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Chartanalyse Dax: Kommt erst die Erholung und dann neue Jahrestiefs?

Dax: Kommt erst die Erholung und dann neue Jahrestiefs?

Der Dax ist am Montag wegen des russischen Gas-Stopps mit herben Verlusten in die neue Woche gestartet. Am Freitag schloss der Deutsche Aktienindex noch über der Marke von 13.000-Punkten bei 13.050 Zählern, um am Montag bis auf ein vorläufiges Tagestief bei 12.617 Punkten abzustürzen. Der Auslöser des 400-Punkte-Rutsches war die Meldung am Freitag, dass Gazprom die Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline auf unbestimmte Zeit aussetzt. Damit steigt der Druck auf Deutschland, die Gasversorgung im Winter aufrechtzuerhalten.

Für die Aktienmärkte war die Meldung auf jeden Fall ein Stimmungskiller. An den US-Börsen kam es ebenfalls zu heftigen Kursverlusten. Der Dow Jones fiel von einem zwischenzeitlichen Plus von 1,2 Prozent auf ein Minus von 1,5 Prozent, in Punkten ausgedrückt ging es rund 850 Punkte abwärts. Im Gegensatz zum Dax, der aktuell 2,30 Prozent im Minus liegt, fielen die Verluste an den US-Börsen mit etwas über einem Prozent deutlich geringer aus. Das liegt vor allem daran, dass Europa von der Energiekrise verhältnismäßig stärker betroffen ist.

Die fundamentalen Aussichten sind stark eingetrübt

Die Belastungsfaktoren für den Deutschen Aktienindex sind weiterhin zahlreich und ausgeprägt. Neben der rekordhohen Inflation und der Straffung der Geldpolitik stellt sich die Energiekrise als immer größeres Problem heraus. Nach dem Gas-Stopp fürchten Ökonomen nun erst recht einen Wirtschaftsabschwung in der Eurozone. Die hohen Energiepreise dürften schließlich die Inflation weiter anheizen. Folglich geraten die Notenbanken noch stärker unter Druck, wodurch sie einen noch restriktiveren Kurs einschlagen müssen.

Dieses Szenario haben die Anleger zuletzt wieder in die Dax-Kurse eingepreist. Das nächste wichtige Event findet am Donnerstag statt, dann verkündet die EZB ihre Zinsentscheidung. Angesichts einer Inflation von 9,1 Prozent im Euroraum rechnen Experten mit einem „Jumbo-Zinsschritt“ von 75 Basispunkten. Dax-Anleger sollten sich den Termin also im Kalender anstreichen, es könnte Bewegung in den deutschen Aktienmarkt bringen.

Dax: Blick auf das übergeordnete Chartbild

Der Deutsche Aktienindex ist charttechnisch deutlich angeschlagen. Seit dem Verlaufshoch am 16. August bei 13.948 Punkten geht es für den Dax stetig abwärts. Am Donnerstag markierte er schließlich ein Tief bei 12.603 Punkten. Dieses Tief hat er im heutigen Handel erneut getestet. Bisher hält der Index die Unterstützungszone und versucht sich an einer Erholung. Da die US-Börsen heute geschlossen sind, ist nicht mit großen Sprüngen zu rechnen.

Unter 13.050 Zählern bleibt der Dax anfällig für weitere Kursverluste. Hält er jedoch die wichtige Unterstützung bei rund 12.600 Punkten, könnte sich die Erholung fortsetzen. Sogar ein Gap-Close bei 13.050 Zählern wäre im Laufe der Handelswoche denkbar. Der Deutsche Aktienindex ist kurzfristig überverkauft, daher wäre eine Gegenbewegung keine Überraschung.

Saisonal befindet sich der Dax in einer schwierigen Zeit. Der September gilt statistisch als der schlechteste Börsenmonat. Sollten die Bären also nochmal Druck machen und die Unterstützung bei 12.600 Punkten durchbrechen, scheint ein Test der Jahrestiefs bei 12.400 Punkten unvermeidlich. Der Doppelboden aus dem März bei 12.438 und dem Juli-Tief bei 12.390 ist aus technischer Sicht extrem wichtig. Der Bruch der Unterstützung würde nämlich Kurse unter 12.000 Punkte sehr wahrscheinlich machen.

Deutscher Aktienindex: Chartanalyse - Gas-Stopp belastet

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