Aktien

Dax: Erstaunlich robust

Wenn nun also kein Wunder mehr passiert, stehen wir am Beginn eine Handelskriegs nicht nur zwischen den USA und China, sondern zwischen den USA und der "Restwelt". Für Aktienmärkte sind das eigentlich keine so furchtbar schönen Aussichten! Vermutlich aber wird das erst nach dem morgigen großen Verfall eingepreist werden..

FMW-Redaktion

Der Dax hat sich gestern erstaunlich robust präsentiert und dabei die Schwäche der Wall Street (Dow Jones -1%) nicht widergespiegelt. Das lag vermutlich daran, dass der Dax bereits am Mittwoch das vor-gemacht hat, was die Wall Street gestern nach-gemacht hat:


(Dax schwarz, S&P 500 orange; Chart durch anklicken vergrößern)

Man könnte auch sagen: der Dax hat vorgestern das Thema Handelskrieg gespielt, die Wall Street hat das dann erst gestern gemacht, nachdem auch offiziell vom Weißen Haus bekannt gegeben wurde, dass man von China fordere, seinen Handelsbilanzüberschuß mit den USA (im Jahr 2017 bei 375 Milliarden Dollar) um 100 Milliarden Dollar zu reduzieren. China hat inzwischen diese Forderung zurück gewiesen und heute Nacht klar gemacht, dass man nicht klein beigeben werde. Gestern Abend dann attackierte der designierte Cohn-Nachfolger Kudlow China scharf und sprach sich – obwohl selbsterklärter Anhänger des Freihandels – für Strafzölle auf chinesische Waren aus.

Das heißt: wenn selbst Kudlow das fordert, werden die Strafzölle kommen – und China wird reagieren. Wenn nun also kein Wunder mehr passiert, stehen wir am Beginn eine Handelskriegs nicht nur zwischen den USA und China, sondern zwischen den USA und der „Restwelt“. Für Aktienmärkte sind das eigentlich keine so furchtbar schönen Aussichten!

Folgerichtig waren gstern an der Wall Street vor allem jene Aktien schwach, die in einem solchen Handelskrieg, zunächst mit China, am meisten zu verlieren haben (Boeing etc.). Und es waren eben gleichzeitig auch jene Aktien, die zuvor am stärksten von der Trump-Rally profitiert hatten! Mithin erweist sich also für viele US-Unternehmen Trump als Boomerang: erst hui, dann pfui.

Der Dax hingegen schien gestern davon unbeeindruckt – aber wie lange noch? Schließlich machen die Dax-Konzerne in den USA genau so viel Umsatz wie in den USA, und die Zeiten dürften absehbar härter werden für die deutschen Konzerne. Früher oder später wird das eingepreist werden müssen!

Zunächs aber eröffnet der X-Dax mit einem Aufwärtsgap, nachdem sich die asiatischen Märkten (und damit die US-Futures) von den Verlusten erholt hatten:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Widerstand nun beim gestrigen Tageshoch bei 12325 Punkten, darüber dann die Marke bei 12480 Punkten, von der der Dax am Dienstag so unsanft nach unten gerauscht war. Auf der Unterseite die Zone 12140 bis 1210 Punkte, deren Unterschreiten in jeder Hinsicht negativ und wohl der Auftakt für einen Fall unter die 12.000er-Marke wäre. Sollte der Dax unter die 12.000er-Marke fallen, würde es für viele Player sehr teuer – daher dürfte es Versuche geben, den Index zum morgigen Verfall auf jeden Fall über der runden Marke zu halten. Danach aber, wenn der Verfall vorbei ist, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass der Index „abgelassen“ wird..



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