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Dax: Jede Menge Belastungsfaktoren, aber kein Einbruch – Chartanalyse

Dax: Jede Menge Belastungsfaktoren, aber kein Einbruch - Chartanalyse

Eine Schreckensmeldung nach der anderen prasselt derzeit auf den Dax und die Aktienmärkte ein. Sei es der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation, eine bevorstehende Energiekrise oder die Rezessionssorgen – Belastungsfaktoren gibt es derzeit zuhauf. Trotzdem will der Leitindex nicht so recht nachgeben. Besteht also die Chance auf eine Fortsetzung der Erholung oder geht es jetzt doch wieder abwärts? So wie es derzeit aussieht, ist die dynamische Erholungsrally seit dem Märztief zu Ende gegangen. Das bedeutet aber nicht, dass die Bullen die Flinte ins Korn werfen müssen. Die massive Barriere zwischen 14.800 und 15.000 Punkten bleibt aber auch in dieser Woche das Maß aller Dinge. Allerdings ist darunter alles möglich.

Die vergangene Woche konnte der Dax zwar mit einem Plus von einem Prozent beenden, allerdings hat er dabei eine bärische Wochenkerze im Chart hinterlassen. Noch ist der kurzfristige Aufwärtstrend intakt, Anleger sollten jedoch das Vorwochentief bei 14.371 im Auge behalten. Ein nachhaltiger Rutsch darunter könnte weiteres Korrekturpotenzial freisetzen.

Chancen und Risiken

Dax-Händler müssen sich derzeit mit diversen Belastungsfaktoren auseinandersetzen, einer davon ist der fortwährende Krieg in der Ukraine. Trotz der angeblichen Annäherung von Vertretern aus der Ukraine und Russland bei der letzten Verhandlungsrunde in der Türkei, scheint sich das Kriegsgeschehen beständig fortzusetzen. Daher nehmen auch die Forderungen nach neuen Sanktionen gegen Russland zu. Dies sorgt bei den Marktteilnehmern für Nervosität und belastet damit den Dax und Konsorten. Noch mehr Sanktionen erhöhen folglich das Risiko, dass sich die Energiekrise in Europa weiter zuspitzt. Denn bei einem möglichen Gas-Embargo würde die Energie-Versorgung abreißen und die Wirtschaft schwer treffen. Zudem ist immer noch nicht geklärt, wie die deutschen und europäischen Gaskonzerne mit dem neuen Dekret aus Russland umgehen. Solange keine Besserung in Sicht ist, dürfte die Nachrichtenlage rund um den Ukraine-Konflikt die Märkte weiterhin auf Trab halten.

Neben dem Ukraine-Krieg sorgt ebenfalls die historisch hohe Inflation in Europa und den USA für steigende Zinserwartungen der Anleger. Angesichts der galoppierenden Inflation schließen Ökonomen dies- und jenseits des Atlantiks zweistellige Raten nicht mehr aus. In manchen europäischen Ländern wurden diese sogar schon erreicht. Damit stellen diese einen weiteren Belastungsfaktor für die globalen Aktienmärkte dar. Gleichzeitig trübt sich die Wirtschaftsleistung ein. Erste Indikatoren deuten bereits auf eine bevorstehende Rezession hin, auch ein Stagflations-Szenario ist denkbar. Kein leichtes Unterfangen für die Notenbanken, denn die hohe Inflation zwingt sie schleunigst zu reagieren.

Schlechte Stimmung stützt

Auf der Habenseite steht für den Dax nicht allzu viel. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar technische Indikatoren, die unterstützend wirken. Vor allem die eingetrübte Stimmung und die erhöhte Absicherungsquote sprechen gegen einen deutlichen Ausverkauf. Laut der Sentimentanalyse sind dies Kontraindikatoren, die als Auffangnetz fungieren könnten. Auch aus saisonaler Perspektive sieht es gut aus. Statistisch weist der Dax nämlich bis Ende April ein starkes saisonales Muster auf. Es ist die Zeit in der die Bullen typischerweise nochmal Gas geben, bevor das Sommerloch einkehrt.

Dax: Blick auf den Chart

Nicht nur in fundamentaler Hinsicht haben sich die Perspektiven zuletzt im Dax eingetrübt. Der Blick auf den Chart mahnt genauso zur Vorsicht. Mit dem Erreichen der Widerstandszone bei 14.800/15.000 Punkten könnte die Rally vorbei sein. Solange der Leitindex nicht über die Barriere ausbricht, besteht weiterhin die Gefahr einer Ausweitung der Konsolidierung. Ein nachhaltiger Bruch des Vorwochentiefs bei 14.372 Punkten könnte den Dax in Richtung der wichtigen Unterstützung bei rund 14.100 Punkten führen. Hier könnte er Halt finden und anschließend eine Seitwärtsrange zwischen 14.100 und 14.600 Punkten etablieren.

Unterhalb der psychologischen 14.000er Marke wäre zuerst mit einem Gap-Close bei 13.917 Punkten zu rechnen. Wenn die runde Marke nicht zurückerobert wird, rückt die Zone zwischen dem 50% Retracementlevel bei 13.690 und dem Tief vom 15.03. bei 13.577 Zählern in den Fokus. Dementgegen bleibt es für die Bullen die wichtigste Aufgabe die horizontale Widerstandszone bei 14.815 und das lokale Hoch bei 14.925 Punkten zu überwinden. Bei einem nachhaltigen Ausbruch über 15.000 Punkte könnte der Dax die lokalen Hochpunkte zwischen 15.440 und 15.730 Punkten anpeilen.

Dax Chart: Ukraine-Krieg, Inflation, etc - Warum kein Einbruch?

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