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Dax: Nächster Aufwärtsschub

Heute ist wohl erst einmal Party angesagt, der Index dürfte das Doppel-Top aus dem Juli bei 12670/75 Punkten anlaufen. Der Index kann sich also wohl am besten entwickeln vor den Event-Risiken Fed und Bundestagswahl - aber dann werden die Karten neu gemischt!

FMW-Redaktion

Nachdem es zu Beginn der letzten Woche impulsiv nach oben gegangen war für den Dax und der Rest der Woche dann dieser Zugewinn „verwaltet“ worden war, erleben wir nun offenkundig den zweiten Aufwärtsschub. Der X-Dax startet bereits mit einem Aufwärts-Gap in den Handel und überbietet dabei das Hoch aus der Vorwoche:

Unterstützung hat der Index zunächst durch den neuen Rekordschluss des S&P500, der endlich die psychologisch wichtige Marke von 2500 Punkten erreicht hat. Dazu sehr freundliche asiatische Märkte: Japan heute geschlossen, aber dennoch Yen-Schwäche, weil Ministerpräsident Abe am Wochenende Neuwahlen noch im Oktober angekündigt hatte. In China gute Stimmung, weil klar ist, dass vor dem 18.Oktober und dem dann beginnenden Parteikongreß Chinas Führung keine Marktturbulenzen dulden wird.

Treibstoff der aktuellen Bewegung ist der Glaube des Marktes, dass die Fed angesichts der zuletzt sehr schwachen Daten (auch durch die Hurrikanes Harvey und Irma) nicht im Dezember die Zinsen anheben wird. Aber die Frage ist, ob diese Annahme wirklich stimmt. Denn es ist nun davon auszugehen, dass durch die Folgwirkungen der Naturkatastrophen die Inflation in den USA weiter steigen wird. Zudem ist der Dezember noch sehr weit weg, die Bilder aus Houston und Florida werden bis dahin längst verblaßt sein und für die Fed wohl nicht mehr Grundlage einer Entscheidung sein.

Dazu kommt, dass die US-Notenbank mit guter Wahrscheinlichkeit schon auf ihrer aktuellen Sitzung die Reduzierung der Bilanzsumme beschließen wird. Damit beginnt die Reduzierung von Liquidität, und es war vor allem die durch die Fed gespendete Liquidität, die den Aktienmärkten zu ihren Hochs verholfen hat.

Die zweite große Unbekannte ist die Bundestagswahl. Was die Märkte noch nicht auf dem Schirm haben, ist das Gerangel nach der Wahl: es wird dann wohl nicht ganz einfach, eine Regierung zu bilden, und sollte die FDP an einer dann doch gebildeten Regierung beteiligt sein, hat das große Auswirkungen auf die Europa-Politik. Denn mit der FDP wird die deutsche Haltung in Sachen Hilfe für die Euro-Peripherie härter und weniger kompromißbereit. Und das wiederum wäre die Basis für politische Unsicherheit, die auch den Dax stark tangieren würde!

Aber heute ist wohl erst einmal Party angesagt, der Index dürfte das Doppel-Top aus dem Juli bei 12670/75 Punkten anlaufen. Der Index kann sich also wohl am besten entwickeln vor den Event-Risiken Fed und Bundestagswahl – aber dann werden die Karten neu gemischt!



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1 Kommentar

  1. Denn mit der FDP wird die deutsche Haltung in Sachen Hilfe für die Euro-Peripherie härter und weniger kompromißbereit.
    Aber auch nur wenn man davon ausgeht, dass die FDP nicht mehr aus lauter Abnickern und Ja-Sagern wie unter Rösler besteht.

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