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Dax: In Zeiten der Veränderungen

Die vielleicht wichtigste Lektion für die Anleger besteht darin zu erkennen, dass das Spiel sich verändert hat: was jahrelang galt, gilt jetzt nur noch eingeschränkt! Je eher man das zur Kenntnis nimmt, umso besser - denn die steigenden Anleiherenditen machen Geld teurer und erhöhen damit die Risiken an den Aktienmärkten, deren Treibstoff das billige Geld und üppigste Liquidität war..

FMW-Redaktion

Die vielleicht wichtigste Lektion für die Anleger besteht darin zu erkennen, dass das Spiel sich verändert hat: was jahrelang galt, gilt jetzt nur noch eingeschränkt! Je eher man das zur Kenntnis nimmt, umso besser – denn die steigenden Anleiherenditen machen Geld teurer und erhöhen damit die Risiken an den Aktienmärkten, deren Treibstoff das billige Geld und üppigste Liquidität war. Diese Zeiten sind jetzt erst einmal vorbei, es weht ein neuer Wind!

Damit ist nicht gesagt, dass wir nun schnell in einen Bärenmarkt eintreten! Aber: wir stehen vor Wochen, ja vermutlich sogar Monaten, in denen die Schwankungen, die wir zuletzt gesehen hatten, nicht einfach wieder verschwinden werden! Die Zeiten der kontinuierlichen Anstiege der Wall Street unter minimaler Volatilität sind jetzt vorbei, damit sind neue Allzeithochs in nächster Zeit an den Aktienmärkten auch extrem unwahrscheinlich! Das dürfte bis April/Mai so bleiben, erst dann sind die Chancen gut, dass sich der Strum gelegt hat und sich der Fokus der Märkte wieder auf die verbesserten Margen der US-Unternehmen nach der US-Steuerreform richtet.

Bis dahin muß man aber vorsichtig bleiben – und flexibel im Kopf. Sehr wahrscheinlich ist, dass die Renditen an den Anleihemärkten weiter steigen – und zwar so lange, bis Konsens herrscht, dass die Renditen an den Anleihemärkten weiter steigen, mithin also dann die Gegenbwegung erfolgt, wenn wieder einmal alle zu einseitig positioniert sind. Genau das war ja der Fall an den Aktienmärkten, und das dürfte dazu führen, dass die Aktienmärkte weiter Streß haben werden, weil viele ihre zu einseitige Positionierung reduzieren müssen! Enthebelung ist jetzt das Zauberwort, dazu auch das Wort „Liquidität“: diese wird jetzt tendentiell knapper, und die Aussicht auf Enthebelung ist eigentlich Gift für die Aktienmärkte (im kurz- bis mittelfristigen Zeitfenster).

Was also tun? Unserer Ansicht nach: wenn man davon ausgeht, dass diese Enthebelung kommt, sollte man eher deutliche Erholungen an den Aktienmärkten verkaufen. Man sollte also mit einem Wort das freiwillig tun, was andere gezwungenermaßen tun müssen, um sich zu enthebeln: den Dollar kaufen, zu starke Anstiege an den Aktienmärkten schon deshalb verkaufen, weil andere diese Anstiege zum Abbau ihrer übermäßigen Long-Positionierung nutzen werden!

Zum Dax: der Index dürfte sich wegen des erstarkenden Dollars besser als die Wall Street entwickeln, für die ein starker Dollar ein Problem ist. Besser als der Dax wiederum dürften sich die Aktienmärkte der Euro-Peripherie entwickeln, weil der Ton Deutschlands sich ändern wird, wenn ein SPD-Mann Finanzminister ist (das zeigt sich schon an den Anleihemärkten, wo sich die Anleihen der Euro-Peripherie besser entwicklen als die deutsche Bundesanleihe).

Beim Dax-Chart fällt auf, dass wir es bisher mit einern technischen Reaktion auf den vorherigen Abverkauf zu tun haben, das Bild aber nach wie vor sehr angeschlagen ist. Möglich ist ein Anstieg zum nächsten größeren Widerstandsbereich bei 12645 Punkten, vielleicht sogar bis 12880. Aber die größeren Chancen in den nächsten Wochen liegen auf der Unterseite, vor allem wenn die 12340/50 und die 12140er-Marken brechen sollten..


(Chart durch anklicken vergrößern)



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