FMW-Redaktion
Der Dax hat am Freitag die neuralgische Zone bei 13200 Punkten überwunden – auf diesem Niveau lagen Stops der Bären, die dann überrannt wurden mit anschließendem weiteren Anstieg des deutschen Leitindex. Aber es fehlten dann die Anschlußkäufe, bei den US-Arbeitsmarktdaten stimmte zwar die Headline-Zahl neuer Jobs, aber weniger erfreulich war die erneute Enttäuschung bei den US-Stundenlöhnen, die unter den Erwartungen blieben. Also legte der Dax den Rückwärtsgang ein und fiel wieder unter die 13200er-Marke.
Nun aber muß der Dax zusehen, dass ihm das gelingt, was am Freitag nicht gelungen war: den Bruch der 13200er-Marke zu bestätigen und damit den Weg frei zu machen für die viel besungene Jahresendrally. Oder ist diese Rally schon vorweggenommen worden in diesem Jahr, ist also das Pulver verschossen?
Noch jedenfalls ist unter saisonalen Gesichtspunkten Vorsicht geboten, die Zeit bis Mitte Dezember ist häufig ziemlich holprig. Und es steht ja viel an in dieser Woche: allen voran die Fed-Entscheidung mit der sehr wahrscheinlichen dritten Zinsanhebung in diesem Jahr, gefolgt von der letzten Pressekonferenz von Janet Yellen. Dazu die EZB-Sitzung sowie die Entscheidungen der Bank of England und der SNB. In dieser Woche wird also noch einmal Gas gegeben, bevor dann wohl ab der nächsten Woche die Luft weitgehend raus sein dürfte.
Es bleiben jedoch noch einige Risiken von politischer Seite: US-Abgeordnetenhaus und US-Senar müssen sich auf eine gemeinsame Version der US-Steuerreform einigen, beide Kammern werden dann über diese gemeinsame Version abstimmen. Und darin liegt noch einmal eine nicht unerhebliche Unsicherheit, schließlich unterscheiden sich die Versionen ziemlich erheblich: so sieht etwa die Version des US-Senats die Senkung der US-Unternehmenssteuer erst ab dem Jahr 2019 vor, was für die Wall Street ein Desaster wäre. Dazu noch problematische Streitpunkte wie die Alternative Minimum Tax oder die FIFO-Regel – der Drops ist also noch lange nicht gelutscht!
Heute dürfte ein eher ruhiger Handel anstehen, weil alles, was wirklich relevant ist, erst im Laufe der Woche passieren wird. Der X-Dax in Lauerstellung:
(Chart durch Anklicken vergrößern)
Jetzt muß der Dax zeigen, dass er die Abwärtstendenz mit absteigenden Spitzen nun wirklich überwunden hat und den kürzlich etablierten Aufwärtstrend mit eben auch höheren Hochs bestätigen kann. Daher wäre ein Bruch der 13100er-Marke negativ, während auf der Oberseite mit Überwinden des Freitags-Hochs bei 13245 Punkten die Ampeln auf grün schalten würden!
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