FMW-Redaktion
So richtig vom Fleck kommt der Dax derzeit nicht, trotz neuer Allzeithochs beim Dow Jones und beim Nasdaq. Aber die Allzeithochs der US-Indizes sind dann wieder abverkauft worden, zum Handelsschluss dann wieder kaum Veränderung zum Vortagesschluss, letztlich kriechen auch die US-Märkte eher vor sich hin mit 36 Handelstagen im S&P500 ohne eine Veränderung von mehr als 1% im Tageshandel. Auch die Vorgaben aus Asien sind nicht wirklich sehr aufschlussreich:
Shanghai Composite +0,43%
CSI300 +0,52%
ChiNext +0,77%
Nikkei +0,51%
Der X-Dax heute wenig verändert zum Vortagesschluss:
Entscheidend ist nun der Bereich 11600/11610 – erst wenn der Dax da drüber kommt, sind die Perspektiven wieder aufgehellt. Die nächste Widerstandszone dann bei 11700, dann im Bereich der 11725/11735. Unterstützung bei 11530 und dem gestrigen Tagestief knapp über der 11460.
Momentan scheint vieles vom Dollar abzuhängen, die Korrelation starker Dollar ist starke Aktienmärkte scheint wieder intakt zu sein, nachdem sich das im Januar entkoppelt hatte, zuvor aber seit der Trump-Wahl weitgehend parallel gelaufen war. Nun gibt es für den Dollar eine offensichtliche und eine weniger offensichtliche, allerdings schon im Hintergrund wirkende Perspektive: die offensichtliche ist die Fed, nachdem die zwei Fed-Mitglieder Harker und Williams eine Zinsanhebung im März ins Spiel gebracht hatten – was naturgemäß den Dollar unterstützt hat.
Die weniger offensichtliche, jedoch am Anleihemarkt durchaus schon sichtbare Perspektive ist das Auslaufen des sogenannten debt-ceiling pacts, also jener Schulden-Obergrenze für die Staatsschulden der USA, die zunächst in einem Kompromiss zwischen Republikanern und Demokraten ausgesetzt worden war. Aber eben nur befristet, und diese Frist endet in gut vier Wochen. Das wird bedeuten: das Hick-hack um die Schuldenobergrenze wird wieder beginnen, nur diesmal mit vertauschten Rollen: hatten 2012 die Republikaner Obama blockiert, sodass Teile des Verwaltungsapparats schließen mussten in den USA, so dürften das dann die Demokraten mit Trump machen – damit hat die geschlagene Partei ein machtvolles Instrument in der Hand. Die Anleihemärkte werden schon nervös, Anleihen, die erst nach dem Ende des debt-ceiling pacts fällig werden, erzielen erheblich größere Zinsen.
Kurzfristig scheinen die Aktienmärkte weitgehend in einer Seitwärtsbewegung zu sein – der Dax dürfte sich heute leicht erholen, jedoch halten wir es für wenig wahrscheinlich, dass der Index die 11725/35er-Zone heute überwinden kann..
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