Der Dax hat zum Wochenauftakt an seine jüngste Erholung angeknüpft und damit seine Gewinnserie auf fünf Handelstage ausgebaut. Allerdings ließen es die Händler am Montag im Vorfeld wichtiger US-Konjunktur- und Inflationsdaten ruhig angehen, sodass am Ende des Tages doch nur ein Mini-Plus von 3 Punkten bei 17.726 Zählern auf der Kurstafel stand. Die Tiefststände von letzter Woche hat er inzwischen weit hinter sich gelassen, wobei die 18.000-Punkte-Marke wieder zum Greifen nah ist. Die Kaufbereitschaft am deutschen Aktienmarkt steigt spürbar, während gleichzeitig die Risiken eines erneuten Rücksetzers zunehmen. Wie die jüngste Sentiment-Analyse zeigt, wetten Investoren jetzt darauf, dass sich die Erholungsrallye fortsetzt.
Die Turbulenzen, die der geplatzte Carry-Trade ausgelöst hat, scheinen schon wieder vergessen zu sein – vielleicht etwas zu früh. Denn es besteht nach wie vor die Gefahr, dass die institutionellen Player, die zuvor von dem Einbruch überrascht wurden, die Erholung nutzen, um weitere Carry-Trades aufzulösen. Dadurch könnte eine neue Kaskade an Verkäufen ausgelöst werden, die auch den Dax unter Druck bringen dürften. Der deutsche Leitindex ist trotz der kräftigen Erholung auch aus charttechnischer Sicht noch nicht aus dem Gröbsten raus. Die Erholung hat eine Zone erreicht, die sich potenziell als hartnäckiger Widerstand erweisen könnte.
Auf der anderen Seite könnten die US-Inflationsdaten am Mittwoch, den Aktienmärkten zusätzlichen Auftrieb verleihen, wenn die Daten eine weitere Abkühlung der US-Inflation zeigen. Wie es auch kommt, die Volatilität dürfte in dieser Woche hoch bleiben – starke Kursschwankungen in beide Richtungen sind jederzeit möglich.
Konjunkturdaten und Quartalszahlen
Hierzulande blicken die Dax-Händler um 11:00 Uhr gespannt auf die ZEW-Konjunkturerwartungen. Für Zuversicht dürften die Daten jedoch nicht sorgen. Im Gegenteil: Analysten erwarten, dass sich der wichtige Frühindikator weiter eintrübt. Sie rechnen mit einem Rückgang des ZEW-Index für August auf 30,6 nach zuvor 41,8. Am Nachmittag stehen um 14:30 Uhr dann die US-Erzeugerpreise für Juli im Fokus, die Daten sind ein Indikator auf die morgigen US-Verbraucherpreise. Erwartet wird Anstieg um 0,2 % zum Vormonat (vorher 0,2 %) sowie ein Anstieg um 2,3% im Jahresvergleich (vorher 2,6 %).
Dax-Erholung stößt auf Widerstand
Long: Der Bereich von 17.820/840 steht auch heute wieder im Fokus und könnte den Dax-Anstieg ausbremsen. Durchbricht er jedoch die Barriere, dürfte sich die Aufwärtsbewegung bis 17.892 und 17.950 fortsetzen. Hier könnte die Erholung schließlich eine Pause einlegen oder sogar enden. Später hätte er weitere Anstiegschancen bis 18.030 sowie 18.083 (Gap).
Short: Scheitert der Dax erneut an dem Widerstand bei 17.820/840, dann sind Rückläufe bis 17.686/677 wahrscheinlich. Ein Rutsch unter das gestrige TT bei 17.677 dürfte den Index bis 17.640 und 17.579 bringen. An dieser Stelle sollte es zu einer Drehung kommen, andernfalls sind tiefere Rückläufe bis 17.538 und 17.480 möglich, wo es dann neue Anstiegschancen gäbe. Unterhalb der 200-Tage-Linie (17.484) würde sich das Chartbild wieder eintrüben.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
17.677 – Tagestief 12.08.
17.656 – Horizontale
17.618 – Tagestief 09.08.
17.538 – Horizontale
17.484 – SMA200 (daily)
17.439 – Tagestief 08.08.
17.386 – Tagestief 07.08.
17.354 – Gap 06.08.
17.266 – außerbörsliches Tief
17.233 – Tagestief 06.08.
17.024 – Tagestief 05.08.
Dax Widerstände (WS):
17.829 – Tageshoch 12.08.
17.823 – EMA100 (H1)
17.975 – 61,8 % Retracement (18.563 – 17.024)
18.030 – vorherige Range-Unterkante
18.083 – Gap 01.08.
18.162 – vorher US
18.220 – Horizontale
18.269 – SMA50 (daily)
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