FMW-Redaktion
Das ist gestern ziemlich dumm gelaufen beim Dax! Die Verluste beim deutschen Leitindex deutlich stärker als bei anderen europäischen Indizes, der Vergleich mit diesen andern Indizes wiederum legt die Schlussfolgerung nahe, dass da schlicht gezogen Stops im Bereich der 13100er-Unterstützung der Hauptgrund für den Abverkauf waren (siehe dazu den Videoausblick von heute mit dem Chartvergleich zwischen dem Dax und dem französischen Caceron).
Und heute muß der Dax auf den großen Bruder verzichten und damit offenbaren, wie er wirklick tickt derzeit. Das Aus der Jamaika-Sondierungen hatte man locker weg gesteckt, dazu den dicken Boden bei 12850 Punkten bestätigt, dann nach oben, und gestern der doch heftiger als zu erwarten ausfallende Rücksetzer (die normale Konsolidierung nach dem vorherigen Anstieg hätte eigentlich „lehrbuchmäßig“ bei 13100 Punkten enden müssen).
Aber nun ist die Katze in den Brunnen gefallen – wie geht es jetzt weiter? Schauen wir uns das Chartbild beim Dax an:
(Chart zum Vergößern anlicken!)
Es ist nun sehr wahrscheinlich, dass der Dax mindestens noch einmal die obere Begrenzung der Unterstützungszone 12840/12910 testen wird – mithin dürfte der Dax also mindestens noch einmal die 12910 anlaufen. Hält die nicht, geht es weiter Richtung Süden bis 12840/50. Aber hier muß Schluß sein, sonst ist die Jahresendrally wohl erst einmal abgeblasen! Ziel auf der Unterseite wären dann der Bereich 12680, also das Hoch aus dem Juli sowie der Startpunkt der Aufwärtsbewegung im September im Gefolge der Aussagen Draghis auf der EZB-Pressekonferenz.
Was dem Dax weiter zu schaffen machen dürfte, ist die Euro-Stärke, die in Wahrheit ja eine Dollar-Schwäche ist. Die Fed war gestern in ihrem FOMC-Statement zwar sehr optimistisch für die Wirtschaft, aber eben nicht für die Inflation. Und nun scheint klar: wenn die Inflation nicht in den nächsten Monaten endlich anzieht, dann wird die US-Notenbank erst einmal auf den Pause-Knopf drücken. Das dürfte die amerikanische Währung weiter belasten, also den Euro stärken: schlecht für den Dax, gut jedoch für die international operierenden US-Konzerne, die dadurch mehr Dollars generieren, wenn sie die aus Geschäften im Ausland eingenommenen Fremdwährungen dann in ihre eigene umtauschen!
Mithin bleibt es also wahrscheinlich, dass der Dax die große Kurslücke zum S&P500 oder anderen US-Indizes so schnell nicht wird schließen können. Dazu noch die politische Unsicherheit in Deutschland, all das wirkt nun belastend, während die US-Indizes weiter ihren Weg gehen dürften. In der Vergangenheit war auch die Woche nach Thanksgiving fast immer positiv an den US-Aktienmärkten, und wenn jemand den Dax retten kann, dann sind es stabile oder sogar weiter aufwärtsgerichtete US-Indizes..
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„Und nun scheint klar: wenn die Inflation nicht in den nächsten Monaten endlich anzieht, dann wird die US-Notenbank erst einmal auf den Pause-Knopf drücken.“
Die Betonung liegt hoffentlich auf dem Wörtchen „scheint“.
Noch gar nicht lange her, da „schien“ nämlich klar zu sein, dass die Fed die Zinsen anheben würde – unabhängig von der Inflationsentwicklung. Einfach weil sie schlichtweg wieder zu annähernd normalen Verhältnissen zurückkehren wolle.
Markus, warum schreiben Sie für den CAC 40, den französischen Leitindex, eigentlich öfters Caceron? CAC steht meines Wissens für Cotation Assiste´e en Continu (also fortlaufende Notierung) und quarante steht für 40. Gibt es etwa einen neuen Begriff?
Gruß
@Wolfgang, das ist der „Spitzname“ des Index, ein zusammengesetztes Kunstwort aus der „Cotation Assiste´e en Continu“ und dem Wort für 40 (quarante)..
Das habe ich mich auch gefragt; eine schnelle Google-Suche ergibt, das niemand den „Caceron“ als Bezeichnung für den CAC 40 verwendet – außer FMW. Vielleicht ein Insider-Scherz?
Ich glaube noch eher dass der DAX gestern mit dem Eurostoxx 50 korrelierte ( da hats nämlich auch noch ein paar gewichtige DAX Titel drin) als mit dem CAC 40.
@Beobachter, aber der Eurostoxx war deutlich weniger im Minus als der Dax..
@M.Fugmann, Der DAX u.der Eurostoxx 50 haben von Montag bis Mittwoch weniger zugelegt als der DAX u.dann auch weniger korrigiert am Mittwoch.
Da natürlich der DAX unverständlicherweise nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen am Montag nur kurz reagierte u.alle Bären gegrillt wurden, haben alle Analytiker wieder von neuen Hochs geredet u. der DAX explodierte u. Alle haben von den kurzen Beinen der politischen Börsen geschrieben.Der einzige Analyst der nicht nur die Aufwärtsrichtung kennt ist der HERR GEHRT VOM MORNING CALL dem ich immer gerne zuhöre .
Da ich mich vom EZB -Lausbuben Draghi nicht mehr verarschen lasse ,habe ich immer noch eine hohe Shortposition u.hoffe auf den Rückschlag auf die 200-Tageslinie bei ca. 12400 ???
Korrektur,der CAC 40 u.der Eurostoxx 50 haben weniger zugelegt.