FMW-Redaktion
Nachdem der Dax seit dem Tiefpunkt am ersten Handelstag fast 700 Punkte ohne nennenswerte Korrektur absolviert hat, werden nun weitere Anstiege mühsamer – das hat der gestrige Handelsverlauf beim deutschen Leitindex schon gezeigt. Der Dax, der den Rückstand zu seinem Leitstern S&P 500 aufgeholt hat, steht nun vor einer vergleichsweise großen Hürde, an der er gestern noch gescheitert war: der Bereich 13410/15 Punkte:
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Sollte der Dax auch diese Hürde nehmen, kommt schon das Allzeithoch bei 13537 Punkte in den Blick – und man kann vermuten, dass dem einen oder anderen dann ein bißchen mulmig werden wird. Das kann auch für die Leitbörse in den USA gelten, bei der so ziemlich alles an Extrempunkten angelangt ist: die euphorische Stimmung, die Positionierungen etc. etc.
Und nun steht der nächste große Trigger an mit der US-Berichtssaison: die Erwartungen sind extrem hoch, gleichzeitig die Stimmung extrem euphorisch. Wenn man da eins und eins zusammen zählt, ist es nicht so furchtbar unwahrscheinlich, dass auch am US-Markt die Bäume nicht mehr ungebremst in den Himmel wachsen. Eine Korrektur wäre alles andere als eine Sensation, auch wenn man sich das angesichts der Kursverläufe derzeit kaum vorstellen kann. Aber bekanntlich ändert sich nichts so schnell wie die Lage – und eine Änderung der Lage wäre etwa die durchaus mögliche Erkenntnis, dass die Kurse zu schnell gestiegen sind und damit der Realität weit enteilt sind – weil die Zahle derUS-Unternehmen so glänzend dann auch wieder nicht sind!
Vermutlich wird sich eine solche Korrektur, die überfällig und mehr als gesund wäre, erst dann einstellen, wenn es einen Grund gibt. Das kann die US-Berichtssaison sein, das kann etwas sein, was wir jetzt noch nicht wissen oder sehen. Es kann aber auch sein, dass die Kurse unter der schieren Wucht der vorherigen Anstiege nachgeben – weil so ziemlich alle schon voll investiert sind.
Möglich ist auch, dass etwa internationale Investoren sich nun langsam sagen: die US-Märkte sind schon extrem teuer, europäische Indizes sind das deutlich weniger, also lasst uns mal ein bißchen umschichten. Sollte der Euro weiter nachgeben, wäre das vielleicht ein guter Anlaß bzw. ein Auslöser..
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