle in Wuhan aufgetreten sind. Die Pandemie lebt also wieder auf. Daran kann auch Donald Trump nichts ändern, der gestern das Überschreiten des peaks der Pandemie erklärt hat.

Anleger werden skeptischer

Es ist ganz natürlich, dass nach diesen nicht fundamental begründeten Anstiegen des DAX jetzt auf Begründungen für Verkäufe gewartet wird. Ein Rückgang in einem Index bedeutet nicht automatisch, dass verkauft wird. Es gibt nur kein neues Kaufinteresse. Viele warten einfach ab, da sie schon gekauft haben. Wenn es günstiger wird, wird nachgekauft. Aber auf diesem Niveau sind sie schon investiert. Aus technischer Sicht ist eine Korrektur auf der Unterseite längst überfällig. Das ändert aber nichts daran, dass das allgemeine Sentiment auf steigende Kurse eingestellt ist.

DAX vor kurzer Erholung

Der Index-Handel hängt immer sehr stark vom jeweiligen Zeithorizont ab. Im kurzfristigen Bereich will sich der DAX wieder erholen. Im Chart ist aber deutlich zu sehen, dass ein mittelfristiger Abwärtstrend eingeleitet wurde. Der Widerstand bei 10.820 Punkten ist nicht sehr maßgeblich, da sich der Kurs zu nah an dieser Linie befindet. Die wichtigste Widerstandlinie befindet sich bei 10.889 Punkten. Wird diese Linie tatsächlich gebrochen, ist das alte Hoch bei 11.014 Punkten in Aussicht.

Dieses Szenario ist aber nicht wahrscheinlich. Aus technischer Sicht befinden wir uns in einem zähen Abwärtskampf. Zäh deswegen, weil frisches Geld kommt, aber die Kurse nicht gerechtfertigt sind. Es ist nach wie vor von einer weiteren Korrektur bis zur ersten Unterstützung bei 10.751 Punkten auszugehen. Dies sollte aber nur ein Zwischenhalt sein. Das Kursziel befindet sich bei 10.691 Punkten. Sollte auch die Linie gebrochen werden, dann ändert sich das ganze Chartbild und die Lage muss neu analysiert werden. Summa summarum ist der DAX langfristig nach wie vor in einem positiven Trend. Die Märkte wollen weiter nach oben. Es fehlen aktuell nur die Begründungen. Daher lässt der nächste Aufwärtsschwung trotz des frischen Geldes noch auf sich warten und der DAX wird bis dahin noch leicht konsolidieren.

Der Dax steht vor einem Rücksetzer

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Dax stagniert seit einigen Tagen

Foto: Deutsche Börse AG



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