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Dax: Ein Weltmeister-Titel weniger – nicht der letzte, der flöten gehen wird..

Deutschlands Kronjuwelen unter Druck! Aber: "hey Donald, der Dollar ist eure Währung - und wird jetzt euer Problem!"

Ups, da ist es passiert! Nun gibt es einen Weltmeister-Titel weniger für Deutschland, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Träumereien vom Titel Export-Weltmeister auch bald platzen! Also gerade für Deutschland, dessen Motto „weiter so“ nun krachend scheitert, stehen politische und ökonomische Umbrüche an, die auch auf den deutschen Finanzmarkt und damit stark auf den Dax abstrahlen.


Von Danilo Borges/copa2014.gov.br Licença Creative Commons Atribuição 3.0 Brasil – http://www.copa2014.gov.br/en/noticia/gotze-scores-decisive-extra-time-strike-earns-germany-fourth-world-cup-titl2, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33984382

Schwer unter Druck derzeit ja schon die „Kronjuwelen“ Deutschlands, sprich die deutsche Autoindustrie – BMW, VW und Daimler tragen viel dazu bei, dass der Dax nun von 13200 Punkten ziemlich rasch über 1000 Punkte verloren hat (gestriges Tief bei 12120 Punkten). Dazu noch der Banken-Sektor mit einer Deutschen Bank auf historischen Tiefs unter der 9-Euro-Marke – offenkundig ist die mit Abstand System-relevanteste Bank der größten Wirtschaftsmacht Europas die Schwachstalle im System schlechthin angesichts der von ihr angehäuften Risiken. Aber auch die US-Banken JP Morgan und Goldman Sachs inzwischen im Bärenmarkt (sprich 20% unter dem 2017 erreichten Verlaufshochs).

Die Schwäche der US-Banken, die in 2017 angesichts der zu erwartenden US-Steuerreform und der schrittweise Zinsanhebungen der Fed noch haussierten, ist eine wichtige Botschaft! Und diese Botschaft lautet: das amerikanische Finanzwesen hat offenkundig ein Problem, sonst würden die Platzhirsche dieses amerikanischen Finanzsystems nicht so stark unter Druck geraten! Die Amerikaner wähnten sich lange unangreifbar in dem von Trump angezettelte Handelskrieg – und die Wall Street stellt mehr und mehr fest, dass das eine Illusion war! Vor allem US-Tech-Werte, die einstigen Highflyer, haben nun ein immenses Korrektur-Potential!

Und das ist ein Problem: während der Dow Jones nur eine Quote von 15% an Tech hat, ist das beim viel Markt-breiteren S&P 500 eine deutlich höhere Quote von 26%. Heerscharen von Amerikanern, darunter Vermögensverwalter und Pensionskassen, sind im maßgeblichen S&P ETF investiert (dem „Spyder“ – das Volumen darin beträgt eine Billionen Dollar; das Volumen beim größten Dow Jones ETF liegt dagegen nur bei 20 Milliarden Dollar, also bei einem Fünfzigstel des größten S&P ETFs!). Wer solche S&P ETFs kauft, kauft inbesondere die marktschweren Tech-Werte wie Amazon etc., die in diesen ETFs übergewichtet sind. Wenn hier der Zug einmal in die andere Richtung fährt, kommt eine Lawine mit unvorstellbarer Kraft ins Rutschen! Wenn es hart auf hart kommt, kann China hier den Hebel ansetzen und die Wall Street „kaputt schießen“!

Es ist aktuell vor allem die Dollar-Stärke, die der Wall Street zu schaffen macht – ab nächster Woche werden wir viel darüber erfahren, wie die US-Unternehmen aufgrund der Dollar-Stärke ihre Gewinnerwartungen senken. Offenkundig führt China schon einen stillen Währungskrieg durch eine kontrollierte, aber stetige Abwertung des Yuan – und das ist für die Wall Street eine richtige Hiobsbotschaft. Man möchte geradezu Trump zurufen: „hey Donald, der Dollar ist eure Währung – und wird jetzt euer Problem!“ (in Abwandlung des berühmten Satzes vom damaligen US-Finanzminister John Connally 1971: „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem“).

Da der Euro zum Dollar abwertet, ist das wiederum gar nicht so schlecht für den Dax. Daher hat aus unserer Sicht der Dax weniger Fall-Potential als etwa US-Tech-Werte (es sei denn, es kommt zu einem Rücktritt Merkels, das würde noch einmal einen Abwärtsschub auslösen).

Charttechnisch: wichtig die Verteidigung des gestrigen Tagestiefs, für die Bullen entscheidend, dass der Dax das gestrige Hoch (12440) überwindet und dann die 12480er-Zone anläuft. Erst über der 12600/20 wäre erste Entwarnung angesagt..


Chart durch anklicken vergrößern)



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