Indizes

Dax: Goldilocks-Szenario? Oder kulturelle Ignoranz der Trump-Administration als ausgeblendeter Risikofaktor?

Stimmt das von den Märkten angenommene Ideal-Szenario?

Nachdem der Dax tagelang um die 11.500er-Marke herum gependelt war, scheunt er nun zum nächsten Sprung nach oben anzusetzen! Auslöser ist vor allem der weniger schlecht als befürchtet ausgefallene Caixin Einkaufsmanagerindex, der gewissermaßen durch die Kreditorgie in China im Januar „gedopt“ wurde, gleichzeitig aber dennoch Kontraktion anzeigt. Jedenfalls nehmen die Märkte das als Entspannungssignal wahr – so schlimm steht es scheinbar doch nicht mit China, so die Logik. Nunja, wenn man mehr als eine Billionen Dollar in den Kreditmarkt pumpt, ist ein Anstiegen der Stimmung nicht so fürchterlich erstaunlich, oder? Jedenfalls wird es nun darauf ankommen, ob China weiter Geld in die Märkte pumpt oder ob der Januar hier doch singulär war!

Werbung: Gratis in Aktien und ETFs investieren. Null-Provision, Null-Aufwand! Erhalten Sie eine Gratisaktie im Wert von bis zu 100€

Die Märkte werden heute sehr genau hinschauen, wie der amerikanische ISM Index (Gewerbe) ausfallen wird. Dann wird sich zeigen, ob die derzeit wahrgenommene goldilocks-Logik aufrecht zu erhalten ist: die US-Konjunktur ist robust (mit Verweis auf das gestrige BIP aus dem 4.Quartal), aber die Fed wird dennoch die Füße still halten. Nun waren die BIP-Daten aber schon sehr alt (government shutdown), während die meisten Konjuktur-Daten der letzten Wochen enttäuscht hatten.

Das andere große Thema ist der Handelskrieg, und hier scheint nun klar, dass die Amerikaner den Chinesen ein 150-Seiten-Vertrag haben zukommen lassen, den sie bitte schön unterschreiben sollen – oder eben nicht. Dass da Peking mal eben ein Vertrag oktroyiert wird mit der Maßgabe „friß oder stirb“ dürfte dem chinesischen Stolz nicht gerade gefallen – daher ist der Optimismus, den Larry Kudlow gestern einmal mehr an den Tag legte, wohl stark übertrieben (und ein weiterer Beleg für die fehlende kulurelle Empathie vieler Amerikaner, aber besonders der Trump-Administration – auch das gestrige diplomatische Desaster mit Kim Yong Un ist so erklärbar..)

Besonders der exportlastige Dax aber braucht einen wie auch immer gearteten Deal USA-China – nichts kann den Index mehr treffen als ein eskalierender Handelskrieg mit wechselseitigen Zöllen. Auf X-Dax-Basis hat der deutsche Leitindex nun das Hoch von Anfang Dezember übertroffen, von dem ausgehend es damals so stark nach unten ging. Nun ist der Bereich 11600, aber vor allem die Zone um 11680 Punkte ein harter Widerstand:

 

(Chart durch anklicken vergrößern)



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Eine Frage an die Experten: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann greift ab jetzt wieder die Schuldenobergrenze in den USA. D.h. die Treasury kann keine neuen Anleihen emittieren. Der Fahrplan für neue Emissionen ist demzufolge auch leer im Moment.
    Das würde ja heißen, dass Liquidität, die sonst in die Treasurys fließen würde, anderswo in den Markt geht, oder? Das sollte doch die Risk Assets anschieben in den nächsten Wochen. Könnte man daraus folgern dass es für die US Aktien- und Corporate Bond Märkte in den nächsten Wochen gut nach oben gehen sollte?

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage