Egal ob man auf Dax, Gold, Anleihemarkt oder Währungen schaut als aktiver Händler: Dieses Wochenende wird eine Zitterpartie! Bekannt ist ja inzwischen, dass sich Verhandler von amerikanischer und chinesischer Seite morgen in der Schweiz treffen werden. Es ist das erste Treffen seit Verhängung der Importzölle von weit über 100 %, mit der beide Seiten ihren Handel de facto zum Erliegen bringen.
So kann es nicht weitergehen, das dürfte klar sein. US-Finanzminister Bessent, der morgen auch Teil des US-Team sein wird, sagte bereits vor Tagen, dass diese Zölle untragbar seien. Heute früh kam von US-Seite vorab ein Entspannungssignal, dass man die Zölle für Importe aus China senken könnte.
Und jetzt? Vor wenigen Minuten liefen frische Aussagen von Donald Trump über die Ticker: So sagte er bei Truth Social, ein Importzoll gegen China von 80 % scheine richtig zu sein. Und weiter sagt er sinngemäß ausgedrückt, dies liege aber im Verhandlungsrahmen von Finanzminister Bessent („Up to Scott B.“). Weiter schrieb Trump vorhin, China solle seinen Markt für die USA öffnen, dies wäre gut für die Chinesen. Geschlossene Märkte würden nicht mehr funktionieren, so Trump.
Also gibt Trump seinem Verhandler einen groben Rahmen von 80 % Zoll vor. Wenn Bessent Trump morgen aus der Schweiz anruft und beispielsweise vermeldet, man habe sich auf 30 % geeinigt, wird Trump das akzeptieren? Wohl kaum! Damit scheint ein Verhandlungserfolg doch recht schwierig erzielbar zu sein. Wer als aktiver Anleger jetzt beispielsweise bei Dax, Nasdaq und Co engagiert ist und für Montag früh auf einen guten Wochenstart hofft, sollte sich des hohen Risikos bewusst sein. Das kann auf verdammt übel ins Auge gehen, je nachdem was am Wochenende bei geschlossenen Märkten aus der Schweiz vermeldet wird. Man sah es die letzten Minuten: Bei der Tickermeldung über Trumps Wunsch-Größenordnung von 80 % Zoll zuckten die Aktienindizes schnell hin und her. Also Obacht!
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