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Dax: In der (Todes-)Zone

Übergeordnet hat der Dax gestern ein "Todeskreuz" ausgebildet - ein schlechtes Omen, welches sich in schöner Regelmäßigkeit in Kursverlusten niederschlägt von mindestens 10%, allerdings häufig mit einer gewissen Verzögerung..

FMW-Redaktion

Nachdem der Dax gestern Federn lassen mußte, dürfte die Sache heute weniger eindeutig sein! Nachdem gestern der Fokus auf den Tech-Werten lag (Facebook mit dem Daten-Skandal; Uber mit dem tödlichen Unfall eines selbstfahrenden Autos) richtet sich die Aufmerksamkeit nun zunehmend auf die morgige Fed-Entscheidung, vor allem aber auf die Pressekonferenz von Jerome Powell!

Denn da kommt nun Dynamik in die Sache mit dem neuen Fed-Chef, es ist nach seinen Anhörungen vor dem US-Abgeordnetenhaus und US-Senat nun sein erstes Fed-Treffen, dem er vorsitzt. Dementsprechend ist das alles andere als Routine (bei den letzen Pressekonferenzen Yellens bestand die größte Kunst weniger darin, genau zuzuhören, als vielmehr nicht einzuschlafen!).

Natürlich interessieren sich die Märkte für die Frage, wieviele Zinsanhebungen zu erwarten sind von der Fed in 2018 – aber Powell dürfte sich hier alle Türen offen halten. Eigentlich interessanter ist daher die Frage, ob Powell seine Kern-Aussage wiederholt: nämlich dass die Fed eine Gelpolitik macht, die sich nicht an der Volatilität der Finanzmärkte ausrichtet, sprich sich nicht von Kursverläufen die geldpolitischen Handlungen diktieren läßt. Also: macht Powell noch einmal klar, dass der Fed-Put nicht mehr existiert?

Heute dürfte zunächst wenig Richtungsweisendes zu erwarten sein, zumal die ganz großen Aufreger eben noch anstehen: morgen die Fed-Entscheidung, am Freitag (nach aktuellem Erkenntnisstand) die Verkündung von Strafzöllen gegen China. Letzteres wird übrigens in den USA unterschätzt: China werde nur sehr gemäßigt antworten, so der Konsens unter Analysten – aber sie verkennen, dass Peking sein Gesicht verlieren würde als Hegemon in Asien, wenn man nicht entschieden reagieren würde. Mithin sind die Amerikaner also zu optimistisch und zu rationalistisch, weil sie meinen, China habe zu viel zu verlieren – aber sei erkennen nicht, dass es hier nicht um Rationalität geht, sondern um Ehre und Prestige. Und Ehre und Prestige sind eben auch eine Währung – um langfristig sein Gesicht zu wahren, wird China daher bereit sein, kurzfristig stärkere finanzielle Verluste in Kauf zu nehmen!

Das heißt: die Zeichen stehen eher auf Eskalation in Sachen Handelskrieg. Und das schwebt wie ein Damoklesschwert über den Märkten und ist einer der Gründe, warum auch heute die Bäume für die Aktienmärkte wohl nicht in den Himmel wachsen dürften!

Der Dax muß, um wieder Land sehen zu können, über die Zone 12460/80 steigen:


(Chart durch anklicke vergrößern)

Übergeordnet hat der Dax gestern ein „Todeskreuz“ ausgebildet – ein schlechtes Omen, welches sich in schöner Regelmäßigkeit in Kursverlusten niederschlägt von mindestens 10%, allerdings häufig mit einer gewissen Verzögerung..



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