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Dax: es könnte häßlich werden..

FMW-Redaktion

Jetzt könnte es häßlich werden für den Dax: der X-Dax fällt unter die zentrale 9750er-Unterstützung aufgrund eher schwacher Konjunkturdaten aus China, vor allem einer neuen Umfrage von Opimium Poll (beauftragt vom EU-kritischen Think Tank Bruges Group), wonach die Brexit-Befürworter einen Vorsprung von 19% haben. Dazu der vermutlich islamistisch motivierte Massenmord in Orlando, der die Chancen von Donald Trump auf die US-Präsidentschaft erhöhen dürfte.

Asien tiefrot, der Nikkei massiv unter Druck, der Yen haussiert – Risk-off dominiert den Beginn der Handelswoche:

Shanghai Composite -1,62%
CSI300 -1,61%
ChiNext-3,41%
Nikkei -3,51%

Nun kommt erschwerend hinzu, dass am Freitag der große Verfall ansteht – und sollte der Dax weiter nach unten rutschen, sind viele Player gezwungen, sich durch Puts abzusichern – was den Verkaufsdruck noch weiter erhöht. Der Start heute ist schon einmal extrem negativ, der X-Dax rutscht mit einem Abwärtsgap (unter hohen Umsätzen beim Dax-Future heute Morgen) nicht nur unter die zentrale 9750er-Unterstützung, sondern auch unter das Verlaufstief bei 9715:

Dax130616

Damit ist auch im kurzen Zeitfenster der Chart „kaputt“. Um Schlimmeres zu verhüten, müßte der Dax zeitnah wieder über die 9750er-Marke springen. Gelingt das nicht, droht zunächst ein weiteres Abrutschen bis in den Bereich 9500/15, dann auf die nächste größere Unterstützungszone bei 9390/9400 Punkten.

Dax1306162

Auch wenn es heute nicht ganz schlimm kommen sollte: die Zeit der Sorglosigkeit ist erst einmal vorbei, die Nervosität wird das dominierende Schema bleiben. Im Grunde haben die Märkte lange die reale Möglichkeit eines Brexit verdrängt – und müssen nun das zuvor Versäumte nachholen. Das heißt im Umkehrschluß aber auch: sollten die Briten doch in der EU bleiben, besteht heftiges Aufwärtspotential (aber das ist noch Zukunftsmusik..).



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1 Kommentar

  1. Wo stünde der Dax, wenn die 10-Jahres Rendite bei 4% läge? Wenn die EZB ihre Geldschöpfung an dem Wachstum des Bruttosozialprodukte ausrichten würde? Wenn das Derivatevolumen einer DB nicht ein Vielfaches der Bilanzsumme ausmachen würde, sondern max im einstelligen Prozentbereich derselben läge? Wenn die Verschuldungsquote von Staat, Unternehmen und Privaten auf einem langfristig tragbaren Niveau läge?

    Der Brexit wird auf den Dax bezogen gegenüber den vorgenannten Faktoren m.E. keine große Auswirkung haben. Die Zentrifugalkräfte sind ohnehin vorhanden und werden dann verstärkt. Trotzdem wird allen Beteiligten daran gelegen sein, weiterhin Handel zu treiben. Und wenn es den Moloch EU dabei zerreißt, muss das nicht negativ sein, sofern es gelingt, frühzeitig über eine demokratische Alternative nachzudenken. Kooperation mit wechselseitigem Nutzen ohne Zentralstaat.

    Diesmal heißt es: Sell the rumour, buy the fact. Die Bewegung im Dax scheint vor dem magischen Datum stattzufinden.

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