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Dax in Erwartung auf den nächsten Ausbruch?

Es ist täglich immer wieder erstaunlich, in welcher robusten Verfassung sich der Dax befindet. Jede Korrektur auf der Unterseite wird zum Kaufen genutzt. Dabei haben gestern die „5 Wirtschaftsweisen“ (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) wieder einen Rückgang des BIP (Bruttoinlandsprodukt) von 6,5% prognostiziert. Normalerweise geben diese Wirtschaftswissenschaftler nur einmal im Jahr, im November eines jeden Jahres ein Gutachten ab. Anscheinend wurde dieses Szenario jetzt auf jeden Monat ausgeweitet, da die erste Schätzung im März schon ein Rückgang von 4,3% ergeben hat. Eines ist sicher, die vom Staat gut bezahlten Gutachter, irren stets. Auf jeden Fall sieht die wirtschaftliche Zukunft nicht gut aus, auch wenn das BIP in 2021 wieder um 4,2% steigen soll. Sollte dann dieser Trend fortgesetzt werden, wäre der momentane faktische Rückgang des BIP (Bruttoinlandsprodukt) 2022 wieder aufgeholt. Da diese Wirtschaftsweisen noch nie richtig gelegen sind, müssen wir von anderen Voraussetzungen ausgehen.

Wie eingangs schon beschrieben, kann nichts den DAX mehr schrecken. Das viele neuproduzierte Geld, erzeugt die Inflation. Es gibt aber noch einen anderen Faktor, der immer mehr sichtbar wird. Es ist eine gewisse Art der Säuberung oder vielleicht auch Bereinigung weltweit zu erkennen. Die Menschen sind wieder demütiger geworden und fangen wieder an, einfache Dinge zu schätzen. In der Wirtschaft wird auch aufgeräumt. Einige müssen das Feld räumen und die neuen „Kleinen“ haben die Chance, nachzurücken. Es ist eine Umbruchstimmung gegeben. Auch unser monetäres System wird aktuell überdacht. Wir stehen vor einer neuen Zeit. Das spürt auch der DAX. Es wird gekauft und gehofft, dass uns die neue Entwicklung in ein neues Zeitalter führt. Wenn man die Gesamtsituation betrachtet, dann müssen Aktien gekauft werden.

Die Corona-Krise (hier der aktuellste Kommentar von Markus Fugmann) plündert gerade unsere Rentenrücklagen, sofern die von staatlicher Seite je vorhanden waren. Zinsen gibt es auf absehbarer Zeit nicht mehr und der Weltspartag der Sparkassen wird wahrscheinlich bald in den Tag der Investment Fonds unbenannt werden. Dann gibt es für die „Sprösslinge“ ein Zertifikat statt einem Sparschwein. Jetzt kommt noch frisches Geld hinzu und keiner weiß so richtig wohin damit. Auf jeden Fall ist deutlich zu spüren, dass der DAX noch nicht reif für eine Korrektur auf der Unterseite ist. Immer, wenn man davon ausgehen könnte, kommt eine schnelle Umkehr und die „Shorties“ werden ausgebremst. Dies ist kein Markt für Intellektuelle. Hier gilt es Augen zumachen, draufbeißen und Long gehen. Dennoch gilt es, das Money-Management im Auge zu behalten. Im Moment werden trotz dem nicht zu schlagendem Optimismus die DAX Höhen auf Sand gebaut. Der berühmte Tag X wird vermutlich noch kommen. Dieser kann dann zum Kaufen genutzt werden, auch wenn dann die Zukunft anders dargestellt wird.

Kurzfristige Ausblick für den Dax

Der Mittelfristige Ausblick für den DAX ist neutral zu bewerten. Aktuell befindet sich der deutsche Leitindex in einer Seitwärtsphase, die durch die Fibonacci-Linien (grüne Linien) 23,60 und 38,20% oben wie unten begrenzt wird. Der gestrige Anstieg war schon überraschend genug. Somit muss der DAX erst einmal durchatmen. Ein paar Punkte auf der Unterseite sind nur gesund. Aus technischer Sicht sieht es im mittelfristigen Bereich immer noch robust aus. Vielleicht geschieht es heute schon, dass der Widerstand bei 12.462 gebrochen wird. Sollte dies geschehen, dann ist der Weg für den DAX bis zum letzten High bei 12.586 Punkten frei. Aus der heutigen Sicht ist das keine lange Wegstrecke. Wichtig ist nur, dass im Falle einer Korrektur auf der Unterseite die Unterstützung bei 12.394 hält. Ansonsten dreht sich das kurzfristige Chartbild um und es kommt die Untergrenze bei 12.112 ins Spiel. Das würde garantiert viele Stop-Loss-Orders auslösen und keiner könnte dann diese entstehende Dynamik einschätzen. Summa summarum wird dies ein Tag der Geduld werden. Aktuell sind keine großen Bewegungen zu erwarten und blickt man ein wenig in Richtung Horizont, dann wird der DAX noch weiter steigen. Selbst für Wirecard scheint das schlimmste an der Börse überstanden zu sein.

Kursverlauf im Dax

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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13 Kommentare

  1. Der Aktienmarkt war noch nie ein Markt für Intellektuelle. Wenn ich intellektuell Tätigkeiten nach gehen will, dann ist der Aktienmarkt der ungeeigneste Ort, den man sich aussuchen kann. Die Börsen werden nur von Angt, Gier und Geld getrieben. Eine intellektuelle Herausforderung ist das nicht.

  2. Selbst ich, als Wirecard-Leerverkäufer, muss über den letzten Satz lachen.

    PS. Ein guter Analyst, in Ihrem Fall Analystin, sollte Fragen beantworten und nicht stellen.

    In diesem Sinne,

    Lossless

    1. Hallo Lossless, schön von Dir wieder zu lesen. „Das Schlimmste liegt hinter uns“ … Vermutlich aus der Sammlung „Letzte Worte“.
      Auch ich musste darüber lachen.
      Analysten die schon in der Überschrift ein Fragezeichen setzen, kann man nicht ernst nehmen. Es ist das übliche Geschwätz voller „hätte-wäre-könnte und vielleicht“.
      Börsen-Eunuchen: Sie wissen wie es geht ;-)
      Diese Leute sind durchweg ohne eigenes Risiko unterwegs. Um Nassim Taleb zu zitieren – Sie haben kein ‚Skin in The Game‘.
      Und das unterscheidet sie von Leuten wie uns. Wir sind nämlich mit realem Geld und realen Trades aktiv dabei. Wir übernehmen Risiko und Verantwortung für unser Tun und müssen mit jedem einzelnen Cent für unsere Analysen geradestehen.
      Du hast u.a. wirecard geshortet, entgegen dem Mainstream. Und ich habe heute Gold geshortet (beim Preisstand 1790 habe ich August-Calls mit Strike 1940 verkauft, mithin an der zweiten Standardabweichung, Restlaufzeit 34 Tage), ebenfalls entgegen allen tollen Analysen die hier zu lesen sind, und entgegen dem Mainstream. Du kannst Deine Entscheidungen begründen und ich ebenfalls.
      Wir analysieren den Markt auf unsere Weise und unser Ergebnis sind klare Fakten und klare Entscheidungen, die in einen realen Trade münden.
      Am Ende UNSERER Sätze stehen KEINE Fragezeichen.
      Nach so vielen Jahren Börsenerfahrung und Umgang mit ‚Analysten‘ sage ich heute:
      Zeige mir Dein Konto – Zeige mir Deine Trades – Zeige mir Deine Positionen !
      Übrigens ein Rat an jene, die Trading erlernen wollen:
      Gehen Sie nur zu jemandem, der Ihnen sein reales Konto zeigt und jeden Trade und der selber das umsetzt, was er lehrt. Egal ob Optionen, Markttechnik, Rohstoffhandel oder was auch immer.
      Nun freuen wir uns auf weitere unterhaltsame Analysen von Agata und manch anderen :-)
      Viel Vergnügen wünscht der Segler

      1. Guten Abend, @Segler,

        In Bezug auf Wirecard, haben wir im April noch einmal kräftig Leerverkäufe getätigt da wir einen massiven Abwärtstrend berechnet hatten. Auf Twitter waren wir so ziemlich allein mit unserem Engagement und wir haben mehrmals gewarnt in den letzten Wochen. Aber bei Wirecard gab es buchstäblich eine Herdenimmunität, die auch Kritiker und Mahner, regelrecht überrollte in Form von Beleidigungen gepaart mit Größenwahn. Wenn Du mich fragst, eine ganz ungesunde Mischung – gerade dann wenn man sich als Leerverkäufer geoutet hat.

        Journalisten die sich wagten etwas NEGATIVES über Wirecard zu schreiben, unterstellte man umgehend eine Hexenjagd. Dabei hat man die Signale unverständlicherweise nicht hören wollen.

        Auch im DAX möchte man um jeden Preis die Signale überhören. Frei nach dem Motto: „höher, schneller, weiter“ wird gekauft bis zur Besinnungslosigkeit.

        Aber am Ende muss denen eines klar sein: „Geld geht nicht verloren, es wechselt nur den Besitzer.“

        Freundliche Grüße,

        Lossless

        1. @Lossless – wenn du deinen Twitter-Kanal verrätst, würde ich mich glatt bei Twitter anmelden! :-) Gratulation zu den präzisen und treffenden Berechnungen von dir und deinem Team! Bei der Deutschen Bank wart ihr ja schon einmal – wie bei Wirecard – die einsamen Warner vor einem Kurs-Massaker. Schöne Grüße!

          1. @Lausi

            Für ein freundliches Gespräch, auch in Zusammenhang mit den Märkten, nehme ich mir immer gerne etwas Zeit.

            Lossless (@Nanomixes)

          2. Vielen Dank lieber Lossless! :-)

          3. @Lausi

            melde Dich kurz per DM!

            Beste Grüße,

            Lossless

          4. Sehr gerne @Lossless! Da ich mich bei Twitter noch nicht angemeldet habe, dürfte es noch ein Weilchen dauern (da ich auch anderweitig zuweilen recht beschäftigt bin), aber ich werde mich auf jeden Fall demnächst bei dir melden! Bis dahin meine besten Grüße & nochmals Danke! Freue mich schon auf ein Schwätzchen. :-)

  3. Der Dax hingegen stellt keine Fragen. Er bricht einfach aus, ordentlich nach unten. Die AnalystInnen sind ihm egal, ebenso wie mir.

  4. @Zimmermann, genau das ist der Grund warum sehr intelligente und im „normalen“ leben erfolgreiche Menschen an der Börse versagen. An der Börse muss man allesdas machen was einen im normalen Geschäfstleben ruinieren würde. Es ist exakt das gegenteil. Wenn ich im geschäftsleben einen Plan aufstelle und diesen verfolge bis es glasklare Ergebnisse gibt, wird es mir an der Börse zum verhängnis, weil hier die flexibilität das A und O ist. Im Leben geht man nach logischen Grundsätzen, was an der Börse nicht zu finden ist. Daher ist es völlig klar, das man die Börse auch als Caino betrachtet. Denn es ist keine Wissenschaft, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit. Hier gibt es keine 100% Analysen, niemals. Das muss einem klar sein wenn man nicht in der Lage ist, sich diesen Begebenheiten des Marktes zu stellen.

    1. @Roberto, ja, so is es! Wahrscheinlichkeiten und jede Sekunde in der Lage sein, seine Einschätzung zu den Märkten zu ändern. Damit haben 80-90% ihre Probleme und das ist genau der Prozentsatz der an der Börse Geld verliert.

  5. Ausbruch nach unten oder wie?

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