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Dax: Extremwerte ermöglichen Gegenbewegung, nicht Trendwende

Dax - keine Trendwende

Der Ausverkauf, der sich im Verlauf der letzten Woche andeutete, hat stark an Fahrt gewonnen: Der DAX verlor deutlich. Auch die US-Börsen erlitten eine blutrote Woche.

Dax: Verunsicherung – aber erster Optimismus

Seit Weihnachten wird die Stimmung an den Finanzmärkten zunehmend negativ. Diese Woche bricht die Laune unter den Anlegern im Dax nochmals um 3,3 Punkte auf nunmehr -5,0 ein. Die Niedergeschlagenheit der Anleger erreicht nunmehr Extremwerte. Seit November 2020, als die US-Präsidentschaftswahlen die Welt in Atem hielten und es noch keinen Impfstoff gegen Corona gab, war die Stimmung nicht mehr so schlecht.

Auch die Verunsicherung nimmt weiter zu. Mit einem Wert von -4,8 sind zwar die Extremwerte von Anfang Dezember, als die Omikron-Mutation publik wurde, noch nicht erreicht. Aber davor müssen wir ebenfalls zum November 2020 zurückgehen, um eine entsprechende Verunsicherung zu finden. Anleger verstehen die Welt nicht mehr: Da ist doch Corona nun fast besiegt und ein Konjunkturaufschwung in Sicht, dennoch weigern sich die Aktienmärkte, neue Hochs zu erklimmen.

Der Rückschlag wird von Anlegern mit einer trotzigen Reaktion beantwortet: Die Zukunftserwartung steigt an, der Optimismus steigt an und plötzlich kommen wieder Bullen aus ihren Verstecken heraus. Die Zukunftserwartung ist nach einem neutralen Wert vor einer Woche (0,0) wieder auf 1,4 gesprungen.

Und dem Optimismus folgen wieder erste Kaufabsichten: Die Investitionsbereitschaft ist von -0,4 (Verkaufsabsichten dominierten) wieder auf +0,5 gedreht.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert bei -5 und zeigt noch nicht die Panik, die für einen tragfähigen Boden erforderlich wäre. Sollten wir also von hier aus eine Rallye starten, bleibt der Boden wackelig. Anleger sichern sich zwar gegen weitere Kursverluste ab, doch erst bei Werten ab -10 würde ich von einer Extremsituation sprechen, die für einen Trendwechsel ausreicht.

Auch die Profis, die sich über die Eurex beim DAX absichern, helfen nicht wirklich bei der Bodenbildung: Das Put/Call-Verhältnis ist auf 1,4 zurückgegangen und zeigt einen zunehmenden Appetit für Call-Optionen, mit denen auf steigende Kurse gewettet wird.

In den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE keine besondere Aktivität, dort ist man eher abwartend unterwegs.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist völlig überraschend auf 57% eingebrochen. Fondsmanager ziehen in dieser ungewissen Marktphase offensichtlich Cash vor.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger ist auf -26% gerutscht: Nur noch 21% der Privaten geben an, optimistisch für die Aktienmärkte gestimmt zu sein, während 47% fallende Kurse befürchten.

Der Short Range Oscillator zeigt Extremwerte an, der Markt ist überverkauft und sollte aus dieser Perspektive zumindest kurzfristig eine Gegenbewegung starten.

Dax – Interpretation der Stimmung

Der Ausverkauf dieser Woche hat an den Nerven der Anleger gezerrt. Doch Panik ist noch nicht zu sehen, denn der Zukunftsoptimismus ist ja angestiegen. Im Falle einer Panik wäre das nicht der Fall. Daraus schließe ich, dass heute verkauft wird, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Schon bald könnten Kaufinteressenten in den Markt strömen und erste Schnäppchen einsammeln.

Schon bald werden wir erfahren, was nun wirklich für den Ausverkauf verantwortlich ist. Und wenn da nicht etwas wirklich Fürchterliches zu Tage kommt, dann sollte in dieser Woche eine Gegenbewegung starten.

Unser 5-Wochendurchschnitt des Sentiments, der uns stets zuverlässig nachhaltig tragende Böden signalisiert, ist noch nicht soweit. Ich schließe daraus, dass wir – wenn es nächste Woche eine Gegenbewegung geben sollte – noch nicht aus dem Dreck sind. Wir sollten uns auf einige volatile Wochen für den DAX einstellen, in denen die Überzeugung der Bullen immer wieder getestet wird.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.



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