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Negative Vorzeichen! Dax im Ausverkauf-Modus – Wie tief kann es gehen?

Dax im Ausverkauf-Modus - Wie tief kann es gehen?

Zinsängste und die Energiekrise in Deutschland dürften das Geschehen im Dax in der neuen Börsenwoche weiterhin beeinflussen. Wichtige Inflations- und Konjunkturdaten stehen in den kommenden Tagen auf der Agenda. Diese könnten nach dem herben Ausverkauf am Freitag entscheidende Impulse für eine Beruhigung oder aber für eine Ausweitung der Korrektur liefern. Nach der Rede von Fed-Chef Powell stehen die Aktienmärkte unter Schock. Es bedarf somit positive Meldungen, um den dynamischen Abwärtstrend zu stoppen.

Die deutlichen Worte des Fed-Chefs haben am Freitag für massive Kursverluste im Dax und an den US-Börsen gesorgt, denn zinsseitig droht kräftiger Gegenwind. Seine Rede ist hawkisher ausgefallen, als den meisten Anlegern lieb war. Damit hat er den Erwartungen der Aktienmärkte eine klare Abfuhr erteilt, dass die US-Notenbank bald ihren restriktiven Kurs ändert. Im Gegenteil, der Fed-Chef wählte drastische Worte, so sagte er, dass die geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation den „Haushalten und Unternehmen Schmerzen“ bereiten werden. Angesichts einer Rekord-Inflation in Europa ist die Zeit des Abwartens damit auch für die EZB vorbei.

Investoren an der Wall Street und im Dax haben ziemlich verschnupft auf seine Rede reagiert. Darüber hinaus sorgen die explodierenden Gas- und Strompreise für schlechte Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Denn die steigenden Energiepreise befeuern die Inflationssorgen vor allem in Deutschland und Europa. Einige Ökonomen gehen indessen davon aus, dass die Inflationsrate im Euroraum auf über zehn Prozent ansteigt.

Eingetrübte Aussichten für den deutschen Leitindex

Angesichts des massiven Gegenwinds beendete der deutsche Leitindex den Freitagshandel mit einem satten Minus von 300 Punkten (2,26%) bei 12.971 Zählern. Nachbörslich setzte sich das Abwärts-Momentum weiter fort. Im Tief fiel Dax schließlich bis auf 12.858 Punkte. Unter dem Strich stand ein Wochenverlust von 4,2 Prozent zu Buche.

Mit dem Bruch des Mittwochstiefs bei 13.085 Punkten hat der deutsche Leitindex zudem seinen Abwärtstrend bestätigt. Von seinem zwischenzeitlichen Hoch Mitte August knapp unter 14.000 Punkten hat der Dax inzwischen über 1.000 Punkte nachgegeben. Es ist weiterhin Vorsicht geboten. Sollte der Deutsche Aktienindex die wichtige Unterstützung bei 13.000 Punkten nachhaltig aufgeben, dann rückt das Dreifachtief bei rund 12.400 Punkten in den Fokus.

News und Konjunkturdaten

Am Dienstag richtet sich der Fokus der Dax-Anleger auf die deutschen Verbraucherpreise. Analysten erwarten einen erneuten Anstieg der Teuerungsrate von zuvor 7,5 auf 7,8 Prozent im August. Einen Tag später folgen die Inflationsdaten aus dem Euroraum. Auch hier ist mit einem Anstieg zu rechnen – von zuvor 8,9 auf 9,0 Prozent. Am Mittwoch stehen dann die wichtigen Einkaufsmanagerindizes für das Gewerbe in Deutschland, China und den USA auf dem Terminplan.

Am Freitag folgt mit dem großen Arbeitsmarktbericht ein weiteres Highlight in den USA. Die Rede von Powell lässt vermuten, dass die Fed im September erneut einen sehr kräftigen Zinsschritt nach oben macht. Die am Freitag zur Veröffentlichung anstehende US-Arbeitsmarktdaten dürften auf jeden Fall in die Entscheidung einfließen.

Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen

Der Dax notiert am Montagmorgen deutlich tiefer und startet demnach mit einer großen Kurslücke (12.971) in die neue Woche. Im Nachthandel ist er bis an das 78,6% Retracement bei 12.723 zurückgefallen. Nach dem dynamischen Ausverkauf am Freitag geht es für den Leitindex im heutigen Handel zunächst darum, sich zu stabilisieren. Von welchem Punkt aus er dies tut, ist allerdings noch nicht absehbar. Im Bereich von 12.723/700 liegt mit dem 78er Retracement eine erste Unterstützung. Setzt sich der Abwärtsimpuls fort, dann könnte der Dax auch noch die Marken bei 12.684 und 12.620 anlaufen.

Die Bären sind derzeit klar im Vorteil. Aber angesichts der kurzfristig extrem überverkauften markttechnischen Indikatoren ist jederzeit mit einer deutlichen technischen Gegenbewegung zu rechnen. Mögliche Ziele liegen bei 12.925/939 und 12.971 (Gap). Dafür bedarf es aber erst einer Stabilisierung.

Dax Ausblick: Mögliche Gegenbewegung nach Ausverkauf

Dax Unterstützungen (US)

12.723 – 78,6% Retr. (12.386 – 13.973)

12.684 – Pivot S1

12.620 – Horizontale (D1)

12.510 – Pivot S2

12.434 – Tief 14.07.

12.390 – Tief 05.07.

Dax Widerstände (WS):

12.795 – Punkt 1 Boden

12.827 – Zwischentief 19.07.

12.939 – Tagestief 26.08.

12.971 – Gap 26.08.

13.000 – psychologische Marke

13.042 – Horizontale

13.085/125 – WS-Zone

13.360/378 – mehrfacher WS

13.455 – Verlaufstief 10.08.

13.510 – Tageshoch 22.08.

13.544 – Gap 19.08.

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