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Dax: Quartalsende

Am Quartalsende passiert ja meist das, was man als "window dressing" bezeichnet, also die Frisierung des eigenen Depots bei Vermögensverwaltern, die dann noch schnell jene Werte kaufen, die gut gelaufen sind - um auf der Abrechnung dann sagen zu können: wir waren auch dabei. Das könnte dem Dax heute noch einmal helfen, ist aber vielleicht schon weitgehend passiert in den letzten Tagen..

FMW-Redaktion

Am Quartalsende passiert ja meist das, was man als „window dressing“ bezeichnet, also die Frisierung des eigenen Depots bei Vermögensverwaltern, die dann noch schnell jene Werte kaufen, die gut gelaufen sind – um auf der Abrechnung dann sagen zu können: wir waren auch dabei. Das könnte dem Dax heute noch einmal helfen, ist aber vielleicht schon weitgehend passiert in den letzten Tagen.

Ansonsten gestern ein Tag zum Vergessen: kaum Volumen, wenig Bewegung, keine wirklich spannenden Nachrichten. Das große Thema war gestern und ist vermutlich auch heute die geplante Steuerreform, die bisher eigentlich nur ein lückenhafter Plan ist, der teilweise doch sehr unausgegoren ist. Die Kritik in den USA daran wird lauter, dass damit eben nicht die Mittelklasse stark entlastet würde, sondern vor allem Wohlhabende (bzw. der Erben durch den weitgehenden Wegfall der Erbschaftssteuer) – also Menschen wie Trump (der ca. 500 Millionen Dollar weniger zahlen würde in den nächsten Jahren) oder andere Regierungsmitglieder wie Wilbur Ross.

Nach wie vor sind es die Banken-Werte, die derzeit gut laufen aufgrund der hawkishen Aussagen der Fed – gestern die Deutsche Bank Spitzenreiter im Dax, gestern spät abends dann die Abstufung des Ratings für die Deutsche durch Fitch, und dennoch deren Aktien heute vorbörslich im Plus.

Der Trend der letzten Tage hin zu einem stärkeren Dollar und zu steigenden Anleiherenditen ist gestern unterbrochen worden, der Euro klopft schon wieder an der 1,18er-Marke, aber der Dax scheint sich inzwischen völlig vom Euro entkoppelt zu haben (wie lange noch?).

Der X-Dax startet leicht höher zum heutigen Handelsstart:

Der Index handelt jetzt in unmittelbarer Sichtweite des Widerstandsbereichs bei 12735 Punkten, ein Niveau, das im Juni sehr wichtig war: Anfang Juni lag hier die obere Kante eines Aufwärts-Gaps, Ende Juni lag hier das Hoch, von dem ausgehend es dann deutlich nach unten ging bis unter die 12400er-Marke. Von daher ist diese Zone wichtig – gelingt der Sprung darüber, gäbe es wenig, was bis zum Erreichen der nächsten Widerstandszone bei 12840 noch im Wege stünde.

Auf der Unterseite der gebrochene Widerstand bei 12645 Punkte als erste große Unterstützung, dann die Zone zwischen 12510 und 12475 Punkten..



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4 Kommentare

  1. Beim Window-Dressing Frage ich mich immer ob es was bringt die Highflyer ins Depot zu nehmen wenn sie die Performance schon gemacht haben und das Portfolio dem Markt hinterher läuft. Als Anleger würde ich dann erst recht fragen warum die Performance des verwalteten Vermögens schlechter als der Markt ist obwohl alles gute im Bestand ist.

    1. @Savestrax, das Problem daran ist, dass die Anleger nicht sehen wann und zu welchem Preis die Highflyer gekauft wurden!

  2. Einverstanden mit der Erklärung,aber ich würde den Verwalter auch fragen wieso man mit den besten Titeln eine schlechte Rendite hat, die Folgerung wäre für mich als Anleger ,dass er eben auch ganz schlechte Titel im Depot haben müsste.Folgerung:
    DAS GANZE IST EBEN WIE ALLES IN DEN FINANZMÄRKTEN EINE KURZSICHTIGE SCHÖNREDEREI !

  3. Das ist schon klar. Aber ich als Anleger würde mich schon wundern wenn Marktoutperformer im Bestand sind und die Portfolioperformance dem Markt hinterherhängt. Bin ich besser als der Markt brauch ich ja kein Dressing.

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