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Dax: Es geht nach oben! Über Allzeithochs und das „Titanic-Syndrom“

Über die Euphorie, während sich die Titanic dem Eisberg nähert..

FMW-Redaktion

Hurra, es geht wieder nach oben! Gibt es dafür einen belastbaren Grund? Äh, eigentlich nicht. Macht aber nix. Die Märkte sind gefallen – gestern der S&P500 mit einem spektakulären Tagesverlust von -0,55%, der größte seit dem 05.September – und jetzt will man mal wieder die andere Richtung sehen. In Marktberichten heißt es: „Schnäppchenjäger“ hätten sich eingekauft. Sind ja auch absolute Schnäppchen-Preise derzeit, vor allem an der Wall Street mit dem höchsten je erreichten Bewertungsniveau nach CAPE (Shiller-KGV, also inflationsbereinigtes KGV der letzten 10 Jahre).

Noch was bärisches (aber dann hören wir damit auf, ganz fest versprochen!): an der New York Stock Exchange (NYSE) gibt es inzwischen mehr Aktien, die auf einem 52-Wochentief handeln (also auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr) als Aktien, die auf einem 52-Wochenhoch handeln (im Fachjargon auch als „Titanic-Syndrom“ bezeichnet). Und das angesichts von Index-Ständen knapp unter dem Allzeithoch! Das deutet auf untergründige Verschiebungen der Tektonik der Aktienmärkte, da ist eine sehr eindeutige Divergenz, die zuletzt im Jahr 2007 vor dem Crash aufgetreten ist. Wenn sich die Märkte nach oben ausgetobt haben werden, dürfte es daher ziemlich ungemütlich werden!

Aber die Märkte wollen jetzt erst einmal offenkundig nicht weiter nach unten, sondern eher weiter nach oben. Und das obwohl gestern mit Ron Johnson ein Republikaner im US-Senat erklärte, seine Zustimmung zur US-Steuerreform verweigern zu wollen – womit die Sache nicht gerade einfacher wird.

Es sind aus unserer Sicht zwei Dinge, die heute von großer Relevanz sind: erstens die Abstimmung im US-Abgeordnetenhaus über den Tax Plan, wobei mit einem Durchwinken zu rechnen ist. Und zweitens die Zahlen von Wal Markt, wobei vor allem der Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft bedeutsam ist. Beides könnten positive Events sein für die Aktienmärkte!

Saisonal verbessert sich sich der Zyklus, Ende November geht es dann fast immer sehr bullisch zu. Der X-Dax startet mit einem Aufwärtsgap (nachdem der Dax vier Tage in Folge Verluste verbuchen mußte):

Der Dax hat im Bereich 12850 einen Doppelboden ausgebildet im kurzen Zeitfenster, die 12840 ist ohenin eine wichtige Unterstützung gewesen. Da also darf der Index keinesfalls drunter fallen! Auf der Oberseite sehen wir entscheidende Widerstände bei 13140 Punkten, dann 12230 und 13350. Rücksetzer sind einzukalkulieren, sollten jedoch nicht zu weit führen..



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3 Kommentare

  1. Der Fear&Greed-Index ist bei 36. Eher bullish.

  2. Der Dax geht nach oben, weil am Freitag Verfall ist und nur deshalb. Alle andere Begründungen sind in meinen Augen Schwachsinn -> d.h. erst am kommenden Dienstag wird es interessant, wie es im Dax weitergeht.

    Da am 24. November Black Friday ist, könnte vorher die Börse deswegen in US hochgezogen werden…

  3. Ende November geht es fast immer bullisch zu ???????
    Man muss doch immer fragen:
    – Wo stehen wir ?
    – Wo kommen wir her ?
    Dieses gebetsmühlenartige herbeigewünschte Endjahres-Rally gabs doch meistens weil es im Sept./ Oktober eine grössere Krrektur gab.
    Jetzt haben wir also erstmals seit langem in den USA keine Korrektur mehr gehabt u.stehen so hoch wie noch nie im November ! !
    Hoffen kann man natürlich immer, aber das könnte dann die Überraschung sein ,die die Korrektur auslöst.Was nämlich alle hoffen u.erwarten ist meistens schon eingepriesen.
    Ich erwarte eher bald einen Taucher auf mindestens die 200 Tgeslinie (bei DAX u.USA ) was mindestens so logisch wäre wie etwa das zehnte Steuerhoffnungsrally.
    Übrigens ist es komisch,obwohl viele am Gelingen der Steuervorlage zweifeln, hat es die U-S Börse schon mehr -Mals positiv eingepreist.

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