Der Dax hat am Mittwoch an seine Vortagsverluste angeknüpft, nachdem er in einem schwachen Marktumfeld schon vor der Börsenöffnung in die Verlustzone gerutscht war. Zum Börsenschluss stand schließlich ein Minus von 155 Punkten (0,83%) bei 18591 Zählern zu Buche. Damit entfernt sich der deutsche Leitindex weiter von seinem Rekordhoch, dass er tags zuvor bei 18.990 Punkten markiert hat. Mit enttäuschenden Daten aus den USA setzte dies- und jenseits des Atlantiks bedingt durch Gewinnmitnahmen eine Korrektur ein. Der September gilt als saisonal schwieriger und volatiler Monat, was sich schon am Monatsanfang bewahrheitet.
Die Volatilität könnte weiter zunehmen, wenn am Freitag die wichtigen Daten zum US-Arbeitsmarkt veröffentlicht werden. Der Arbeitsmarktbericht ist nicht nur ein guter Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft, sondern auch wegweisend für die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed. Bis dahin kann es zwar zu einer Erholung im Dax kommen, aber mit einem erneuten Angriff auf die 19.000-Punkte-Marke ist kaum zu rechnen.
Überbewerten sollte man den jüngsten Rückschlag aber auch nicht. Nach der rasanten Rallye von fast 2.000 Punkten (11,5%) innerhalb von vier Wochen war der Index technisch überhitzt und überkauft. Eine Korrektur war rein aus technischer Natur schon überfällig und könnte sich daher als kurzes Sommergewitter erweisen. Solange der Dax oberhalb von 18.350 Punkten bleibt, steht auch die Börsenampel weiterhin auf Grün.
Konjunktudaten
Vorbörslich richtet sich der Fokus der Dax-Händler zunächst auf die Auftragseingänge der Industrie (8:00 Uhr), bevor im Laufe des Tages einige interessante Daten aus den USA folgen. Analysten erwarten für den Juli einen Rückgang der deutschen Auftragseingänge von 1,6%, nach einem Anstieg von zuvor 3,9%. Um 14:15 Uhr stehen in den USA die ADP Beschäftigungszahlen auf der Agenda, die als recht guter Indikator für den Arbeitsmarktbericht der Regierung am Freitag gelten. Danach erscheinen um 14:30 Uhr die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Zu guter Letzt dürften Händler auf den viel beachteten ISM-Service-Index blicken (16:00 Uhr).
Dax: Korrektur oder Erholung?
Long: Der Dax befindet sich aktuell in einer spannenden Phase. Es steht eine Entscheidung an, ob das Korrekturtief bereits erreicht ist, oder es noch eine Etage tiefer geht (Abschluss eines 5er-Impulses), bevor eine Erholung einsetzt. Dabei ist das gestrige Tagestief (18.531) wegweisend. Solange das Tief hält, stehen die Chancen gut, dass es direkt zu einer Erholung kommt. Der Index könnte zunächst das gestrige Tageshoch bei 18.654 anvisieren und anschließend Kurs auf die offene Kurslücke bei 18.747 nehmen.
Short: Unterschreitet er hingegen das Tief bei 18.531, so könnte sich die Abwärtswelle bis an die EMA200 bei 18.493, 18.406 (127,2% Fibo) oder sogar bis an die Horizontale bei 18.352 ausdehnen. Erst dann könnte es zu einer Gegenbewegung kommen. In den kommenden Handelstagen wird sich dann zeigen, ob es in einer übergeordneten ABC-Korrektur zu einer weiteren Abwärtswelle kommt.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
18.550 – Horizontale
18.531 – Tagestief 04.09.
18.519 – Tagestief 23.08.
18.495 – Horizontale
18.493 – EMA200 (H1)
18.407 – 127,2% Extension (18.990 – 18.531)
18.352 – Horizontale
18.249 – 161,8% Extension (18.990 – 18.531)
Dax Widerstände (WS):
18.598 – Zwischenhoch
18.654 – Tageshoch 04.09.
18.652/674 – Horizontale
18.747 – Gap 03.09.
18.780 – Horizontale
18.938 – Tageshoch 02.09.
18.960 – WS-Zone
18.990 – Rekordhoch 03.09.
19.000 – Psycho Marke
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