Der Dax hat am Mittwoch im Vorfeld der US-Inflationsdaten seinen zuletzt eher gemächlichen Anstieg fortgesetzt und damit seine Gewinnserie auf sieben Handelstage ausgebaut. Zeitweise kam er der runden Marke von 18.000 Punkten nahe, ehe er vor Börsenschluss wieder leicht zurückfiel. Im Anschluss an die US-Verbraucherpreise schwankten Aktien, Anleihen und der Dollar, während Gold nachgab, nachdem der Goldpreis an sein vorheriges Allzeithoch herangelaufen war. Die Inflationsdaten änderten jedoch nichts an den Wetten darauf, dass die Federal Reserve im nächsten Monat mit einer Zinssenkung beginnen wird.
Die US-Inflationsdaten sind nahezu wie erwartet ausgefallen und brachten demnach kaum neue Impulse für die Aktienmärkte. Einzig die Gesamtinflation lag mit 2,9 % leicht unter der Schätzung von 3,0 %. Damit befindet sich die US-Inflation weiter auf dem Rückmarsch, womit einer Zinssenkung der Fed im September nichts mehr im Wege steht. Da die Abkühlung aber nur langsam voranschreitet, scheint eine große Zinssenkung von 0,5 Prozentpunkten, wie es sich die Märkte erhoffen, eher unwahrscheinlich zu sein.
Den Schlusskurs markierte der deutsche Leitindex bei 17.885 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich ein Tageshoch von 18.921 Punkten erreicht hatte. Unter dem Strich stand ein moderates Plus von 73 Punkten (0,41%) zu Buche. Zwar setzt sich die Erholungsrallye fort, aber sie hat etwas an Schwung verloren. Aufgrund starker US-Börsen konnte der Dax seine Gewinne im nachbörslichen Handel ausbauen und am Donnerstagmorgen den potenziellen Widerstandsbereich zwischen 17.955 und 18.050 Punkten anlaufen. Hier müssen sich die Bullen behaupten.
Konjunkturdaten
Auch heute stehen ein paar spannende Konjunkturdaten auf dem Terminplan. In den frühen Morgenstunden wurden in China neue Daten zur Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht. Die Produktion legte um 5,1 % (vorher 5,3 %) zu, während die Erlöse der Einzelhändler um 2,7 % stiegen (vorher 2,0%). Die entscheidenden und potenziell impulsgebenden Daten kommen aber erst am Nachmittag aus den USA – die Einzelhandelsumsätze.
Zuvor richtet sich der Blick auf das Protokoll der letzten EZB-Sitzung (13:30 Uhr). Um 14:30 Uhr erscheinen zeitgleich zu den Einzelhandelsumsätzen auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Philly Fed Herstellungsindex. Die wichtigen Daten, die neue Hinweise über den Zustand der US-Konjunktur liefern, könnten sowohl an den US-Aktienmärkten als auch im Dax für Bewegung sorgen.
Dax trifft auf einen Widerstand
Long: Nachdem der Dax den Widerstand um 17.820/830 überwunden hat, rücken neue Anlaufpunkte in den Fokus. Eine erste Zielmarke und potenzielle Hürde liegt bei 17.954, diese hat er vorbörslich bereits erreicht. Eine weitere liegt bei 17.977 – das 61,8% Fibo-Retracement der letzten Abwärtsbewegung. Kann er auch diese Zone überwinden, dann ergibt sich zusätzliches Potenzial bis 18.030 sowie bis zum Gap bei 18.083. An dieser Stelle dürfte die Luft dünner werden und eine mögliche Konsolidierung einsetzen.
Short: Scheitert der Dax dagegen an dem Widerstand bei 17,954, sind zunächst Rückläufe bis 17.894/884 wahrscheinlich. Dreht er dort nicht nach oben, dann dürfte er die 17.830/820 oder 17.800 anpeilen. Hier könnte er dann eine Reaktion zeigen. Darunter befindet sich die nächste markante Unterstützung erst bei 17.677/669.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
17.827 – Tagestief 14.08.
17.823 – EMA200 (H1)
17.669/677 – Tagestief 13.08. / 12.08.
17.618 – Tagestief 09.08.
17.538 – Horizontale
17.515 – SMA200 (daily)
17.439 – Tagestief 08.08.
17.386 – Tagestief 07.08.
Dax Widerstände (WS):
17.922 – Tageshoch 14.08.
17.954 – Tief 14.06.
17.977 – 61,8 % Retracement (18.563 – 17.024)
18.030 – vorherige Range-Unterkante
18.083 – Gap 01.08.
18.162 – vorher US
18.220 – Horizontale
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