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Dax: Kursziel erreicht!

Die Hoffnung auf die Fed dürfte die Märkte heute noch einmal stützen - aber wenn Powell sich heute auch nur hawkish räuspert..

Nach der langen Rally hat der Dax nun das Kursziel aus der Erholung seit Ende Dezember erreicht:

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Chart: northmantrader.com

Übergeordnet ist der Dax damit weiter angeschlagen, ist die riesige Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die sich im Herbst 2018 mit dem Bruch der Nackenlinie der SKS-Formation bei 11830 Punkten aktiviert hatte, nach wie vor intakt.

Dabei stieg der Dax gestern ziemlich exakt an eben diese Nackenlinie:

Und nun? Der Aufwärtstrendkanal war sehr steil (siehe oberen Chart), dementsprechend droht nun bei Herausfallen aus diesem Aufwärtstrendkanal kurzfristig Ungemach! Für dieses Ungemach könnte auch das Dax-Schwergewicht Bayer sorgen – die Bayer-Aktie heute -10% nach einem Glyphosat-Urteil gegen Monsanto (dazu später ein gesonderter Artikel).

Rettet die Wall Street nun den deutschen Leitindex? Bekanntlich – und das hat die Fed selbst untersucht und festgestellt – sind die 24 Stunden vor einer Fed-Entscheidung statstisch auffallend positiv (seit dem Jahr 1994 legte der S&P 400 durchschnittlich +0,5% zu). Die Fed-Tage zählen zu den großen Treibern an der Wall Street – auch heute?

Besser wäre es für die Bullen! So hat ein humoriger Twitter-Kommentar gestern formuliert: wenn Powell sich heute auch nur hawkish räuspert, würde der S&P 500-Future wegen limit down vom Handel ausgesetzt werden. Die Erwartungen an die US-Notenbank sind nämlich enorm hoch, genauer gesagt enorm dovish.

Und es wäre für der derzeit allgegenwärtige Begeisterung, wenn heute gleich der nächste Eimer kalten Wassers über die erhitzten Köpfe geschüttet würde, nachdem gestern die Aussagen des US-Handelsminieriums die überaus ambitionierten Hoffnungen des Marktes auf einen schnellen Deal zwischen den USA und China heftig abgekühlt hatten. Da will man doch nicht auch noch die zweite heilige Hoffnungs-Kuh geopfert sehen, nicht wahr?

Also muß die Fed, muß Powell heute wirklich liefern. Liefern in diesem Kontext meint: den Plan für das schnelle Ende der Bilanzreduzierung vorlegen, die Zinserwartung deutlich stauchen (am besten nur noch eine Zinsanhebung für die Jahre 2019 und 2020 prognostizieren), gleichzeitig aber den Märkten versichern, dass die US-Konjunktur nach wie vor sehr robust sei. Weswegen man ja die plötzliche Wende in der Geldpolitik macht, nicht wahr?

Mit anderen Worten: die Hoffnung auf die Fed dürfte die Märkte heute noch einmal stützen, aber wenn die Fed nicht liefert, erleben wir einen Crash der Hoffnung..

 

Foto: Deutsche Börse AG



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1 Kommentar

  1. Powell steckt in der Zwickmühle! Er weiß, er muss liefern, was er eigentlich nicht liefern sollte. Aber der Irrglaube an die unendliche Macht des billigen Geldes ist aus den Köpfen so vieler Marktteilnehmer nicht herauszubringen. Was zeigt, wie kleingeistig doch die Masse ist und sogar viele angebliche Experten glauben an den fortdauernden Segen niedriger Zinsen. Sie können nicht erkennen, dass dieses Schmiermittel der Wirtschaft nur zeitlich begrenzt und nur in bekömmlicher Dosierung eingesetzt werden darf. Es ist wie mit einem Patienten, der ein Schmerzmittel in immer größeren Mengen einnimmt in dem Glauben, die hinreichend bekannten Nebenwirkungen würden bei ihm nie eintreten. Auch deutliche Warnzeichen (so der Crash im Dezember) ignoriert er. Im Zweifel ist er davon überzeugt, immer noch rechtzeitig aussteigen zu können. Tatsächlich ist das dem einen oder anderen auch schon gelungen, die breite Masse kann ihrem Schicksal allerdings nicht entgehen.

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