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Wochenausblick Dax: Zinsentscheide werfen Schatten voraus – Nervosität steigt

Dax: Zinsentscheide werfen Schatten voraus - Nervosität steigt
Dax Buy & Sell. Grafik: Viktor-Prazis-Freepik.com

Der Auftakt in den saisonal schwierigen Börsenmonat ist missglückt, der Dax verlor in der ersten Septemberwoche rund 3,3 Prozent. Die Volatilität hat wieder zugenommen und dürfte auch nicht so schnell nachlassen. Denn in der neuen Woche stehen sowohl wichtige makroökonomische als auch geldpolitische Ereignisse an, die für Unruhe sorgen könnten. Dabei liegt das Augenmerk der Marktteilnehmer besonders auf den frischen US-Inflationsdaten und der Zinsentscheid der EZB. Die Zinspolitik bleibt in den kommenden zwei Wochen das bestimmende Thema an den Aktienmärkten, da nach der EZB auch die US-Notenbank Fed über die Zinsen entscheiden wird.

Nach der rasanten Rallye von fast 2.000 Punkten am Stück ging es für die Aktien im Dax zuletzt wieder abwärts. Durchwachsene Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag belasteten die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks. Der Dax rutschte 1,5 % auf 18.301 Punkte ab, wobei der Leitindex im nachbörslichen Handel angesichts schwacher US-Börsen seine Verluste ausbaute. Am Montag deutet sich im vorbörslichen Handel jedoch eine Erholung an. Alle Augen sind nun auf die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag gerichtet, bevor eine Woche später die Fed ihre Entscheidung verkündet.

Kleine oder große Zinssenkung?

Die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen um 25 Basispunkte senkt, da sich die Inflation zuletzt in Richtung des 2%-Ziels abgekühlt hat. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB gilt an der Börse als eingepreist, genauso wie die bevorstehende Zinsende der Fed. Doch im Gegensatz zu der Fed, ist das Überraschungspotenzial der EZB-Sitzung eher gering. Viel spannender ist weiterhin die Frage, wie aggressiv die Fed in der kommenden Woche die Zinsen senkt. Es steht viel auf dem Spiel für die US-Notenbank.

Die Tendenz geht zwar zu einer Senkung um einen Viertelpunkt, aber auch ein Jumbo-Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkte ist nicht ausgeschlossen. Auch weil der jüngste US-Arbeitsmarktbericht für August etwas schwächer ausfiel als erwartet. Eine Abkühlung der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes zeige sich immer deutlicher. Einfluss auf den Fed-Zinsentscheid dürfte auch die Inflation haben. Die bevorstehenden US-Verbraucherpreisdaten, die am 11. September veröffentlicht werden, könnten demnach einige Anleger nervös machen. Die Kursschwankungen im Dax und an den US-Aktienmärkten dürften vorerst hoch bleiben, je näher die Zinsentscheide der Zentralbanken rücken.

Dax: Übergeordnetes Bild

Mit dem Rutsch unter die wichtige Unterstützung bei 18.350 Punkten ist die Börsenampel im Dax wieder auf Gelb gesprungen. Im berüchtigten und meist schwachen Börsenmonat September wird es für den Index in der neuen Woche darauf ankommen, weitere wichtige Unterstützungen zu verteidigen. Nach seinem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch bei 18.990 Punkten ist der deutsche Leitindex in den Korrektur-Modus übergegangen. Von seiner fast 2.000-Punkte-Rallye hat er bereits ein Drittel wieder eingebüßt. Dabei fiel er sogar unter die für den mittelfristigen Trend wichtigen 50-Tage-Linie, die aktuell bei 18.371 Zählern verläuft. Händler sollten zunächst das 38,2% Fibo-Retracement bei 18.239 Punkten im Auge behalten. Kommt die Abwärtsbewegung an dieser Stelle nicht zum Erliegen, so dürfte die runde Marke von 18.000 Punkten in den Fokus rücken.

Dax: Korrektur hat Fahrt aufgenommen

Long: Der Dax hat am Freitag im nachbörslichen Handel sowohl die 161er Extension (18.249) einer möglichen ABC-Korrektur abgearbeitet als auch das 38er Fibo (18.239) erreicht, folglich könnte die Abwärtsbewegung zunächst beendet sein und eine Erholung anstehen. Der Leitindex zeigt sich im vorbörslichen Handel etwas erholt. Im Bereich der EMA50 bei 18.372 und der Horizontalen 18.418 warten jedoch schon die ersten Hürden auf ihn. Erst bei einem Ausbruch darüber könnte der Index zusätzliches Erholungspotenzial bis 18.498 freisetzen. An dieser Marke beginnt allerdings eine potenzielle Widerstandszone, die bis 18.539 reicht. Hier könnte eine Richtungsentscheidung fallen. Der Stundenchart würde sich weiter aufhellen, wenn es zu einem Anstieg über das Freitag-Hoch bei 18.607 kommt.

Short: Unterhalb von 18.418 bleibt der Dax anfällig für weitere Rücksetzer. Händler sollten das Freitag-Tief 18.301 im Auge behalten. Solange er das Tief verteidigt, besteht die Chance auf einen Boden. Ein Rutsch darunter dürfte ihn hingegen bis an die Zone um 18.249/239 führen. Darunter würde sich das Chartbild weiter eintrüben. Der nächste Anlaufpunkt wäre das Gap bei 18.183.

Dax-Korrektur vor den Zinsentscheiden der EZB und Fed

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

18.301 – Tagestief 06.09.

18.249 – 161,8% Extension ABC-Korrektur (18.990 – 18.531)

18.239 – 38,2% Retracement (17.024 – 18.990)

18.183 – Gap 15.08.

18.035 – Horizontale (D1)

18.007 – 50% Retracement (17.024 – 18.990)

17.953 – Tief 14.06.

17.775 – 61,8% Retracement (17.024 – 18.990)

Dax Widerstände (WS):

18.372 – 50-Tage-Linie (EMA)

18.394 – Pivot Punkt

18.498 – Hoizontale

18.514  – Pivot R1

18.539 – Horizontale

18.598 – Zwischenhoch

18.607 – Tageshoch 06.09.

18.652/674 – Horizontale

18.677 – Tageshoch 05.09.

18.747 – Gap 03.09.

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