Nach einem fantastischen ersten Halbjahr mit einem Plus von über 4.000 Punkten bzw. fast 20 Prozent könnte der Anstieg im DAX allmählich an Schwung verlieren. Der Auftakt in das zweite Halbjahr fiel verhalten aus. Der deutsche Leitindex gab am Dienstag um 263 Punkte (0,99%) auf 23.673 Punkte nach und knüpfte damit an seinen schwachen Wochenstart an. Im Vorfeld des wichtigen US-Arbeitsmarktberichts am Donnerstag halten die Anleger an den Aktienmärkten die Füße still. Nach den kräftigen Kursgewinnen der letzten Woche ist die aktuelle Konsolidierung jedoch mehr als gesund.
Auch die US-Aktienmärkte legten nach ihrer jüngsten Rekordjagd eine Pause ein. Einzig der Dow Jones, dem bisher ein neues Rekordhoch verwehrt geblieben war, erreichte neue Höchststände und rückte somit näher an sein Allzeithoch vom Februar heran. In den zuletzt heiß gelaufenen S&P 500 und Nasdaq 100 setzten hingegen leichte Gewinnmitnahmen ein. Nach einem starken Juni, könnte sich der Börsenmonat Juli als schwieriger erweisen, da die Risiken zunehmen. Aus saisonaler Sicht zeigt der Juli oft zwei Gesichter. Während die erste Hälfte meist Gewinne mit sich bringt, kühlt sich die Lage in der zweiten Hälfte ab. Insgesamt zählt der Juli jedoch historisch gesehen zu den besseren Börsenmonaten, sowohl im DAX als auch an den US-Börsen.
Die FOMO-Rally trieb die Aktienmärkte zuletzt wie im Blindflug nach oben. Doch damit könnte bald Schluss sein. Derzeit handeln Anleger aus der Furcht heraus, Gewinne zu verpassen, und nicht aufgrund einer Überzeugung von den langfristigen Fundamentaldaten. Nach einer Phase relativer Stabilität droht Gegenwind durch Zölle und Handelsunsicherheiten sowie durch die US-Berichtssaison, die ein nachlassendes Gewinnwachstum aufzeigen dürfte. Auch im DAX könnte sich die Lage eintrüben, wenn der Index die Marke von 24.000 Punkten nicht bald zurückerobert. Vorbörslich zeigt er sich am Mittwoch jedoch wieder freundlicher und notiert bereits deutlich im Plus.
DAX richtungslos
Long: Ausgehend vom Support bei 23.650/630 setzte eine Gegenbewegung ein, die den DAX im vorbörslichen Handel bis an die Marke von 23.800 Punkten brachte. Damit dürfte er mit einem Aufwärts-Gap (23.673) in den heutigen Handel starten. Sollte er sich über der SMA200 bei 23.772 etablieren, könnte er die wegweisende Hürde um 23.965/24.005 erneut anvisieren. Auf dem Weg dorthin muss er jedoch zunächst den Widerstand bei 23.860/880 durchbrechen. Aber erst ein nachhaltiger Anstieg über 23.965/24.005 würde die kurzfristige Lage wieder aufhellen. Dann könnte er die nächste richtungsentscheidende Marke bei 24.150 ins Visier nehmen.
Short: Scheitert der DAX an der Hürde von 23.860/880, drohen erneut Rücksetzer bis zur SMA bei 23.772. Fällt er darunter, rücken das gestrige Tagestief von 23.671 sowie die wichtige Zone von 23.650/630, in der sich ein offenes Gap befindet, in den Fokus. Hier besteht die Chance auf eine Wende. Aus Sicht der Bullen sollte es nicht tiefer gehen, da sich sonst das Chartbild weiter eintrübt. Die nächsten Anlaufpunkte liegen bei 23.565 und 23.481.
Dax-Chart von TradingView
DAX Unterstützungen:
23.772 – SMA200
23.673 – Gap 01.07.
23.671 – Tagestief 01.07.
23.631 – nachbörsliches Tief 01.07.
23.481 – Horizontale
DAX Widerstände:
24.000 – Psycho-Marke
24.112 – Zwichenhoch
24.147 – Horizontale
24.250 – Horizontale
24.479 – Rekordhoch
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