FMW-Redaktion
Es geht beim Dax nicht vor und nicht zurück derzeit – der Index hält sich in einer recht engen Handelsspanne und pendelt bislang reichlich ziellos in eben dieser Spanne. Nicht viel anders das Bild an den US-Märkten, wobei auffällt, dass beim Dow Jones jede ernsthafte Annäherung an die ominöse 20.000er-Marke sofort wieder heftig abverkauft wird – so wie einmal mehr gestern, als dann eine scharfe Korrektur folgte, bevor sich die Märkte zum Handelsende hin wieder erholten. Es ist derzeit scheinbar eine Patt-Situation für die Aktienmärkte, doch sollte die starke Erholung bei den US-Anleihen zu denken geben – wenn das Gerede um die große Rotation von Anleihen in Aktien stimmen sollte.
Die Musik spielt derzeit ohnehin an den Devisenmärkten mit den Turbulenzen in China, auch Mexikos Notenbank verkauft Dollars. Es tobt also ein Kampf gegen die Dollar-Aufwertung – im Falle der Chinesen sehr erfolgreich bislang, weniger erfolgreich bei den Mexikanern. Der Tweet Donald Trumps gegen Toyotas Plan, in Mexiko (aber nicht in der Stadt Baja, wie Trump meinte, dort gibt es bereits ein Toyota-Werk) ein neues Werk zu errichten, bringt den Peso tendentiell weiter unter Druck – es ist eine Art Wirtschaftskrieg gegen Mexiko im Gange seit Trump gewählt ist. Und dieser Wirtschaftskrieg – nicht nur gegen Mexiko – wird das große Thema des Jahres 2017 werden, angefacht von einem impulsiven Präsidenten Trump, dem schon einmal die eine oder andere Verwechslung passiert mit möglicherweise schlimmen Folgewirkungen. Aber wenn´s Amerika wieder great macht, ist doch alles schick..
Zum Dax: Seit dem Anstieg am ersten Handelstag in 2017 ist irgendwie „tote Hose“:
Seit dem Hoch bei 11650 Punkten ist der Index in einem kurzfristigen Abwärtstrend, und von großer Bedeutung ist nun die Marke von 11530 Punkten, die der deutsche Leitindex nun schon dreimal verteidigt hat. Geht es nachhaltig darunter, liegt das nächste logische Ziel beim Ausbruchsniveau in der 11480er-Zone:
Vermutlich werden sich die Aktienmärkte vor den US-Arbeitsmarktdaten wieder seitwärts dahinschleppen, ohne große Richtung. Die Konsensprognose von 170.000 neue Stellen bei einer Arbeitslosenquote von 4,7% (im letzten Arbeitsmarktbericht lag die Zahl bei 4,6%) könnte sich als zu optimistisch erweisen, wenn man sich die letzten Daten ansieht, etwa die Komponente Beschäftigung im gestrigen ISM-Index. Aber mit den sogenannten „seasonal adjustments“ (saisonale Anpassungen) sowie dem dubiosen birth/death-model eröffnen sich den US-Statistikern, vorsichtig formuliert, große Gestaltungsmöglichkeiten. Es wird Zeit, dass russische Hacker sich einmal um diese sehr fantasievollen Datenerhebungen kümmern und interne Mails veröffentlichen, die zeigen, wie die Daten von den US-Behörden diesmal ausgewürfelt werden..
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Aber warum werden dann die Arbeitsmarktdaten so ernst genommen? Ignoranz,blind oder einfach nur taub?