Devisen

Dax: Ein altes Thema kocht neu hoch..

Nach dem Sieg von Macron in Frankreich schien es so, als gäbe es nun weit und breit keine politischen Risiken mehr in Europa - und das könnte sich nun als ebenso kurzsichtig herausstellen wie einst der Glaube, dass mit dem Untergang der Sowjetunion eine Art ewiger Frieden herrsche..

FMW-Redaktion

Nach dem Sieg von Macron in Frankreich schien es so, als gäbe es nun weit und breit keine politischen Risiken mehr in Europa – und das könnte sich nun als ebenso kurzsichtig herausstellen wie einst der Glaube, dass mit dem Untergang der Sowjetunion eine Art ewiger Frieden herrsche. Im Fokus jetzt einerseits Italien mit schon im September möglichen Neuwahlen – das Thema schien weit weg zu sein, nachdem die regulären Wahlen eigentlich erst im Mai nächsten Jahres stattfinden sollten. Nun aber sind die Finanzmärkte, deren Blick meist maximal bis zum eigenen Bauchnabel reicht, gezwungen, die politischen Risiken in der Eurozone wieder mit ins Kalkül zu nehmen.

Das gilt insbesondere, andererseits, auch für das Thema Griechenland, nachdem Finanzminister Tsakalotos wohl auf Geheiß von Ministerpräsident Tsipras die nächste Hilfstranche nur dann annehmen will, wenn das mit einem Schuldenschnitt verbunden ist. Da Griechenland im Juli unter anderem Zinsen an die EZB Zahlen muß, hat die griechische Regierung hier ein nicht unerhebliches Druckmittel in der Hand. Mit einem Wort: mit Italien und Griechenland sind plötzlich wieder zwei Themen aktuell, die man schon ad acta gelegt hatte nach dem Sieg Macrons. Es wird also auch in Europa für die Finanzmärkte wieder politischer.

Und dazu ist „the Donald“ wieder zuhause in den USA, also der nächste Eklat nicht mehr weit weg. In Asien herrscht schon leichte Risikoaversion mit einem Erstarken des Krisenbarometers Yen, auch wenn die Dinge aufgrund der Feiertage in China überschaubar aufgewühlt sind.

Der Dax startet auf X-Dax-Basis minimal schwächer, man scheint – anders als der Devisenmarkt, wo der Euro aufgrund der Aussagen Draghis gestern und der Griechenland-Thematik unter Druck kommt – noch tiefenentspannt zu sein:

Die Marken für den Dax haben sich durch den gestern ungemein inspirierenden Handel naturgemäß nicht verändert: da ist die 12530er-Unterstützung, aber noch wichtiger ist der Bereich 12490/12500, jener Widerstandszone aus dem April, deren Bruch dann den Anlauf auf ein neues Allzeithoch einleitete. Mitte Mai hatte diese Bastion im Umfeld der Sorgen um eine Amtsenthebung von Donald Trump noch einmal gehalten – was ihre Relevanz unterstreicht.

Auf der Oberseite ist es der dreimal vergeblich getestete Bereich um die 12700er-Marke, die den Dax „deckelt“. Es ist eher nicht davon auszugehen, dass der Dax diesen Widestand heute problemlo überwinden kann – wahrscheinlicher ist vor US-Eröffnung eher ein schwächerer Handel, der Dax dürfte jedoch spätestens im Bereich 12530 versuchen, wieder etwas Land zu gewinnen..



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5 Kommentare

  1. Und nicht vergessen: Neben der „Rettung“ der Griechen ist auch die „Rettung“ des Euro wieder mal Thema in Karlsruhe. Draghi hat jetzt einen Fragenkatalog auf dem Tisch. Die Risiken aus Target2 scheinen aber noch gar nicht thematisiert zu sein.
    Da rettet man sich doch gerne vor diesen gruseligen Realitäten des Alltags in Kirchentage und Trump-Bashing.

  2. Und bei 12.567 wieder hochgekauft, bähm……

  3. So – da hat grad jemand mal eben 2000 Kontrakte in knapp 2 Minuten gekauft im DAX. Das ist schon ne Hausnummer.

    Es gibt einfach keine Probleme mehr, nirgends auf der Welt…

    VG Karl

    1. genützt hat es aber nix, nur Geld verbrannt. Der markt möchte halt nochmal die 12.400 testen, bevor dann die 13.000 wieder in Visier genommen warden.

  4. wann hört endlich dieses verf…(angst vor FMW Zensur) buy the dip verhalten auf, das geht schon ein jahr so.

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