Zum Wochenauftakt stand der Handel an den Aktienmärkten ganz im Zeichen des Nahostkonflikts. Nach dem Eintritt der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran fragen sich Anleger, wie Teheran reagieren wird. Zwar gab der DAX nach, zeigte sich unterm Strich aber äußerst robust. Von einem Ausverkauf war weit und breit nichts zu sehen. Am Ende des Handelstages stand schließlich nur ein moderates Minus von 0,3 Prozent bei 23.273 Punkten zu Buche. Wie sich die Lage an den Märkten und die geopolitischen Spannungen weiterentwickeln, hängt jetzt davon ab, wie der Iran auf die US-Angriffe reagiert. Eine Blockade der Straße von Hormus wäre das Worst-Case-Szenario. Denn dann könnten die Ölpreise explodieren, was wiederum Folgen für die Inflation und die globale Wirtschaft hätte. Die sicheren Häfen Gold und US-Dollar legten am Montag zu. Dies deutete auf eine gewisse Risikoaversion der Händler hin, die sich am Dienstag aber schon wieder umkehrt.
Nachbörslich dann aber ein anderes Bild. Die Aktienkurse zogen deutlich an, als der Ölpreis einbrach, da die Vergeltungsschläge des Iran gegen einen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar als symbolisch angesehen wurden. Zudem hat Donald Trump überraschend einen Waffenstillstand im Iran-Konflikt angekündigt. Daraufhin gaben der Goldpreis und Dollar deutlich nach. Ein großer Ausverkauf an den Aktienmärkten ist damit erst einmal vom Tisch. Die Aktienmärkte spekulierten ohnehin darauf, dass die Eskalation im Nahen Osten begrenzt bleibt.
Zwar haben frühere geopolitische Risikoereignisse immer zu kurzfristigen Rückschlägen an den Aktienmärkten geführt, doch es dauerte nicht lange, bis es zu einem Rebound kam – politische Börsen haben eben kurze Beine. Aus technischer Sicht dürfte sich das Bild im DAX aufhellen. Einerseits notiert er vorbörslich wieder über der für den kurzfristigen Trend wichtigen 50-Tage-Linie. Damit wäre der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen. Ein nachhaltiger Ausbruch über 23.481 Punkte würde das Bild im Stundenchart deutlich verbessern.
DAX fällt unter 50-Tage-Linie
Long: Der DAX notiert vorbörslich bereits über der Marke von 23.600 Punkten und dürfte daher mit einer großen Kurslücke eröffnen. Ein Anstieg über das Zwischenhoch bei 23.481 Punkten würde das Chartbild aufhellen und zunächst weiteres Potenzial bis 23.675 Punkte eröffnen. Zudem könnte das Gap bei 23.699 Punkten geschlossen werden. Die Lage würde sich weiter aufhellen, wenn der Index auch das lokale Hoch bei 23.711 überwindet. Dann rückt das nächste offene Gap bei 23.771 ins Visier. Im Bereich von 23.755 befindet sich jedoch eine weitere Hürde. Diese gilt es zu überwinden, um die nächsten Ziele bei 23.885 sowie 23.922 anzupeilen.
Short: Das bärische Szenario hat durch den starken Anstieg an Wahrscheinlichkeit verloren – zumindest vorerst. Die Tageshochs bei 23.552 und 23.481 sowie die Horizontale bei 23.500 könnten bei einem Rücklauf als Unterstützung fungieren. Hier könnte es dann zu einer Drehung kommen. Sollte der Index darunter fallen, ergeben sich weitere Abschläge bi 23.325.
Dax-Chart von TradingView
DAX Unterstützungen:
23.502 – Horizontale
23.481 – vorher WS
23.325 – Horizontale
23.187 – Tagestief 20.06.
23.100 – Horizontale
23.080 – Tagestief 23.06.
23.057 – Gap 19.06.
DAX Widerstände:
23.675 – Horizontale
23.699 – Gap 16.06.
23.711 – Tageshoch 16.06.
23.755 – Horizontale / 50er-Fibo-Retracement
23.771 – Gap 12.06.
23.885 – Tageshoch 12.06.
23.922 – 61,8% Retracement
23.948 – Gap 11.06.
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