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Dax: Plötzlich nervös..

Der deutsche Leitindex ist damit nun zum dritten Mal von der 12700er-Zone nach unten abgeprallt, womit sich die Relevanz dieses Kursniveaus noch weiter erhöht. Damit der Dax wieder Morgenluft schnuppern kann, muß also zwingend diese 12700er-Zone nachhaltig überwunden werden. Wenn das nicht gelingt, wird es kritisch..

FMW-Redaktion

Und auf einmal herrscht Nervosität beim Dax! Klar: gestern waren die Umsätze feiertagsbedingt sehr dünn, aber der Dax hat ein Muster gezeigt, dass durchaus problematisch ist: zunächst die starke Eröffnung auf X-Dax-Basis (nachdem die Chinesen die US-Futures hochgekauft hatten) mit dem Sprung über die 12700er-Widerstandsmarke als Fehlausbruch. Aber dann der plötzliche und heftige Abverkauf, in einem Rutsch ging es bis 12537 Punkte – ohne wirklich nachvollziehbaren Grund. Anders die US-Indizes, die die Stärke der Futures beibehielten, und es war wieder einmal der Nasdaq, der die Märkte nach oben zog. Neben dem Nasdaq auch der S&P500 mit einem intraday-Allzeithoch, im Fokus Amazon, das fast die 1000er-Marke erreicht hatte.

Dem Dax hat das alles nicht wirklich weiter geholfen – wer kaufen wollte, hat das vermutlich spätestens seit dem Sieg Macrons in der Stichwahl getan, das Sentiment für Europas Märkte ist so bullisch, dass vieles dafür spricht, dass alle schon auf der Long-Seite „drin“ sind. Mit anderen Worten: es fehlen die weiteren Käufer, nachdem viele Fondsmanager aus den USA nach Europa umgeschichtet hatten laut Daten der Bank of America.

Das große Thema war gesern die OPEC-Entscheidung, und die Verlängerung der Produktionskürzung im weitere neun Monate reicht nicht aus – das hat der Ölpreis mit einem Abverkauf von -5% deutlich gezeigt. Das hat Energiewerte unter Druck gebracht und belastet auch die Märkte in Asien:

Shanghai Composite +0,05%
CSI300 -0,31%
ChiNext -0,92%
Nikkei -0,64%

Der X-Dax startet sehr verhalten bis schwach in den heutigen Handel:

Der deutsche Leitindex ist damit nun zum dritten Mal von der 12700er-Zone nach unten abgeprallt, womit sich die Relevanz dieses Kursniveaus noch weiter erhöht. Damit der Dax wieder Morgenluft schnuppern kann, muß also zwingend diese 12700er-Zone nachhaltig überwunden werden.

Wenn das nicht gelingt, wird es kritisch für den Dax. Zu achten ist nun auf das gestrige Tagestief bei 12537 Punkten, darunter wartet dann die wichtige 12490er-Unterstützung. Fiele auch diese Marke, könnte es schnell weiter nach unten gehen, rein markttechnisch spräche nichts gegen ein Wiedersehen etwa der 12.000er-Marke – oder sogar noch mehr. Wir sind jetzt schlicht in einer eher ungünstigen Jahreszeit für die Aktienmärkte, die Berichtssaison ist hier wie auch in den USA praktisch gelaufen, es fehlen die Impulse.

Und: Donald Trump kommt bald nach Washington zurück, das verspricht wieder Volatilität, nachdem der VIX gestern unter der 10er-Marke geschlossen hatte. Laut „Spiegel“ drohte Trump in Brüssel deutschen Autobauern („We will stop that“), das FBI ermittelt offenkundig in Sachen Jared Kushner, den Schwiegersohn Trumps, wegen dessen Russland-Kontakten. Das ist für Trump brandgefährlich.

Auch heute dürften die Umsätze eher gering bleiben, viele nehmen sich heute einen Brückentag. Aber in den USA kommen heute mit dem BIP und den Aufträgen langlebiger Wirtschaftsgüter wichtige Daten (wir berichten um 14.30Uhr) – da wird sich zeigen, ob die US-Konjunktur ihr Abwärtsmomentum beibehält..



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2 Kommentare

  1. Ölpreis 5% nach unten, aber wie geht’s kurzfristig weiter? Nachdem gestern so ausführlich über die OPEC-Sitzung berichtet wurde, habe ich gedacht, dass FMW etwas ausführlicher auf die Konsequenzen eingeht.

    Wie steht’s um die rig counts? Die Lagerbestände? Die aktuellen Nachfragewerte? Über eine kurze Einschätzung der kurzfristen Ölpreisentwicklung würde ich mich sehr freuen!

    1. @Peter, das haben wir ja schon mehrfach gemacht in den letzten Wochen und Monaten; als nächstes kommt ein ausführlicher Artikel zur OPEC-Entscheidung..

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