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Dax: Noch lange nicht aus dem Schneider..

Die US-Futures nach der Rede von Trump im Aufwind - kann der Dax das jetzt nutzen?

FMW-Redaktion

Der Dax ist noch lange nicht aus dem Schneider! Aber es gibt doch ein paar ermutigende Signale: der Index hat sich gestern angesichts des Abverkaufs an der Wall Street recht passabel gehalten, von Panik war nichts zu sehen, eher ein kontrolliertes „Luft ablassen“. Damit zeigt sich ein Muster, das eigentlich auch logisch ist: der Dax war lange schwächer als die US-Indizes, aber er ist eben deswegen auch viel weniger überkauft – daher auch weniger anfällig für scharfe Korrekturen, die durch eine Lawine an Stops vor allem an den US-Aktienmärkten droht, nachdem alle „all in“ sind an der Wall Street auf der Long-Seite!

Heute sehr ordentliche Zahlen vom Dax-Schwergewicht Siemens (dazu gleich mehr in einem Folgeartikel) – die Siemens-Aktie 1,5% im Plus. Ein wichtiger Faktor wird nun auch hierzulande die Berichtssaison, nachdem die Zahlen gestern von SAP zwar ebenfalls gut waren, aber dennoch abverkauft wurden, wohl weil man noch etwas mehr erwartet hatte.

So oder so: die US-Futures nach der Rede von Trump im Aufwind, weil die Rhetorik gegen China sehr moderat war (dafür umso schärfer gegen Nordkorea) und das Thema „Infrastruktur“ mit einem Volumen von mindestens 1,5 Billionen Dollar nun oberste Priorität für Trump zu sein scheint – das hört die Wall Street gerne. Aber: Trump hat mit seiner Rede die Demokraten stark verärgert, indem er etwa die „Dreamer“ (als Kinder von ihren Eltern illegal in die USA gebrachte Einwanderer, deren Rechtsstatus eine zentrale Frage für die US-Demokraten ist) gleichsetzte mit einer mordenden Latino-Gang. Mit anderen Worten: die Chance, das Infrastrukturprogramm Realität werden zu lassen durch weitere Verschuldung, ist nicht gerade größer geworden, weil Trump dafür die Zustimmung der US-Demokraten braucht.

Der X-Dax noch sehr verhalten – da werden die positiven Vorgaben der US-Futures noch nicht wirklich umgesetzt:


(Dax orange, Dow Jones schwarz; Chart durch anklicken vergrößern)

Charttechnisch ist die Situation beim Dax fragil, aber nicht hoffnungslos:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Ertser Widerstand bei 13260 Punkten, dann die Stationen 13390, 13425 und 13445. Auf der Unterseite das gestrige X-Dax-Tief bei 13170 Punkten als leichte Unterstützung, wichtiger ist aber der Mitte Januar gebildete Doppelboden bei 13130 Punkten, der besser nicht gebrochen werden sollte.

Übergeordnet gilt: die Märkte erwarten heute eine sehr hawkishe Fed – aber sollten diese Erwartungen nicht eintreffen, werden wir einen weiteren harten Abverkauf des Dollars sehen, mithin also neue Hochs beim Euro, was dem Dax wiederum nicht schmecken dürfte. Auch für den Dax wirklich wichtig sind dann die erst morgen anstehenden Zahlen der US-Tech-Giganten – sie werden über das Wohl und Wehe der Aktienmärkte entscheiden..



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