Die Ukraine liegt in Trümmern nach drei Jahren Angriffskrieg durch Russland. Heute wurde bekannt, dass Donald Trump mit Wladimir Putin telefoniert hat. Es soll zu einem Treffen kommen. Der Dax jubelt und steigt heute um 1,75 % auf neue Rekordhochs.
Wie kann man das interpretieren? Ein Szenario, das darauf basiert, dass die USA offensichtlich den Europäern die Kosten einer Nachkriegsordnung und des Wiederaufbaus aufdrücken wollen: Europa wird auch nach einem möglichen Kriegsende massiv aufrüsten müssen. Und es wird wohl dank Donald Trump an der EU hängen bleiben, die Ukraine nachzurüsten und die Infrastruktur in dem geschundenen Land wiederaufzubauen. Dies könnte aber zu einen riesigen Konjunkturschub in der EU führen. Denn wer wird dann die Infrastruktur in der Ukraine wieder aufbauen? Siemens, Siemens Energy uvm? Und wer wird von einer immensen Nachrüstung profitieren, wenn die Amerikaner den Europäern diese Aufgabe „überlassen“? Rheinmetall und viele andere europäische Konzerne.
Die EU hat bereits eigene Schulden aufgenommen. Wenn es an den Europäern „hängen bleibt“, die Ukraine nach Kriegsende wieder aufzubauen, kann man sich gut vorstellen, dass die Einzelstaaten der EU es nur liebend gerne der EU-Kommission überlassen würden, locker eine Billionen-Summe an Sonderschulden aufzunehmen, für den Wiederaufbau der Ukraine? Denkbar wäre es. Aber dieses Szenario ist im Augenblick nur ein Gedankenspiel. Erstmal müsste es überhaupt eine Einigung zwischen Trump und Putin geben. Und dann müsste das betroffene Land Ukraine ja auch erstmal zustimmen. Und die Europäer? Die fragt man erst gar nicht – die würden am Ende so oder so die Ukraine wiederaufbauen, weil das Land nun mal direkt vor der Haustür liegt. Aber zurück zur aktuellen Dax-Euphorie, die auf dem aktuellen Trump-Putin-Telefonat basiert: Das ist eine ziemlich wacklige Euphorie, auch wenn der Chart steil nach oben zeigt. Wird bald klar, dass ein Frieden nicht mal eben mit einem Treffen erreicht wird? Und schon heute könnten offenbar weitere Trump-Zölle anstehen. Also Augen auf!
Bloomberg schreibt dazu aktuell: Mit seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Donald Trump die Maschinerie für Friedensgespräche in Gang gesetzt. Sein Verteidigungsminister erklärte den europäischen Verbündeten indessen, dass sie die Hauptlast einer Einigung tragen müssten. Bloomberg Economics hat errechnet, dass der Schutz der Ukraine und der Ausbau der eigenen Streitkräfte die großen europäischen Länder in den nächsten 10 Jahren zusätzlich 3 Billionen Euro kosten könnte. Zum Vergleich: Deutschlands komplette Wirtschaftsleistung 2024 betrug 4,3 Billionen Euro. Der Wiederaufbau der ukrainischen Streitkräfte könnte über einen Zeitraum von zehn Jahren etwa 175 Milliarden Dollar kosten, je nachdem, in welchem Zustand sie sich zum Zeitpunkt einer Einigung befinden und wie groß das zu verteidigende Territorium ist. Eine Friedenstruppe von 40.000 Mann würde im gleichen Zeitraum etwa 30 Milliarden Dollar kosten, obwohl laut Selenskyj eine viel größere Truppe nötig sein dürfte. Das meiste Geld würde in den Ausbau des Militärs der EU-Mitgliedsstaaten fließen und den gesamten Verteidigungshaushalt auf etwa 3,5% des BIP anheben, wie bei den jüngsten Diskussionen im NATO-Hauptquartier in Brüssel diskutiert wurde.
FMW/Bloomberg
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Moin, moin,
es gilt der Spruch, baue auf und reiße nieder, hast du Arbeit immer wieder.
Und ja, jeder Krieg in den Größenordnungen wie in der Ukraine, aber auch Russland bringt den Bedarf nach Wiederaufbau. Wer zahlt steht dabei auf einem anderen Blatt. Es würde aber nicht wundern, wenn die Aufträge hauptsächlich an US-Firmen gehen würden, die Zahlungen aber durch die EU geleistet werden sollen.
Der nächste Kummerfeld Blödsinn.
Trump einigt sich mit Putin auf Frieden und deshalb gibt’s die Börsenrally:)))) Klar doch!
Zahlen wird es die Eu. Aber die Ausführung könnten ja auch amerikanische Firmen machen. Es wäre für Links Weltrettung eine Lehre. Der Lerneffekt bleibt aber bei 0.
Ukraine Aufbau und Aufrüstung ein Konjunkturprogramm? Die Ukraine ist pleite. Woher den deutschen Anteil von den nötigen 300Milliarden – ca 100 Milliarden pro Jahr – nehmen? Welche Rendite des eingesetzten Kapitals ist möglich, wenn es nicht großteils im Korrumptionssumpf landet? Wer validiert? Wird das der Startschuss für eine neue Oligarchenriege? Die deutsche Bauwirtschaft ist ausgeblutet, die Genehmigungen für Rüstungsimporte werden über Jahre in der aufgeblähten Verwaltung verzögert, die Stahlproduktion ist nur mit massiven Subventionen möglich, die chemische Industrie großteils ausgewandert, ect, ect. Schon wieder ein deutsch-politisches Wolkenkukucksheim zur Beschleunigung der Verarmung der Bevölkerung.
Und Russland stimmt der Aufrüstung, bei Friedensverhandlung , der Ukraine zu. Nee, ne Gutster.
Die USA haben es probiert, ging schief und werden sich mit Russland auf Kosten der Ukraine arrangieren.
Der Blick liegt dabei auf den Iran. Russland hält sich raus.
Die Ukraine muß selbstverständlich wieder als Kornkammer funktionieren. EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen könnte Ministerpräsident a.D. Peter Harry Carstensen, ein von Hause aus Landwirt als diesbezüglichen Beauftragten ernennen. Mit im Boot: Ministerpräsident Stephan Weil. Niedersachsen ist das bundesweite Agrarland Nr. 1.