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Dax: Kursziele auf der Oberseite

Man hat sich an die Hiobsbotschaften gewöhnt und will wieder das Positive sehen - über vorübergehende Schadensbegrenzung..

Der Dax dürfte vor einer erneuten Korrektur erst noch seine Kursziele auf der Oberseite abarbeiten – und damit zunächst seine Erholung fortsetzen. Seit dem Bruch des Abwärtstrendkanals im Bereich der 10600er-Marke hat der Dax nun eine gewisse Dynamik auf der Oberseite frei gesetzt:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Angesichts der verbesserten technischen Ausgangslage sollte der Dax nun auf der Oberseite noch einige Ziele erreichen: zunächst der Bereich 10980 Punkte (das Verlaufshoch aus dem Dezember nach dem vorherigen Abverkauf), dann der Bereich 11100 (untere Gap-Kante des großen Abwärts-Gaps von Anfang Dezember) und schließlich vielleicht sogar noch die 11200er-Zone (obere Kante desselben Abwärtsgaps).


(Chart durch anklicken vergrößern)

All das ist übergeordnet nur Schadensbegrenzung, nachdem so viel Porzellan seit Juni letzten Jahres zerschlagen worden ist. Man hat sich aber nun an die Hiobsbotschaften in Sachen (deutscher und europäischer) Konjunktur gewöhnt und will wieder das Positive sehen. So gestern etwa bei den deutschen Autowerten, die besonders erfreut über die Gespräche zwischen den USA und China reagierten und damit es dem Dax ermöglichten, die Lücke zum S&P wieder zu schließen:


(Chartvergleich Dax und S&P; Dax schwarz; Chart durch anklicken vergrößern)

Die Probleme sind aber nicht vom Tisch, sondern nur (wohl kurzfristig) ausgeblendet:

– was wird mit dem Brexit?

– haben die Gespräche in Sachen Handelskrieg zwischen den USA und China wirklich eine realistische Perspektive?

– reicht der Abschwung der Weltwirtschaft, um die Fed zu einem anderen Kurs zu bewegen, wenn die Daten aus den USA noch einige Zeit besser sein werden sind als im „Rest der Welt“ (wovon aufgrund des Steuer-Stimulus auszugehen ist)

– eigentlich können die US-Unternehmen in Sachen Ausblicke bei der nun anstehenden US-Berichtssaison nur enttäuschen..

Man könnte die Reihe weiter fortsetzen. Aber die Rede Powells am Freitag scheint den Märkten eine Zentner-schwere Last von den Schultern genommen zu haben, man hat jetzt das Gefühl, dass die Fed nicht mehr ein Gegenspieler ist, sondern eher ein neutraler Schiedsrichter. Damit ist ein zentraler Grund der Dezember-Panik entfallen oder zumindest gemildert.

Aufgrund der veränderten Wahrnehmung der Märkte, die derzeit schlicht für negative Botschaften unempfänglicher sind – was eine gewisse Logik hat, nachdem sie zuvor so extrem negativ gestimmt waren – ist davon auszugehen, dass der Aufwärts-move noch nicht beendet ist. Rücksetzer sind möglich und wahrscheinlich, diese dürften aber zunächst nicht mehr die Dyanmik aus dem Oktober und Dezember des letzten Jahres aufweisen..

 

Von 名古屋太郎 – 投稿者が撮影。PENTAX K10D + smc PENTAX-A 1:1.2 50mm, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10946701



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