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Dax: Neue Zuversicht und alte Sorgen – die Vola bleibt hoch

Dax: Neue Zuversicht und alte Sorgen - die Vola bleibt hoch

Die neue Woche liefert alles, um den Dax weiter auf Trab zu halten. Neben der Fed-Entscheidung stehen ebenfalls wichtige Konjunkturdaten sowie der große Verfall am Freitag auf der Agenda. In erster Linie sind es aber die Nachrichten aus der Ukraine, die die Volatilität hochhalten. Das zeigt sich auch zum Wochenauftakt, denn neue Zuversicht bei den Verhandlungen lassen den Dax höher in die neue Woche starten. Der Konflikt in der Ukraine und seine Folgen für die Weltwirtschaft schweben aber weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Umso länger der Krieg andauert, desto verheerender werden die Auswirkungen sein. Der Konflikt sowie die daraus resultierenden Sanktionen wirken sich nicht nur belastend auf die Lieferketten aus, sondern lassen die Energie- und Rohstoffpreise dramatisch ansteigen. Infolgedessen dürfte sich die seit Monaten ausufernde Teuerung weiter beschleunigen, wodurch die Notenbanken zum Handeln gezwungen sind.

Der Weltwirtschaft droht im besten Fall eine Stagflation, aber auch eine erneute Rezession scheint durchaus möglich. Vor allem in Europa sieht es düster aus, da man unter den Folgen des Ukraine-Krieges stärker leidet. Dem deutschen Aktienmarkt stehen also schwierige Zeiten bevor. Da die Börse keine Einbahnstraße ist, wird es zwar immer wieder zu impulsiven Erholungsversuchen kommen. Allerdings müssen sich Dax-Anleger darauf einstellen, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Kurseinbrüchen kommen kann.

Kurzfristig gibt es aber aus technischer Sicht Hoffnung. Mit dem Wochenschluss über der wichtigen horizontalen Unterstützungszone bei 13.600 Punkten hat der Dax ein Lebenszeichen gesendet. Kann er sich in den kommenden Tagen über 13.600 bis 13.200 Zählern festsetzen, dann könnte sich die Erholung ausweiten. Unterhalb von 13.000 Punkten droht jedoch ein Test der März-Tiefs bei 12.450 Punkten.

Rückblick

Der Dax hat sich am Freitag einmal mehr von Hoffnungen auf eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg beflügeln lassen. Auslöser waren Aussagen von dem russischen Präsidenten Putin, der gewisse „positive Entwicklungen“ in den Gesprächen mit den Verhandlungsführern der Ukraine sieht. Allein die Meldung hat ausgereicht, um den Dax innerhalb von 10 Minuten um mehrere hundert Punkte springen zu lassen.

Die zwischenzeitliche Euphorie war aber schnell verflogen, denn so richtig trauen die Marktteilnehmer den Worten des russischen Präsidenten nicht. Seine Taten sprechen nämlich eine andere Sprache, diese weisen eher auf eine weitere Eskalation hin. Das deutsche Börsenbarometer knickte nach dem Spike wieder ein und schloss den Handelstag schließlich bei 13.628 Zählern. Damit stand immer noch ein Plus von 186 Punkten (1,38%) zu Buche. Unter dem Strich legte der Deutsche Aktienindex auf Wochenbasis um vier Prozent zu. Der Handel ist derzeit von einer hohen Volatilität geprägt, daher müssen Händler je nach Nachrichtenlage mit starken Kursschwankungen in beide Richtungen rechnen.

News und Konjunkturdaten

Konjunkturseitig stehen in dieser Woche diverse Stimmungsbarometer im Fokus. Diese könnten demnach Hinweise liefern, inwieweit sich der Ukraine-Konflikt auf die Zahlen auswirkt. Dax-Händler richten am Dienstag zuerst den Blick auf die ZEW-Konjunkturerwartungen. Analysten erwarten einen drastischen Rückgang von zuvor 54,3 auf nur noch 10 Punkte für den März. Am Freitag folgen dann noch die US-Frühindikatoren. Bevor am Mittwoch mit dem Fed-Event das Highlight der Woche auf dem Terminplan steht, blicken Anleger zunächst auf die am Dienstag kommenden US-Erzeugerpreise. Zudem legen die Dax-Unternehmen E.ON, RWE und Vonovia ihre Firmenbilanzen vor. Händler sollten außerdem im Hinterkopf haben, dass am Freitag der große Verfall ansteht. Am sogenannten Hexensabbat verfallen Futures und Optionen auf Einzelaktien und Indizes, dies führt im Vorfeld häufig zu starken Kursschwankungen.

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Zum Wochenauftakt notiert der Dax höher und dürfte mit einem Gap-Up starten. Die ersten Ziele befinden sich bei 13.829 und 13.846. Ein Anstieg darüber könnte den Index nochmal in Richtung Freitagshochs bei 13.910 und 13.944 bringen. Oberhalb des Verlaufshochs bei 13.993 wären sogar Kurse bis 14.067, 14.215 sowie 14.323 möglich.

Unterhalb der Unterstützung bei 13.693/677 könnte jedoch der Abwärtsdruck zunehmen. Dann dürfte zuerst das Gap bei 13.628 geschlossen werden. Findet der Dax hier keinen Halt, dann rückt das Verlaufstief bei 13.528 in den Fokus. Dort liegt zudem das 61er Retracement. Diesen Bereich sollte er halten, ansonsten trübt sich die Lage wieder ein. Ein Rutsch unter das Freitagstief bei 13.407 dürfte den Druck erhöhen und den Kurs in Richtung des Verlaufstiefs bei 13.273 führen.

Dax Ausblick: Volatile Woche voraus - Fed, Ukraine und Hexensabbat

Dax Unterstützungen (US)

13.693/677 – US-Zone

13.628 – SK 11.03.

13.528 – 61,8% Retr. (13.273-13.944)

13.407 – Tagestief 11.03.

13.341 – Tagestief 10.03.

13.273 – Verlaufstief

13.199 – Tagestief 09.03

13.151 – Punkt 1 Bodenbildung

13.000 – psychologische Marke

12.831 – Gap 08.03.

Dax Widerstände (WS):

13.829 – Tageshoch 10.03.

13.846 – Zwischenhoch

13.944 – Tageshoch 11.03.

13.993 – nachbörsliches Hoch

14.067 – mehrfacher WS

14.114 – Tageshoch 02.03.

14.215 – horizontaler WS

14.323 – 161,8% Ext. Bodenbildung

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