Von Michael Leist
Abb.1 zeigt den DAX als 15 min. Chart. Noch hält die unterstützende Marke von 9870 Punkten. Eine Trendumkehr mit dem vorläufigen Ziel 9480 Punkten mit dazugehörigen gap close wird durch das Vorabverhalten des MACD Indikators und des Negativen Volumen Index wahrscheinlich. Betrachtet man den DAX auf Tagesbasis (Abb.2), so kann man die Marken 9900 und 9450 auch als die Handelspanne eines jahrelangen Aufwärtstrends interpretieren, was ein rebound hin zur Unterseite des Kanals und in Richtung der 200er Tagelinie ebenfalls nahelegt.
Da große Bewegungen sich in mehreren Indizes zeigen sollten, möchte ich Ihnen einen Blick auf den Dow Jones ebenfalls im Tageschart nahelegen (Abb.3). Hier Zeigt sich, dass die Divergenz im MACD Indikator, auf die ich am 30.09. im „Dax und Dow Jones: Freigabe zum Shorten“ hingewiesen habe, bereits abgearbeitet wurde und sich daraufhin ein ungeheurer Aufschwung des US Index ergeben hat. Seit einigen Tagen liegt die Relative Stärke daher im überkauften Bereich während der Vertical/Horizontal Filter nicht weiter zu steigen vermag. Der MACD Indikator hat zudem ein erstes Verkauf-Signal geliefert und der evening star scheint seine Wirkung ebenfalls noch nicht gänzlich entfaltet zu haben. Ich betrachte daher diesen Aufschwung als eine Beuge-Figur für eine weitaus größere Bewegung gen Süden.
Betrachtet man den Dow Jones im Wochenchart (Abb.4), so wird klar, dass die langfristige Unterstützungslinie bereits Mitte des Jahres gebrochen wurde und sich gleichzeitig ein Verkauf-Signal im Positiven Volumen Index ergeben hat. Mit der Belebung des Dow wurde trotz neuer ATH lediglich diese Linie erneut von der Unterseite her getestet. Ein Abprallen an dieser Linie scheint also wahrscheinlicher als eine Durchkreuzung.
Um meine These noch weiter zu stützen möchte ich ferner Gold als vermeintlichen sicheren Hafen analysieren. Sollte nämlich wirklich Verluste in den Aktienmärkten zu befürchten sein, so sollten bereits einige versucht haben, Ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen bevor der Sturm losgeht. Noch vor der Goldinitiative der Schweiz hatte ich am 21.11 in „DAX zügig bis 9800 und Gold?“ auf eine positive Divergenz im MACD Indikator im Gold Wochenchart (Abb.5) aufmerksam gemacht. Als daraufhin die Initiative scheiterte, fiel der Wert des Goldes aber auf kein neues Tief wie von vielen wohl angenommen. Shorties mussten sich eindecken und ich vermute stark, dass sie nicht nur das taten, sondern ihre Position gleich drehten. Eine positive Wendung von Gold wird zudem durch die Häufung von Piercing Line chandelstick pattern im Tageschart(Abb.6) untermauert.
Abschließen möchte ich mit einem Blick auf den EUR/USD. Im Langjährigen Wochenchart (Abb.7) erkennt man ein zulaufendes Dreieck. Wir befinden uns derzeit am unteren Rand und der zurückliegende Ausbruchsversuch nach oben muss als gescheitert betrachtet werden. Aber es kommt noch schlimmer. Im Tageschart entdeckt man zunächst eine positive Divergenz zwischen Chart und MACD. Schaut man aber genauer hin, so fällt der Euro zum Dollar aber unaufhörlich. (Vergleiche hierzu die Abb. 8 mit der der Abb.6 –Tageschart Gold). Zudem lässt sich kein Trendwechsel im Vertical/Horizontal Filter feststellen. Es ist also wahrscheinlich, dass es sich beim EUR/USD um ein hound of baskervill-Signal handeln könnte. Dazu passt unglaublicher Weise sogar die Voraussage der deutschen Bank, die eine Parität von Euro und Dollar für nächstes Jahr vorhersagt. Solange also der Euro nicht bald über 1,26 steigt, ist mit einer zügig fallenden Notierung zu rechnen. In diesem Zusammenhand erscheint ein Tausch Gold (welches in Dollar gehandelt wird) gegen Euros aus Aktiengewinnen mehr als lohnenswert.
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