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Dax: Erwachen aus dem Dornröschenschlaf?

Wenn der Dax nun den Sprung über die Widerstandszone zwischen 12100 und 12120 schafft, winkt ein Wiedersehen mit dem Jahreshoch bei 12180 Punkten. Vorlage dafür könnte der Eindruck der Fernsehdebatte in Frankreich von gestern Abend sein, heute im Tagesverlauf sind erste Umfrageergebnisse zu erwarten, die die Märkte stark beeinflussen dürften. Wenn also etwas nach oben geht, so hat man den Eindruck, dann kommt der Impuls eher aus Europa als aus den USA..

FMW-Redaktion

Nach einer gefühlten Ewigkeit steht der Dax immer noch in dem Bereich 12000 bis 12100 Punkte. Die gestrige TV-Debatte in Frankreichhat gezeigt, dass Macron durchaus Präsidentschafts-fähig ist, sein Auftreten gestern beflügelt den Euro heute morgen, der Dax kommt noch nicht so richtig aus dem Quark, wenngleich er ein winziges Aufwärtsgap reißt.

In Asien die Vorgaben moderat positiv, nur der Nikkei etwas schwächer:

Shanghai Composite +0,33%
CSI300 +0,47%
ChiNext +0,37%
Nikkei -0,31%

Dass der X-Dax nicht stärker zulegen kann, liegt auch an den Aktien der Deutschen Bank, die im frühen Handel 10% verlieren – heute beginnt die Zeichnungsfrist für die Kapitalerhöhung, die die Alt-Aktien stark verwässern wird. Dass jenseits des Atlantiks die Trump-Rally stagniert, liegt ebenso an Bank-Aktien, die nun auf dem tiefsten Stand seit einem Monat handeln – die Bank-Aktien aber waren der maßgebliche Trieber der Trump-Rally gewesen.

A propos Trump: die Laune des neuen US-Präsidenten war sicher schon einmal besser, so richtig klappt eigentlich gar nichts: die Ersetzung von Obamacare steckt fest, der Widerstand innerhalb der Republikaner ist groß. Gleichzeitig gestern die Aussagen Comeys, wonach es keine Belege für eine Abhörung des Trump-Towers gebe, während die Staatsanwaltschaft die Kontakte des Trump-Teams aber aktiv durchleuchtet. Derzeit steht also der Präsident vor lauter ungelösten Baustellen, an die große Steuersenkung ist derzeit nicht einmal zu denken, geschweige denn an das Infrastrukturprogramm. Die Trump-Rally verliert also zunehmend ihre Hoffnungs-Grundlage, daher geht es nicht mehr nach oben, allerdings fehlt eben auch der Druck auf der Unterseite bislang.

Der X-Dax zur Eröffnung:

Wenn der Index nun den Sprung über die Widerstandszone zwischen 12100 und 12120 schafft, winkt ein Wiedersehen mit dem Jahreshoch bei 12180 Punkten. Vorlage dafür könnte der Eindruck der Fernsehdebatte in Frankreich von gestern Abend sein, und heute im Tagesverlauf sind erste Umfrageergebnisse zu erwarten, die die Märkte stark beeinflussen dürften. Wenn diese Umfragen den guten Eindruck, den Macron gestern bei uns hinterlassen hat, untermauern, dürfte der Dax schon heute dieses Jahreshoch attackieren.

Wenn also etwas nach oben geht, so hat man den Eindruck, dann kommt der Impuls eher aus Europa als aus den USA. Der Dax sieht auch technisch aktuell besser aus als etwa der S&P500, aber wirklich lösen wird sich der deutsche Leitindex vom großen Bruder wohl nicht können.

Unterstützung bietet zunächst die unter Kante des heutigen Aufwärtsgaps bei 12050 Punkten, die wirklich dicke Unterstützung bleibt nach wie vor der Bereich 11915/20. Eines ist wahrscheinlich: es wird heute weniger langweilig als gestern – und das ist doch schon mal was! Ob all das reicht, um den Dax wirklich aus seinem Dornröschenschlaf der letzten Wochen zu reißen, bleibt jedoch abzuwarten..



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5 Kommentare

  1. Makron war nicht schlecht, Le Penn war gut.
    Makron will z.B. die vole Strafmündigkeit für jugendliche Straftäter ab 16 Jahren (funktioniert das in den USA?)…und vertritt praktisch in Sachen Einwanderung die selben Standpunkte wie Mutti mit viel Konjunktiv….sprach die ganze Zeit von europäischer statt von französischer Einwanderungspolitik…und versucht zwischen legaler und illegaler Einwanderung zu differenzieren….nicht unbedingt, was das Land jetzt braucht…..das ging in die Hose.
    Und Marine vertrat eben ihre schon bestens bekannten Standpunkte standhaft, glaubwürdig und nachvollziehbar.
    Als Nichtfranzose kam einem die Frau garnicht sooo rechts vor, da sind Afd, Fpö oder Wilders ganz andere Kaliber.

    Die Frau hat leider weiterhin viel Potential, einerseits weil sie ihre Argumente gut vertritt, aber auch weil die anderen Kandidaten zu schwach und eben altbekannt europäisch argumentiert haben…und das will eigentlich keiner mehr haben.

  2. …der Euro steigt, weils mit Donald immer weiter abwärts geht, Frankreich ist da eher zweitrangig.
    Sollte in USA das FBI in Sachen Russland Beweise für eine Wahlmanipulation finden ist nicht nur Trump Geschichte, sondern auch Pence….was dann?

    1. Das würde mich auch interessieren.
      Würde so was ausreichen, um Trump „zu stürzen“?

      1. Kommt drauf an was konkret rauskommt. Interessant ist jedoch, dass die eigenen Apparatnics (Republikaner) auf verschiedenen Fronten gegen den eigenen Boss sammeln gehen. Trumps Wähler müssen noch überzeugt werden, dass der Mann eine Flasche ist….das kann noch dauern. Es wird eng für Donald und ev.auch Pence, dagegen könnte Watergate ein Kindergeburtstag gewesen sein. Für die Märkte und den Dollar wäre das jedenfalls eine Katastrophe.

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